22. November 2016
Bereits gestern abend klagte Rosi über Magen- und Gliederschmerzen. Zwar hatte sie diese Nacht ganz gut geschlafen, aber heute morgen ging es ihr wirklich sehr mies.
Sie nahm Tabletten ein trank einen Pfefferminztee und legte sich wieder um. Und so beschloss ich die Stadtbesichtigung alleine zu machen. Sehr schade, leider! Denn das war wirklich ein Erlebnis der Sonderklasse. Aber der Reihe nach.
Zunächst besuchte ich die Touristenzentrale, um mir eine Straßenkarte zu besorgen.
MODICA ist eine der schönsten Barockstädte Siziliens und auch UNESCO-Weltkulturerbe. Ich staunte über die vielen Barockbauten, die nach einem großen Erdbeben 1693 auf den alten Fundamenten wieder aufgebaut wurden. Ein Gebäude neben dem anderen; es ist ein fantastischer Eindruck.
Unmittelbar an der Hauptstraße Corsa Umberto steht die Kirche Santa Maria dell' Annunziata. Bisher waren alle Kirchen, die wir besichtigen wollten, verschlossen. Heute hatte ich Glück und schaute mir das prunkvolle Gebäude von innen an. Die Frau rechts auf dem Foto betete laut und ich verstand immer nur "Maria, Maria, Maria". Hier auf Sizilien hat die Mutter Gottes wohl einen höheren Stellenwert, als der Herr Jesus, denn auch der Altar war ausschließlich mit Marienfiguren geschückt.
Weiter bummelte ich auf der Hauptstraßeentlang in Richtung der protzigen Barockkirche Chiesa di San Pietro.
Auch hier gewährte die Stadt Modica seinen Besuchern Einlass und ich bewunderte das ausgefallene barocke Gebäude.
Endlich mal ein großes Bild, wobei es um die Taufe von Jesus durch Johannes geht. Sehr beeindruckend!
Hier das Theater von Modica.
Die eigentliche Altstadt liegt hoch oben auf einem Felsen.
Die engen steilen Gassen und zahlreiche Treppen brachten mich ganz schön ins Schwitzen.
Auch wunderte ich mich, dass die Sizilianer mit ihren kleinen Autos hier unterwegs sind.
Fast jedes Auto hat eine Beule oder Delle aufzuweisen.
Endlich bin ich oben angekommen und genieße einen herrlichen Blick über die ganze Stadt. Hier treffe ich einen Spanier, der alleine durch Sizilien unterwegs ist. Wir tauschten auf Französich einige Erfahrungen aus und ich denke wiedermal, warum gibt es keine europäische Sprache; das würde vieles vereinfachen. Die Herren in Brüssel sollten sich auch mal darüber Gedanken machen. Auch eine europäische Lösung der Gasflaschen wäre sinnvoll. Jedes Land, dass wir bisher bereist haben, hat andere Hersteller anzubieten. Aber die EU-Kommisare haben sicher andere Sorgen und Probleme zu bewältigen.
Nach einer Verschnaufpause ging es durch verwinkelte Gassen viele Treppen wieder bergab.
Dank meiner Straßenkarte finde ich schnell die Hauptstraße wieder und lande in dem Palazzo S. Domenico.
Ein herrschaftliches Gebäude mitten in der quirligen Stadt. Hier kann jeder zur Ruhe kommen.
Auf dem Heimweg komme ich noch an einem Haus vorbei, in dem anscheinend Möbel restauriert werden; ein Blick ins Schaufenster bestätigt mir diesen Eindruck.
Ich kaufe noch Apfelsinen und Baguette und nach fast vier Stunden bin ich wieder am Womo, wo mich Timmy freudig begrüßt, als wäre ich zwei Jahre weg gewesen. Rosi geht es leider immer noch nicht besser und einen Besuch beim Arzt lehnt sie ab. Wir wollen hoffen, dass es meinem Schatz morgen wieder besser geht.
Mittlerweile ist es auch schon wieder dunkel und wir hoffen auf eine weitere ruhige Nacht.... ohne Spitzbuben. Was für ein Tag!