Tarocco-Fest in Francofonte
Sonntag, 5. März 2023
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Heute am Sonntag findet das jährliche Tarocco-Fest statt. Das Festival der Blutorange von Francofonte ist eine Agrar- und Lebensmittelveranstaltung, die alljährlich zahlreiche Einheimische wie auch Touristen aus dem Ausland in die sizilianische Hochebene anzieht. Ein Programm voller Veranstaltungen, Musik und Verkostungen, die alle von den Aromen und Geschmäckern des rot-orangen Wahrzeichens der Stadt und ihrer Traditionen geprägt sind. Tarocco-Blutorangen aus dem sizilianischen Anbaugebiet Francofonte sind einzigartig. Dieses Spektakel im Hinterland von Sizilien, etwa 90 Kilometer von der Küste Donnalucata entfernt, wollen wir, Salvatore und ich uns nicht entgehen lassen. Rosi muss unfreiwillig "Zuhause" bleiben, weil sie sich seit Tagen nicht wohl fühlt. Und so fahren wir über die wenig befahrene, aber gut ausgebaute Straße in die 280 Meter hoch gelegene Stadt. |
Salvo parkte seinen blauen Fiat in einer Seitenstraße, von wo aus wir fußläufig zum Festplatz marschieren konnten. Hier warten wir knapp 10 Minuten auf ein sehr sympatisches Ehepaar aus der Nähe von Wien, die Salvo über Facebook kennengelernt hat und nutzen zunächst einen gigantischen Blick ins weite Land bis nach Catania. |
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Zu viert stürzen wir uns auf dem Corso Vittorio Emanuelle ins Gedränge, auf der wir von einer sizilianischen Blaskapelle begrüßt werden. |
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Marlies und Harald haben sich einen Traum auf Sizilien erfüllt und wollen heute und in der Zukunft im eigenen Domizil die freundlichen Menschen hier auf der Insel besser kennenlernen, die herrliche Landschaft bereisen und im südlichen Europa sonnige Tage, Wochen und vielleicht auch Monate verbringen. |
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Links und rechts der schmalen Straße haben Händler ihre Verkaufsstände aufgebaut, wo es Alles und auch Köstlichkeiten zu begutachten und zu probieren gilt. |
Bunt dekoriert setzte sich ein Umzug von stolzen Reitern rund um den Vorplatz des Rathauses in Bewegung. Die zweirädrigen Karren wurden von den Griechen auf Sizilien eingeführt. Die Tradition der bemalten Carretti siciliani begann Ende des 18. Jahrhunderts. Als Vorbild dienten die Kutschen der reichen Großgrundbesitzer. |
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Zunächst erschien mir das Gefährt als ein Original aus den 70igern. |
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Der Blick von vorne verriet mir dann doch schnell, dass es sich hierbei um eine Atrappe handelt. |
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Immer wieder faszinieren mich die alten Häuser mit Balkonen, Fresken und vor allem die abenteuerliche Stromversorgung in diesem Land. |
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In einer Seitenstraße werden Artichocken vom Grill angeboten. |
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Ein paar wenige Regentropfen sind der Grund, dass wir in einer Bar einen Kaffee trinken. Ich bestelle mir einen doppelten Esspresso, der mir wie immer lauwarm serviert wird; aber der Geschmack ist einfach ausgezeichnet. |
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Hier werden die Orangen frisch gepreßt; ein Hochgenuss, den es nirgendwo anders gibt. |
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Endlich kommen wir zu dem "Plätzchenstand". Das Mandel- und Orangengebäck ist ein Hochgenuß aus Francofonte. Ich kann lediglich nur zwei dieser Köstlichkeiten ausprobieren, da der Teig sehr mächtig, wahrscheinlich mit vielen Eiern im Magen liegt. |
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Hhhhmmm, schmeckt das gut!!! |
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Das Städtische technische Büro am Rande der Marktplatzes ist in einer ehrwürdigen alten Villa untergebracht |
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Hier wird Crispelle fritiert. Ein dünner Teig, der einen Stückchen Ricotta ummantelt. Lecker! Mit einem Arrangini, einer Paste di mandola und Risotto all'aranca und vielen anderen Köstlichkeiten war mein Magen mehr als gefüllt. |
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Gegen 16 Uhr wurden die Verkaufsstände abgedeckt; vermutlich wird am Abend der Betrieb wieder aufgenommen und auf der Bühne wird so richtig die "Post abgehen". |
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Hier und fast überall auf Sizilien wird die Wäsche noch auf den Balkonen getrocknet; ein Bild, was in Deutschland völlig verschwunden ist, weil jeder Haushalt einen Wäschetrockner sein Eigen nennt. Vielleicht wird sich dieser Luxus in deutschen Landen auch wieder ändern, wenn die Menschen ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen können. |
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Voller Eindrücke und mehr als satt schlendern wir zu den Autos zurück. Salvatore präsentiert stolz seinen Führerschein, den er 1976 in Kreuzwertheim bestanden hat. Rückblickend haben wir eine schöne gemeinsame Zeit verbracht. Mit Marlies und Harald paßte von Anfang an die Chemie; das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir tauschten interessante Themen aus und wünschen gegenseitig alles Gute und einen weiteren Kontakt. Schön! |
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Fröhlich und gut gelaunt, trotz der dunklen heranziehenden Wolken fährt Salvo, sicher wie immer in Richtung Meer, dass wir schon von Ferne sehen können. |
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Rosi erwartet uns mit sehr leckerem selbstgebackenem Zitronenkuchen und einer Tasse Kaffee. (Schon wieder essen: aber Kuchen geht immer). Wir sitzen noch gemütlich im Wohnmobil und lassen den Tag revuepassieren.
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