Lutherstadt Eisleben

Samstag, 12. September 2020

Aschersleben verließen wir erst am späten Nachmittag und kamen gestern abend auf dem Stellplatz Eisleben an, wo sich schon andere Wohnmobilisten einen Übernachtungsplatz für die Nacht gesichert hatten.

Bei warmen Temperaturen konnten wir noch draußen sitzen; ein Sonnenuntergang verabschiedete sich über Eisleben von diesem wunderschönen Tag. Der großzügige Platz liegt etwas 2 Kilometer vom Zentrum entfernt und so fuhren wir heute Mittag nach einem ausgedehnten Frühstück mit den Rädern in die Stadt.

Unser erstes Ziel war das Geburtshaus von Martin Luther. Der Gebäudekomplex bekam 2007 den Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt. In diesem Fachwerkhaus der Lutherstadt Eisleben erblickte Martin Luther am 10. November 1483 das Licht der Welt.

Eine Ausstellung erzählt von dem Leben des Reformators.

Luthers Eltern kamen von Thüringen in das Mansfelder Land, weil Luthers Vater hier eine Anstellung als Bergbauarbeiter fand. Untergebracht war die Familie in diesem spätmittelalterlichen Fachwerkhaus, bevor sie von Eisleben wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes weiter nach Mansfeld zogen.
Die ganze Stadt ist geprägt von Martin Luther. Jedes Unternehmen schmückt sich mit seinem berühmten Namen. Die Werbeikone Veronika Pooth könnte davon nur träumen.

Ob an einem Restaurant,

auf einem Auto der Volksbank,

an einer Kneipe,

an einem Reisebüro,

an der Apotheke,

für die Stadtwerke Eisleben

oder einem Sportplatz, überall muß der Martin mit oder ohne Bild, aber mit seinem Namen herhalten. Ob die Menschen eigentlich wissen, wer Martin Luther war? Bei der Vielzahl der Werbetafeln kommen mir Zweifel.

Auch auf dem Marktplatz ist ein Lutherdenkmal zu besichtigen.

Das Rathaus ist wiedermal das schönste am Platz, wie wir in vielen anderen Städten schon gesehen haben.

An diesem Wochenende findet auf dem Marktplatz eine Kirmes statt. Trotz der vielen restaurierten Häuser strahlt die Stadt wenig Wärme aus. Trotzdem sind die Menschen, mit denen wir ins Gespräch kommen sehr freundlich und aufgeschlossen.

Die St. Annenkirche ist eine alte Bergmannskirche der Eisleber Neustadt, die sich auf der westlichen Anhöhe der über tausendjährigen Stadt Eisleben erhebt.

Wir strampeln steil hinauf; doch die alten Plastersteine zwingen uns die Räder zu schieben.

Erfürchtigt schauen wir uns die bemalten Holzdecke der Kirche an. In unmittelbarer Nähe ist ein Kloster untergebracht.

Wir sausen den Hügel abwärts und halten an den Maskottchen an. Heutzutage bezeichnet man den Eisleber Wiesenmarkt als das größte Volksfest in Mitteldeutschland oder auch als das "Oktoberfest des Ostens”. Seinem Ursprung als Ochsenmarkt ist es zu verdanken, dass mittlerweile ein Öchslein Namens “Wiesi” das Maskottchen des Eisleber Wiesenmarktes ist.

In der ganzen Stadt sind 55 Figuren dieser merkwürdigen Kameraden verteilt.

Zurück am Womo gibt es einen Kaffee mit Kaltem Hund von Oma.

Morgen wird unsere kleine Tour durch die Lüneburger Heide und Ostdeutschland enden, denn in der kommenden Woche warten viele Termine auf uns. Auch wenn das Wetter sich nicht immer von der besten Seite gezeigt hat, so sind wir doch froh und sehr dankbar für die erlebnisreiche Zeit. Weiter fahren wir immer, auch morgen unter GOTTES SCHUTZ.

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