19. Januar 2019
Ziel unserer heutigen Besichtigungstour war die 80 Kilometer entfernte Stadt Siracusa Ortigia in nördlicher Richtung. Die Wettervorhersage bescherte uns einen blauen Himmel, Sonnenschein und warme Temperaturen mitten im Januar. 2005 erklärte die UNESCO Syrakus zum Weltkulturerbe.
Einen Teil der Strecke fuhren wir über die Autobahn mit Blick auf die kahlen Berge im Hintergrund. Von diesen verkehrsarmen Routen an einem Wochentag können wir in Deutschland nur träumen. Der Kern der Altstadt befindet sich auf der 40 ha großen Insel Ortygia. Diese liegt zwischen zwei Naturhäfen und ist über die Brücke Ponte Nuovo zu erreichen. Dietrich steuerte den Wagen zielgenau auf einen bewachten Parkplatz unterhalb der Altstadt im Hafen.
Von hier aus werden Bootsfahrten rund um die malerische Halbinsel angeboten.
Dieses kleine rote Boot wartete förmlich schon auf uns, und wir brauchten nicht lange zu überlegen und nahmen dieses nicht gerade günstige Angebot von einem sizilianischen Bootsmann an. Schnell waren wir eingestiegen und schon konnte das Abenteuer beginnen.
Zunächst steuerte Adiano auf die Brücke Ponte Nuovo im Hafen zu, klappte das Sonnenschutzdachgestell ein, wir duckten uns und schon waren wir in dem Hafenbereich, der auf das offene Meer führt.
Das Meer war ziemlich unruhig, Wellen schlugen an die Außenwand und so schaukelten wir in Richtung der Neustadt, die auf Tuffsteingrotten gebaut worden ist.
Diese eindrucksvollen Bilder hätten wir vom Land aus niemals zu Gesicht bekommen.
Rosi wurde es bei dem rauschenden Wellengang etwas mulmig, gerade auch, als Adriano im Rückwärtsgang in diese Grotte einfuhr, die allerdings in einer Sackgasse endete.
Bei der Herausfahrt sahen wir übers Meer im Hintergrund die Altstadt von Ortigia. Wieder führte uns die Fahrt über das offene Meer zurück und jetzt steuerte der Bootsmann unsere kleine rote Nussschale ziemlich nahe an der felsigen Küste entlang, sodass ich diese herrlichen Bilder machen konnte.
Die Festung des Castello Maniace liegt an der äußersten Spitze von Ortigia.
Dahinter beginnt schon wieder der Segelboothafen, wo unsere kleine Bootsfahrt begonnen hatte.
Wir bedanken uns vielmals und waren auch irgendwie wieder froh, festen Boden unter den Füßen zu haben.
Nun ging es durch das Stadttor hinauf in die Altstadt.
Ein letzter Blick von oben auf das Hafengelände.
Durch enge Gässchen führte uns der Weg hinauf auf die Piazza Duomo. Grandios!!!
Hier der Palazzo Beneventano dal Bosco (in dem der englische Admiral Horatio Nelson zu Zeiten der napoleonischen Kriege, sowie Ferdinand I. König beider Sizilien logierten), barocker Wiederaufbau (1788) des Palasts aus dem 14. Jahrhundert. Der kapriziöse und teathralische, spätbarocke Hof, der mit Pflastersteinen und Kiesel gepflastert ist, zählt zu den schönsten von Syrakus.
Der Dom von Syrakus ist ein Baudenkmal von einzigartigem Reiz.
Dank seiner außergewöhnichen Eigenschaften gibt es praktisch kein vergleichbares Gebäude in Italien. Das Gebäude wurde erbaut, indem die Zwischenräume zwischen den Säulen eines dorischen, griechischen Tempels aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. geschlossen wurden. Der Tempel blieb auf diese Weise komplett erhalten. Die gewaltigen griechischen Säulen sind perfekt von außen als auch von innen der Kirche sichtbar.
Das Gebäude blieb auf diese Weise, wenn auch verschiedener Religionen (erst griechischer Tempel, dann Kirche, Moschee und erneut Kirche), für gut zweieinhalb Jahrtausende ein besonderer Ort.
Ich will nicht wissen, ob diese Taube dem bärtigen Helden irgendwelche Exkremente auf dem Kopf hinterlassen hat; denn als sie mich erblickte, suchte sie schnell das Weite. Vielleicht hatte sich der Vogel bei meinem Anblick zu sehr erschreckt. Wer weiß das schon genau.
Es war ein Hochgenuss für uns auf diesem typisch italienischem Platz durch die Sonne zu flanieren, Leute zu beobachten und die barocken Gebäude auf uns wirken zu lassen.
Auf dem Rückweg zum Auto kamen wir an diesem Brunnen vorbei, der allerdings aus der Neuzeit stammt.
Im Hafen zeigten sich die ersten Wolken am Himmel und dankbar über diesen wunderschönen Tag verließen wir über die Brücke Ponte Nuovo diesen herrlichen Ort.
Ein Teilstück der Strecke führte uns direkt am Meer entlang, und wir konnten aus dem Auto noch erleben, wie die Sonne sich am Horizont von diesem Tag verabschiedete. Wunderbar!