Donnerschlag zwischen Pounda und Agadeika

7. Tag

21. Mai 2018

Aus dem Baden in dem kristallklaren Wasser vor der Insel wurde leider nichts. Bei sonnigem Wetter stürmte es den ganzen Tag, und wir konnten leider nur noch einmal diesen traumhaften Strand mit einem Spaziergang bewundern.

Hinter dem Strand entdeckten wir einen Sosta Camper, wo man auch hätte duschen können. Jeder eben so, wie er mag.

Die Kakteenblüte hatten wir auch Sizilien nicht mehr miterlebt. Hier in Griechenland stehen die Pflanzem in voller Blüte.

Wir marschierten in den kleinen Ort Pounda und an der Straße beluden Bauern einen Wagen mit frischen Zwiebeln. Auch mir schenkte der freundliche Grieche einige Zwiebeln, die einen sehr süßlichen Duft verbreiteten.

In einer Taverne gönnten wir uns einen typisch griechischen Kaffee. Hm, lecker!

Proskinitaria heißen in Griechenland die kleinen Kirchen am Straßenrand. Sie stehen an jeder Straße, auf Feldern, in den Bergen, selbst auf Fabrikgeländen. Ursprünglich dienten sie den Menschen dazu, während des Tages ihr Gebet verrichten zu können. Vor allem Bauern stellten deshalb am Rande ihrer Felder solche kleinen Kirchlein auf, die in Griechenland Proskinitária genannt werden. Darinnen verbergen sich ein Öllämpchen, meist ein kleines Heiligenbild und einige Flaschen mit Öl für den Betrieb der ewigen Flamme. Schon an vielen Stellen haben wir diese kleinen Häuschen entdeckt.

Leider gibt es auch hier ein großes Müllproblem; überall am Strand liegt der Dreck. Diese Autoreifen liegen sicher schon lange hier; das Gras hat schon einen Teil der Gummireifen zugedeckt. Traurig!

Aber auch seltene Pflanzen gibt es hier zu bewundern.

Zum Lachen war es uns nicht gerade, denn wir beide hatten die letzte Nacht durch den starken Sturm in der Bucht vor Elafonisos extrem schlecht geschlafen. Das Womo schaukelte hin und her und an schlafen war fast nicht zu denken. Außerdem kamen gegen 23 Uhr in der Nacht zwei Wohnmobile aus Rosenheim, deren Besitzer sich rücksichtslos laut verhielten. Heute morgen entschieden wir uns schnell, wieder in den Norden weiterzufahren; dort versprach die Wettervorhersage ein ruhigeres Klima. In dem kleinen Ort Elea an der Küste passierte es dann. Die Straße wurde enger und enger. Der Verkehr zwang uns in einer Seitenstraße den Rückwärtsgang einzulegen. Ich bat Rosi um Einweisung in eine Seitenstraße. Sie stieg aus, hielt Blickkontakt mit mir im Rückspiegel, beachtete aber leider nicht einen Hausvorsprung, der oberhalb in Richtung Fahrbahn zeigte und es machte so richtig laut "Peng". Wir waren total geschockt, weil wir damit in dieser Situation überhaupt nicht gerechnet haben.

In einer Werkstatt mußten wir feststellen, dass hinten links oberhalb vom Fahrzeugdach ein Teil des Bleches eingedrückt war und die Rückfahrleuchte defekt war. Auch innen in den Wandschränken ist nun das Holz aufgeschlitzt. Hoffentlich wird beim nächsten Regen der Innenraum noch dicht sein.

Der heutige Tag hat uns beide ganz schön zugesetzt, und wir steuerten unser Womo ziemlich deprimiert auf den nächsten Campingplatz in Agadeika an.

Um mich von dem Schreck etwas zu erholen, fuhr ich am Abend an der Küste entlang, um auf andere Gedanken zu kommen. Der Sturm hat sich hier gelegt und zum Trost leerten wir hier auf dem Platz erstmal eine Flasche griechischen Weißwein. Wir sind beide ziemlich niedergeschlagen und werden bald schlafen gehen. "Alles nicht so schlimm", könnte man sagen. Ja, das stimmt. Aber einen Moment nicht aufgepaßt, zieht viel Ärger nach sich.

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