9. Dezember 2016
Heute hat meine Schwester Christa Geburtstag. Sie ist sechs Jahre älter als ich; wir haben viele gemeinsame Zeiten in der Vergangenheit miteinander verlebt. Ich denke heute an die Fahrradtour von Mainz nach Bamberg, von Mainz mit unserem Bruder Erich in den Schwarzwald und an viele Besuche in Balduinstein an der Lahn. Alles Erinnerungen, die wir in unserem Leben gemeinsam erlebt haben.
Zu Ihrem Geburtstag heute haben Rosi und ich einen Schriftzug im Sand mit kleinen Steinen gefüllt.
"Happy Birthday". Das wünschen wir beide von Herzen.
Dieses Bild in Verbindung mit dem Bibelvers haben wir heute morgen dem Geburtagskind übermittelt.
Der Wind und vorallem die hohen Wellen der Nacht haben dieses "Kunstwerk" dem Meer wieder übergeben.
Es ist eben alles vergänglich auf dieser Welt. Gut, dass wir das wissen und unser Leben darauf einstellen können, mit allem, was wir haben.
Am Mittag unternehme ich eine Fahrradtour. Rosi blieb "zu Hause". Wäsche waschen muß auch sein.
Ich möchte auf die naheliegende Burg fahren.
Ein freundlicher Sizilianer spricht mich aus seinem Auto heraus an und fragt: "Sprechen Sie Deutsch?" Innerlich muss ich lachen. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt mir, dass er 7 Jahre in Deutschland gelebt hat. Die Burg da oben, so erzählt er, wurde an einen reichen Sizilianer (Mafia?) verkauft, weil die Gemeinde den Unterhalt nicht mehr zahlen konnte. Er fragt nach Merkel und ärgert sich zeitgleich über Renzi, der viel versprochen und nichts gehalten hat. Ich höre ihm artig zu. Vieles weiß er über den Ort zu berichten, in dem er seit über 65 Jahren lebt. Nach meiner Verabschiedung lacht er freundlich und geht in sein Haus auf der gegenüberliegenden Seite der Straße. Ich trete in die Pedale, steige bald wieder ab und schiebe das Rad die steile Straße berauf. Oben angekommen präsentiert sich mir ein herrlicher Blick über die Bucht. Einfach grandios.
Steil geht es wieder bergab und ich komme an einer Grotte vorbei, die ich zuvor nicht gesehen hatte.
Ich steige vom Fahrrad und komme mir vor, wie im Frankfurter Palmengarten.
Heute ist der 9. Dezember und die Blüten hier leuchten, wie im Frühling.
Eine Kirche aus dem 16. Jhdt.
Die neuen Häuser wurden hier auf den alten Fundamenten wieder aufgebaut, so berichtete es mir der Sizilianer.
Auf dem Nachhauseweg begeistern mich nach wie vor die Straßen mit den großen Palmen am Meer.
Auch eine Katze hat es sich gemütlich auf der noch warmen Motorhaube eingerichtet.
Als ich wieder auf den Stellplatz komme, erzählt mir Rosi, dass sie in der Zwischenzeit ihr heißgeliebtes Fahrrad wieder auf Hochglanz gebracht hat. Ich bin ziemlich kaputt und freue mich auf einen gemütlichen Nachmittag am Meer.