Lissabon - Ein Höhepunkt unserer Reise


     Samstag, 13. April 2024     


Die Fahrt nach Lissbon entwickelt sich ein wenig abenteuerlich, aber nach kurzer Suche erreichen wir den Campingplatz, der etwa 10 Kilometer vom Zentrum entfernt liegt.


Die Stadtautobahn verläuft hörbar an unserem Standort  vorbei, aber es ist erträglich.


Weniger erträglich war gestern der laute Krach, als ein Mitarbeiter des Campingplatzes das hohe Gras rund um die Wohnmobile auf kurze Länge bearbeitete.
Wir buchen ein Tuk Tuk Vehicle und Tanja, die für die kommenden 3 Stunden für uns die Stadtrundfahrt organisiert, rollt mit quietschenden Bremsen pünktlich um 15 Uhr auf den Campingplatz.



"Ob das mal gut geht", denke ich mir, als wir beide auf den hinteren schmalen und etwas unbequemen Sitzen platznehmen. Und los: Die Fahrt kann beginnen. Tanja haut die Gänge in das kleine Fahrzeug rein und wir gondeln zunächst durch dreispurige und viel befahrene Straßen nach Belém, ein  Stadtteil im Westen der portugiesischen Hauptstadt Lissabon.


Der Ort war bis 1885 selbständig, danach wurde er nach Lissabon eingemeindet. Da beim großen Erdbeben 1755, das die Innenstadt von Lissabon weitgehend zerstört hat, Belém kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde, befinden sich hier viele bekannte Sehenswürdigkeiten der portugiesischen Hauptstadt, vor allem solche aus der Zeit vor dem Beben.

Der Torre de Belém ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Lissabons.



Während wir bei strahlendem Sonnenschein, um die 30 Grad zum Turm laufen, wartet Tanja am Straßenrand auf uns.


Viele Tuk Tuk's sind auch hier unterwegs, die meisten scheinen uns erheblich fahrtüchtiger zu sein.


Weiter geht es zum Entdeckerdenkmal. Es stellt einen Schiffsbug dar, der mit Figuren verschiedener berühmter Persönlichkeiten geschmückt wurde. Das Denkmal wurde 1960 von dem Bildhauer Leopolo de Almeido entworfen.


Der 52 Meter hohe Bau aus Beton mit den Statuen aus Kalkstein der Sintra-Region wurde 1960 eröffnet, noch unter dem Salazar-Regime. In seiner Form erinnert es an den Bug einer Karavelle, dem Schiff der frühen portugiesischen Entdecker. An seiner Seite stehen 32 wichtige portugiesische Persönlichkeiten in einer Reihe (je an der linken und rechten Seite des Monuments), die sich in Richtung des (unbekannten) Wassers bewegen.







An der Spitze steht Heinrich der Seefahrer mit einem Schiff in den Händen, den Blick über den Fluss an der Lissabonner Hafeneinfahrt.



Im Hintergrund die Brücke Ponte 25 de April.
Sie ist die drittlängste Hängebrücke mit kombiniertem Straßen- und Eisenbahnverkehr der Welt.




Unser Chauffeur knattert weiter in die Innenstadt. Zum Teil geht es auf holprigem Kopfsteinpflaster steil hinauf und man glaubt es nicht, auch wieder steil hinunter. Ich schaue Rosi aus dem Augenwinkel an und spüre, wie sich ihr Gesichtsausdruck in ein ängstliches Bild verändert.



Von hier oben haben wir einen herrlichen Blick über einen Teil der quirligen Stadt, die keine Zeit hat, zur Ruhe zu kommen.






Die Kathedrale erhebt sich in der Altstadt hoch auf einem der sieben Hügel von Lissabon.



Im Jahr 1901 ist die erste Straßenbahn durch Lissabon gefahren.
Die knarrenden nostalgischen gelben Straßenbahnen der öffentlichen Verkehrsgesellschaft Carris scheinen wie aus dem Museum gegriffen. Berühmt ist die Linie Nr. 28, deren Route auf einer 40minütigen Fahrt bergauf (oder bergab) durch alte Stadtviertel wie Graça, Alfama und Baixa führt, wobei Sie viele bedeutende historische Bauwerke, einschließlich der Kathedrale und der Burg, zu sehen bekommen.


Wir fahren lieber mit Tanja weiter, weil wir uns schon fast an das knarrende und nostalgische Vehicle gewöhnt haben und uns keine weitere Überraschung mehr antun wollen.



Ein großes Kreuzfahrtschiff legt im Hafen an.








Viele Eindrücke nehmen wir mit nach Hause aus einer Stadt, die nicht zur Ruhe kommen will. Tausende Besucher und Touristen drängen sich um die historischen Gebäude und jeder einzelne Menschen scheint hier in der Masse unterzugehen.
Tanja steuert zielstrebig nach 3 übervollen Stunden den Busbahnhof an, von wo aus wir ursprünglich mit dem Bus zum Campingplatz zurückfahren wollen. Aber durch die vielen verschiedenen Eindrücke und aussergewöhnlich engen Straßen, dem pausenlosen Verkehr und der vielen Menschen entscheiden wir mit dem Taxi die Heimreise anzutreten. Beide sind wir erledigt, von unserer Bandscheibe ganz zu schweigen.


Freundlich verabschieden wir uns von Tanja, die in der Nähe von Stuttgart geboren ist, danken für ihre ausführlichen Erklärungen und Hinweise und lassen uns durch den freitagabendlichen Berufsverkehr mit kilometerlangen Staus zum Campingplatz zurückbringen.
Lissabon - Ein Höhepunkt unserer Reise. 
Was für ein toller, aber auch anstrengender Tag!!!

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