24. März 2018
Nach soviel Regen der letzten Tage begrüßte uns der heutige Morgen mit blauem Himmel und Sonnenschein; optimales Reisewetter. Bevor wir wieder nach Donnalucata zurückkehren, wollen wir noch eine Woche in Alessio verbringen. Eigentlich hatten wir noch Besichtigungen von Caccamo und Milazzo geplant, aber die Wettervorhersage von einstelligen Temperaturen und Sturm wollten wir nicht unbedingt ertragen. Außerdem sollen derartige Erkundigungen Freude machen und für uns nicht zum Zwang werden. Vielleicht haben wir im nächsten Jahr wiederum die Möglichkeit auf diese herrliche Insel zu kommen.
Aus diesen Überlegungen heraus und dass mein Schienbein noch Ruhe und Erholung nötig hat, entschieden wir uns über die Autobahn an der Nordküste zügig an diesem Tag 360 Kilometer nach Alessio zu fahren.
In einer urigen Bäckerei kauften wir noch frisches Brot und Pizza, bevor es durch die felsige Landschaft auf die Autobahn Richtung Alessio ging.
Am Eingang begrüßte uns diese Echse, diesmal nicht in Natura, wie ich sie sonst gerne fotografiere, sondern in Stein gemeißtelt. Den Verkehr durch die Innenstadt von Palermo hatten wir uns am Freitag schlimmer vorgestellt.
Nur hier im Norden gibt es den schmackhaften grünen Blumenkohl, den hier ein Kleintransporter zum Gemüsehändlern fährt. Nach einer gemütlichen etwa sechsstündigen Fahrt durch eine Vielzahl von Tunneln, einer kurzen Pizzapause kamen wir auf dem Campingplatz La Focetta Sicula in Alessio an.
Hier auf diesem Platz wollen wir eine Woche bleiben und soweit es das Wetter zuläßt auch wieder Fahrradtouren unternehmen.
Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht staunten wir nicht schlecht, dass die Brücke zwischen Alessio und Santa Teresa di Riva für den Verkehr wieder freigegeben war.
Als wir im November 2016 hier ein Unwetter der Extraklasse erlebt hatten, wurde die Brücke durch den reißenden Fluß Arco fast weggerissen. Das Wasser strömte über die Brücke und verwüstete die Leitplanken sowie den Fußweg.
Nach dem Starkregen wurde das Bauwerk gesperrt und war nicht mehr passierbar. Nach über 15 Monaten hatten es die Sizilianer tatsächlich geschafft, die Brücke wieder dem Straßenverkehr zu übergeben. Kompliment!
Und heute präsentiert sich die Landschaft in einer weitaus besseren Verfassung.
Welche Überraschung! Wir treffen das reiselustige schweizer Paar wieder, dass wir in Porto Palo am 8. März kennengelernt haben.
Reto berichtete uns unter anderem, dass er anfänglich immer wieder Probleme mit der Dichtigkeit des Wassertanks hatte. Wir hatten auf der gesamten Reise das gleiche Problem.
Wenn wir den Wassertank gefüllt hatten, lief während der Fahrt immer das Wasser in den Wohnraum. Reto löste dieses Problem mit einem Silikonspray. Er schenkte uns dankenswerterweise den Spray, und wir benutzen diesen sofort auf die gleiche Weise. Der Deckel wurde eingesprüht und fest auf dem Wassertank verschraubt. Wir werden in der Zukunft das Ergebnis beobachten. Reto, danke nochmal für den hilfreichen Hinweis. Morgen werden die beiden wieder auf das italienische Festland übersetzen und so ganz, ganz langsam die Heimreise in die Schweiz antreten.
Von unserem letzten Besuch in diese Gegend wußten wir noch, dass es hier in Alessio deutsche Butter zu kaufen gibt und daran hat sich bis heute nichts geändert. Zum Glück!
Denn die italiensche Butter ist überhaupt nicht nach unserem Geschmack; ich würde fast sagen wollen, sie ist ungenießbar. Hier werden wir sicher in den kommenden Tagen die altbayrischen Butter an erster Stelle auf der Einkaufliste stehen haben.
Heute auf den Tag, am 24. September 2017, also vor einem halben Jahr sind wir in Deutschland losgefahren. Nichts haben wir bisher bereut, auch nicht das vielfach schlechte Wetter. Viel haben wir in dieser Zeit wieder erleben, entdecken und erfahren dürfen. Mit vielen Menschen durften wir ins Gespräch kommen. Hiermit wiederhole ich den Satz, der auf der ersten Seite in unserem Tagebuch zu lesen ist: "Wir schauen uns immer wieder unsere eigenen Bilder an und merken dann, wie viele Augenblicke im Leben wir schon vergessen haben, obwohl sie so einmalig schön waren." Vergessen haben wir sicher dies und das; aber dafür ist auch uns selbst das Tagebuch sehr hilfreich. Dankbar für das Erlebte sind wir vorallem unserem Schöpfer, der uns dies alles ermöglicht hat. ER hat uns immer wieder begleitet, uns in schwierigen Zeiten sichtbar geholfen und unsere gemeinsame Beziehung durch Gebete und Lobpreis intensiviert. Dafür und für so vieles andere sind wir beide sehr dankbar. Lob sei Gott und Dank sei Gott.