Osterreise in den Norden Deutschlands
Dienstag, 15. April 2025
Nun sollte es doch noch 14 Tage dauern, bis ich die erste Tour nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten unternehme. In der ersten Nacht versagte die Heizung bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Mit Wartezeit dauerte es eine Woche bis auch das Problem gelöst war und am Sonntagabend starte ich zu einem Übernachtungsplatz nahe unserem Wohnort. |
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Dunkle Wolken am Himmel, aber HURRA, die Heizung funktioniert, aber man kann, wie so oft nicht alles haben. In unmittelbarer Nähe machte ein Tierheim seinem Namen alle Ehre. Hundegebell bis tief in die Nacht. Erst wollte ich flüchten, aber da die Intervalle der Ruhestörer zeitweise länger wurden, hoffte ich auf die ersehnte Stille. Weit gefehlt, gegen 23 Uhr gab es das grandiose Finale, dass allmählich abebbte und gegen 1 Uhr in der Nacht endlich zur Ruhe kam. Auch ich durfte entspannt in einen traumlosen Schlaf fallen, den ich mich redlich verdient hatte. Am Montag früh kaufe ich Lebensmittel ein, betanke das Wohnmobil randvoll mit Diesel und nun kann endlich meine Reise in den Norden Deutschlands beginnen, derweil Rosi mit Timmy das Haus, bzw. die Wohnung hüten. Mein Ziel: Zum Gottesdienst am Ostersonntag um 10 Uhr in der St. Martini Kirche in Bremen mit dabei zu sein. Nun bete und hoffe ich auch, dass ich unter Gottes Schutz gut am Ziel ankomme, denn gerade über die Feiertage sind viele Wohnmobile unterwegs, die auch nach einem ruhigen Plätzchen für die Nacht Ausschau halten. |
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Nach wenigen Kilometer möchte ich hier auf diesem wunderschönen Platz frühstücken; die Uhr zeigt bereits nach 11 Uhr. Da denken andere schon ans Mittagessen. Viel weiter möchte ich heute nicht fahren; die Eingewöhnungsphase als Wohnmobilist braucht eben seine Zeit und nach über 6 Monaten Stillstand ist die Entscheidung richtig. Im Wehretal finde ich mit Park4Night diesen Übernachtungsplatz in Reichensachsen im Werra-Meißner-Kreis. |
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Hörbar, aber nicht störend plätschert der klare Bach Wehre an dem weiträumigen Platz entlang. |
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Die Kirschblüten kündigen die Zeit an, in der die Bäume wieder ihre grünen Kleider zur Freude der Menschen aus dem Schrank holen und die Temperaturen wärmer werden. |
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Die evangelische Kirche von Reichensachen ist natürlich geschlossen und so marschiere ich weiter auf die Hauptstraße. Mein Weg führt zur Sparkasse, bei der meine Geldbörse ein wenig schwerer werden soll. Nanu, die Tür ist verschlossen. Seltsam, die Mittagszeit ist vorbei. |
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Auf der hinteren Seite des Gebäudes sehe ich, dass jetzt hier die Firma Böttner Bestattungen mit ihren Geschäftsräumen eingezogen ist, irgendwie sinnbildlich für unsere Zeit des Wandels, in der wir leben. Davor hat man einen rechteckigen Kasten aufgestellt, wo der Kunde endlich fündig wird und tatsächlich auch ein Automat die gewünschten Geldscheine ausspuckt. Vielen Dank, liebe Sparkasse. |
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Boah, 27 Grad zeigt das Thermometer an der Vorderseite an; jetzt weiß ich auch, warum es mir auf einmal so warm ist. |
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Es gibt schöne Fachwerkhäuser zu bestaunen. An einigen bleibe ich stehen und lese die biblichen Texte, die in der heutigen Zeit leider kaum noch von Bedeutung sind. "An einem alten Haus und Habe vererben die Eltern; aber eine verständige Frau kommt vom HERRN." Sprüche 19.14. |
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Zunächst erschrecke ich, als ich in den Ausfahrspiegel am Stellplatz schaue; ach, dass bin ja nur ich! |
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Nach kurzer Zeit hält neben wir ein Wohnmobil Baujahr 1991. Kaum kommt das Mobil zum Stehen, geht das Kippfenster auf und ein treuer ruhiger Hund schaut mich mit großen Augen an. Aha, Hunde müssen anscheinend nicht immer nur bellen. Die Nacht ist ruhig und erholsam. Das Frühstück genieße ich und komme anschließend mit einem Ehepaar mit ihrer 15-jährigen Tochter ins Gespräch, als ich ihnen drei Bibeln überreiche. Sind auch Christen und es entwickelt sich ein einstündiges interessantes Gespräch. Diese Unterhaltung hat mir weiter Mut gemacht, dran zu bleiben, auch wenn ich jedes Mal nach dem Willen Gottes frage. Dazu las ich kürzlich einen Satz von Mathilda Wrede. |
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Am Nachmittag komme ich 60 Kilometer südlich von Hannover in Eschershausen an und werde hier die Nacht verbringen. |
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Ich danke für Gottes Schutz auf diesem Reiseabschnitt und bin auf die nächsten Tage sehr gespannt. Deutschland ist schön, dass stelle ich immer wieder fest. und ich bin dankbar hier leben zu dürfen, auch wenn bei vielem der Wurm drin ist. zurück vor |