Alle Campingplätze in Quarantäne

Montag, 6. April 2020

   +++ 6.4.2020, 8.03 Uhr: Der Leiter von Italiens oberstem Gesundheitsinstitut hat eine Lockerung der Ausgangssperre in Aussicht gestellt: „Die Kurve beginnt abzuflachen und die Zahl der Toten fängt an zu sinken“, sagte der Direktor von Italiens obersten Gesundheitsinstitut (ISS), Silvio Brusaferro, am Sonntag. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könne über eine Lockerung der Ausgangssperren nachgedacht werden.
Italien hat am Sonntag die niedrigste Zunahme von Corona-Todesfällen seit mehr als zwei Wochen gemeldet. „Das sind gute Nachrichten, aber wir sollten weiterhin auf der Hut sein“, sagte der Chef des Zivilschutzes, Angelo Borreli. Insgesamt starben bislang 15.887 Menschen in Italien an der vom Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19. +++ 

Wenn wir diese Informationen heute im Internet lesen, können wir so dankbar sein, dass wir hier in Quarantäne stehen dürfen bzw. müssen. Alle Campingplätze auf der Insel sind geschlossen und unter Quarantäne. Auch wenn die Kurve abzuflachen beginnt und die Anzahl der Toten sinken, so geht es immernoch um Einzelschicksale, die Trauer und Ängste der Italiener hervorrufen. Hier auf der Insel bewegt sich die Anzahl der Infizierten im unteren Bereich, aber dennoch sind die Vorsichtsmaßnahmen und Kontrollen der Polizei sehr streng. Vorgestern flog ein Hubschrauber im Tiefflug über den Strand und ermahnte abtrünnige Strandläufer lautstark durch ein Megafon.

Auf der Straße ist kein Auto mehr zu sehen, der Platz verwaist, die Rezeption ist geschlossen und die wenigen Camper halten sich auch hier strikt an das Ausgangsverbot.

Außer diese beiden Kläffer, die mit lautem Gebell noch auf sich aufmerksam machen. Ansonsten liegt eine trostlose Stille über dem Platz und die wenigen Camper sieht man selten. Heute ist es stark bewölkt, die Sonne läßt sich nicht blicken und diese Wetterlage verstärkt das Gefühl einer traurig trostlosen  Verlassenheit. Am gestrigen Sonntag auch wieder das gleiche Bild; keine Menschen am Strand, nur zwei Vierbeiner, die alleine unterwegs waren.

Letzte Woche hatten wir wieder einmal hohen Wellengang.

An dieser Stelle spülte das Meerwasser die Wogen in den flachen Fluß, der unweit vom Campingplatz ins Meer mündet. Wir vermuteten, dass die Salzwasserfische diesen Wechsel nicht verkraftet hatten und ihr Leben an dieser Stelle lassen mußten.

Der gesamte Mündungsbereich war am nächsten Morgen mit zahlreichen toten Fischen übersät. Ein trauriger Anblick.
Wir wissen nicht, wann die Ausgangssperre wieder aufgelöst wird und so müssen wir, wie andere auch, ausharren und warten.

Langweilig wird uns trotzdem nicht. Das wichtigste ist: Wir sind in Gottes Hand.

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