26. Dezember 2018
Der Ätna hier auf Sizilien kommt nicht zur Ruhe. Unser Campingplatz hier im Süden ist vom Vulkan etwa 170 Kilometer entfernt. Außer einer dünnen schwarzen Staubschicht auf unserem Wohnmobil haben wir GOTT SEI DANK bisher noch nichts von den Erdbeben gespürt. In den Medien ist das folgende nachzulesen:
"Eine Serie von Beben hat die Bewohner rund um den Vulkan Ätna auf Sizilien in der Nacht zum Mittwoch aufgeschreckt. Der heftigste Erdstoß der Stärke 4,8 sorgte nach ersten Medienberichten für Schäden an Gebäuden bei Catania. Mindestens vier Menschen wurden durch herabfallende Trümmer verletzt. Auch in dem Ort Zafferana Etnea wurden elf Menschen durch einstürzende Mauern leicht verletzt. Das Epizentrum habe in 1,2 Kilometer Tiefe gelegen.
Seit Montagmorgen erschütterten Hunderte leichtere und teils stärkere Beben die Region. Durch die Eruption des Ätna habe sich am Vulkan ein zwei Kilometer langer Spalt aufgetan, aus dem sich Lava ergoss.
In der Gemeinde Zafferana (hier waren wir im letzten Jahr) Etnea ging Ascheregen nieder."
Wir hoffen sehr, dass es in den kommenden Tagen nicht zu weiteren und schwerwiegenderen Schäden kommen wird.
Unser Bundespräsident Steinmeier hat zu Weihnachten 2018 eine herausragende Rede gehalten. Allerdings ging es bei seiner Ansprache nicht in der Hauptsache um die Geburt von Jesus, aber er hat den Bundesbürgern ins Gewissen geredet und darauf aufmerksam gemacht, dass wir wieder mehr miteinander reden sollten. Hier ein kleiner Auszug aus den für meine Begriffe wichtigsten Aussagen des Staatsoberhauptes:"Und, auch das gehört zu Weihnachten: Endlich Zeit zum Reden! Mit unseren Liebsten daheim natürlich, aber gerade auch mit denen, die wir im Trubel des Jahres vernachlässigt haben. Zeit für ein Telefonat mit der alten Schulfreundin. Für einen Kaffee mit den Nachbarn.
Bei vielen von uns kommt zum Weihnachtsessen die Familie – vielleicht auch wieder die ganz bestimmten Verwandten, bei denen man schon vorher weiß, dass wir uns über Politik in die Haare kriegen. Ja, es wird nicht nur gesungen an Weihnachten, sondern manchmal auch gestritten.
Ich finde: Wie gut, dass wir diskutieren; wie gut, dass wir miteinander reden! Wenn ich mir für unser Land eins wünschen darf, dann: mehr davon!
Ich habe den Eindruck, wir Deutsche sprechen immer seltener miteinander. Und noch seltener hören wir einander zu. Wo immer man hinschaut, erst recht in den Sozialen Medien: Da wird gegiftet, da ist Lärm und tägliche Empörung.
Und mehr noch als der Lärm von manchen besorgt mich das Schweigen von vielen anderen. Immer mehr Menschen ziehen sich zurück unter ihresgleichen, zurück in die eigene Blase, wo alle immer einer Meinung sind – auch einer Meinung darüber, wer nicht dazugehört. Nur, so sehr wir uns über andere ärgern oder sie uns gleich ganz wegwünschen, eines gilt auch morgen noch: Wir alle gehören zu diesem Land – unabhängig von Herkunft oder Hautfarbe, von Lebensanschauung oder Lieblingsmannschaft."
"Ich habe den Eindruck, wir Deutsche sprechen immer seltener miteinander. Und noch seltener hören wir einander zu." Dieser Satz hat mich veranlaßt nochmals nachzudenken. Oft denken wir nur an uns selbst, ohne die Sorgen und Probleme des anderen im gemeinsamen Gespräch zu vertiefen. Wir argumentieren dann oft mit eigenen Erlebnissen und Geschichten, die unseren Gesprächspartnern in keiner Weise weiterhelfen. Wir sollten einfach mehr die Ohren öffnen und besser zuhören. Dadurch lernen wir unsere Mitmenschen auch besser kennen und verstehen. Wenn dieses Verständnis auf beiden Seiten wächst, kann ein Zusammenleben wunderbar gelingen.
Am Heiligen Abend hatten wir mit unseren Freunden aus Eutin ein gemütliches Kaffeetrinken mit Dresdener Stollen und Abendessen mit Fischsuppe geplant. Auch gab ich dieses Jahr wieder Gedanken zu Weihnachten weiter, die anschließend in einem gemeinsamen Gespräch noch vertieft worden sind.
Die italienische Camperfamilie aus Trento neben uns hatte eine Krippe aufgestellt und das Licht leuchtete in die dunkle Nacht.
Auch haben wir dieses Jahr wieder Gott zum Lob an alle Wohnmobilisten hier auf dem Platz Kalender, christliche Literatur und Bibeln in Englisch, Italienisch und Deutsch verteilt und hoffen und beten, dass Menschen auch hier im Süden von Italien zum Glauben kommen.
Mit einem besonderen Gruß von unserem Schöpfer ging auch gestern wieder ein wunderschöner Tag zu Ende.