Freitag, 16. Februar 2024
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Seit knapp einer Woche geht die Sonne an jedem Abend hinter unserem Wohnmobil an dieser Stelle unter. Obwohl auf diesem Stellplatz zahlreiche Wohnmobile stehen, gibt es keinen Lärm oder sonstige unangenehme Störungen, und wir können ruhig schlafen immer unter Gottes Schutz. |
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Am Ortseingang von Puntas de Calnegre steht ein Schild, welches Wanderer und Mountainbiker zu einer Tour durch die Berge und am Strand entlang einlädt. Mein Rad erfüllt zwar nicht diese Bedingungen, aber auch ich mache mich auf den Weg. Teils geht es über die Schotterwege steil bergauf, beim Abwärtsfahren muss ich aufpassen, dass mir der trockene Sand- und Schotterbelag nicht den Boden unter dem Rad wegzieht. |
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Das karge und steinige Gelände erinnert mich an eine Mondlandschaft, wie man im Fernsehen gezeigt bekommt. Zwischendurch gibt es kleine Buchten, die nur über diese Wegstrecken zu erreichen sind. |
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Aus der Ferne beobachte ich die ersten einsamen Badegäste, die sich jetzt im Februar schon in das noch kühle Wasser trauen. |
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Weiter im Hinterland komme ich an einem völlig ausgetrocketen Flussbett vorbei. |
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Weit über das Land verstreut stehen unzählbar viele Plastikgewächshäuser, die in den letzten Jahren an Menge zugenommen haben. |
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Hier erinnere ich mich an Sizilien, wo wir viele dieser verlassenen Baustellen gesehen haben. Baustellen ist zu viel gesagt; hier passiert erstmal nichts mehr! |
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An der Öffnung eines der großflächtigen Plastikhäuser sehe ich erstmalig, dass hier ausschließlich Tomaten angebaut werden. |
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Ein Stück weiter daneben vermutlich eine erbärmliche Unterkunft von Tomatenpflückern, weiter oberhalb säubern Arbeiter die eingestaubten Tomaten, damit sie ansehnlich auf die Reise gehen können. |
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Mit einem der Arbeiter komme ich in ein kurzes Gespräch, der mir auf meine Anfrage erklärt, dass die Ernte nach Madrid, nach Holland und zum größten Teil nach Deutschland geht. Er brummelt sich noch etwas in den Bart, er und sein Kollege fangen an zu lachen. Ich verstehe kein Wort. Gerade will ich den trostlosen Ort verlassen, da bekomme ich eine große Portion Tomaten geschenkt und verstaue sie im Rucksack. Meinen roten Geldschein lehnen sie kopfschüttelnd ab. |
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Ich rolle ein Stück weiter und halte nochmal an. In dem Moment fährt ein Wohnmobil der Luxusklasse an mir vorbei. Ich schäme mich! Ja, auch wir sind mit dem Wohnmobil unterwegs. Wie ungerecht ist doch die Welt?! Müssen wir in Deutschland und anderswo im Winter Tomaten essen? Und dann auch noch bei Lidl oder Aldi möglichst billig? Der Tomatenanbau hat hier die gesamte Landschaft verschandelt, in einem Land, wo es fast nicht regnet. Ja, sonst wären noch mehr Menschen arbeitslos. Aber auf welche Kosten? Wo man hinschaut: unsere von Gott erschaffene Welt hat der gierige und egoistische Mensch zerstört. Und: Es geht immer weiter. Traurig! |
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Rosi freut sich über die mitgebrachten Tomaten und hat sofort eine gute Idee für das Abendessen: Würstchen-Gulasch in Tomatensauce Hm! Lecker!
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