Blick vom Soisbergturm in die Rhön

Samstag, 14. November 2020

Auf dem Gipfel des 630 m hohen Soisbergs steht seit 2003 der 25 m hohe Soisbergturm, ein in Stahlbauweise mit Holzverkleidung errichteter Aussichtsturm mit 110 Stufen.
Wenn wir nach Hünfeld oder Fulda in Hessen unterwegs sind, müssen wir zwangsläufig an diesem Berg in einer herrlichen Landschaft vorbeifahren. Auf dem Turm selbst war ich noch nie gewesen, obwohl wir nur 10 Kilometer entfernt wohnen. Offensichtlich gibt es immer noch einiges in unserer Umgebung anzuschauen. 


Hinter Soislieden, das mit 18 Einwohnern der kleinste Ort in der Gemeinde Hohenroda im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist, parke ich den Wagen unter Birken direkt neben dem Friedhof.



Das Schild am Waldrand: Himmelsschauplatz macht mich neugierig und ich folge dem Richtungspfeil. 


Von Sternen und dessen Beobachtungen habe ich nun mal überhaupt keine Ahnung. Staunen kann ich nur immer wieder über unseren Schöpfer, der das unendliche Weltall erschaffen hat. Auf der Website: www.drehbaresternkarte.de kann der interessierte Wanderer sich an dieser Stelle mit der genauen Uhrzeit den genauen Stand der Sterne anzeigen lassen.

Jetzt geht es nur noch steil bergauf. Der mit Laub übersäte Waldweg ist nicht mehr genau zu erkennen, und so marschiere ich mit Timmy an der Leine mit langsamen und kurzgehaltenen Schritten nach oben. Immer wieder muss ich anhalten, so auch an dieser Stelle.


Der Hochzeitsbaum gibt mir zu denken. Die beiden Bäume machen es uns vor, wie man am besten ein Leben lang zusammenbleibt.

Viele schaffen diesen gemeinsamen Weg nicht, obwohl dieser Vorsatz mit einem rauschenden Fest in den meisten Fällen seinen Anfang nimmt.




Timmy muss auch zeitweise stehen bleiben, um nicht aus der Puste zu kommen.



Und dann, endlich: "Sie haben Ihr Ziel erreicht". Ich bin fix und fertig und muss mich zunächst vor dem Turm auf einer Bank ausruhen.



Dann werde ich reichlich belohnt mit einem Ausblick der Extraklasse. So schön hatte ich mir den Blick nicht vorgestellt. Vom Turm kann man unter anderem den Hohen Meißner im Norden, den Thüringer Wald im Osten, die Hohe Rhön im Süden, den Vogelsberg im Südwesten und den Knüll im Westen erkennen. Auch wenn das Wetter nicht genial ist, so staune ich trotzdem über die Schönheit dieser Landschaft. Auf dem Abwärtsweg treffe ich auf einen Arbeitskollegen aus längst vergangener Zeit bei der Fuldaer Zeitung. Er hat zeitig das sinkende Schiff verlassen und arbeitet heute als mitte Vierzigjähriger in einer IT-Firma in Fulda. 


Auf dem Rückweg nach Hause halte ich in Soislieden kurz an und schaue ein letztes Mal in die Rhön, wo sich die Sonne für den heutigen Tag allmählich verabschiedet. (Ja, ich weiß! Die Erde dreht sich um die Sonne. Und deswegen stehe ich auf dem Kopf und in Australien gehen die Menschen gerade senkrecht zum Bäcker. Wer jetzt noch sagt, es hat nur "Peng" gemacht und es gibt gar keinen Schöpfer, der sollte mal einen Blick vom Soisbergturm in die Rhön machen!)