Das neue Jahr 2020 hat gut begonnen

Donnerstag, 16. Januar 2020

Zahlreiche Leser haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass 2020 noch nichts auf unserer Seite zu lesen ist. Hoppla, das ist uns noch garnicht aufgefallen, weil wir jeden neuen Tag so wunderbar hier genießen können. Spaß beiseite; ja es ist wirklich so. Das neue Jahr hat uns zu Beginn hier auf der Insel eine so schöne Zeit geschenkt. In den letzten Tagen gab es wirklich nur Sonnenschein, blauen Himmel und keinen Sturm. SUPER! Allerdings, wenn sich die Sonne gegen 17 Uhr verabschiedet, wird es merklich kühler und die Temperaturen gehen schnell auf einstellige Werte zurück. Den Jahreswechsel haben wir gemütlich in unserem Wohnmobil verbracht. Auch hatten wir den Eindruck, dass die Knallerei um Mitternacht in den umliegenden Strandhäusern im Vergleich zum letzten Jahr erheblich abgenommen hat. Mit den Campernachbarn haben wir kurz auf das Neue Jahr angestoßen und dann erklang aus unserem Smartphone der Titel:
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Tja, und jetzt haben wir das Jahr 2020. Da muss man sich erstmal an die neue Schreibweise gewöhnen. Noch im vergangenen Jahr war es so einfach, ein Datum beispielsweise 16.01.19 zu schreiben. In dem neuen Jahrzehnt ist Vorsicht geboten; man sollte immer 2020 ausschreiben. Tatsächlich sind in diesem Jahr die Ziffern für das Jahrzehnt identisch mit den Ziffern für das Jahrtausend. Aus der Abkürzung „20“ kann so ganz einfach eine andere Jahreszahl gemacht werden, wie 2001, 2018 oder 2035.

Sämtliche Dokumente mit einem abgekürzten Datum aus dem Jahr 2020 wären somit sehr einfach zu manipulieren und zu fälschen. Schon wieder müssen wir dazulernen, um nicht kriminellen Zeitgenossen Tür und Tor zu öffnen. Das fängt ja gut an ... mit dem "Neuen Jahr".
Vor einigen Tagen habe ich wiedermal eine längere Radtour rund um Scicli unternommen.

Nur wenige Autos sind unterwegs; ein völlig anderes Fahrgefühl, als im überfüllten  Deutschland. Auch wenn hier der Biker auf Radwege verzichten muss. Somit konnte ich in Ruhe die schöne Landschaft oberhalb des Mittelmeeres genießen.

Aber auch das ist Sizilien. Leider! An einer einsamen Straße haben die Einwohner hier ihren Müll entsorgt. In diesem Land hat die Mafia das Müllproblem zu einer Geldwäsche umfunktioniert und offentsichtlich ist man gezwungen, sich an solchen Stellen das Problem vom Hals zu schaffen. Ob der Dreck jemals abgeholt wird? Ich zweifle daran.

Tagsüber, aber auch am Abend genießen wir immer die Nähe zum Meer. Von unserem Wohnmobil sind es gerade mal 20 Meter.

Adriano, der Campingplatzbesitzer sorgt dafür, dass sich seine Gäste hier wohlfühlen. Im Moment sind auf dem großen Gelände nur wenige Camper, sodass wir die Ruhe pur genießen können.

Auch Timmy fühlt sich schon wie zu Hause und geht davon aus, dass wir für immer hier bleiben werden.

Auf einem Parkplatz etwa einen Kilometer entfernt begegnete ich einer jungen Frau aus Niedersachsen, die ihr Wohnmobil zu einem Atelier umgebaut hat. Sie stellt dort in Handarbeit Ohrringe und Ketten her, die sie aus selbst gesammelten Steinen vom Strand anfertigt.

Sie versicherte mir, dass sie damit ihre Reise durch Europa finanziert. An ihrer Aussage hatte ich ehrlich gesagt so meine Zweifel. Denn allein für eine Tankfüllung hier auf Sizilien muß der Camper tief in die Tasche greifen.

Verabschiedung von der italienischen Familie Costa vom Gardasee, die wir schon im letzten Jahr kennengelernt haben.


Wir lesen sehr viel, lernen so ganz langsam die italienische Sprache, sind jeden Tag an der frischen Luft, fahren mit dem Rad, lernen die verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten Ansichten kennen, verteilen christliche Lektüre und sind jeden Tag Gott dankbar für seine Bewahrung und seine Gegenwart.
Was wollen wir mehr?

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