Das Hähnchenbrustfilet mit Hüttenkäse und Reis ist Timmy überhaupt nicht bekommen. Ganz im Gegenteil; unverdaut wurde die schmackhafte Kost wieder ausgespuckt. Wir haben uns nach langen Überlegungen entschieden nichts mehr zu füttern und mit dem kranken Hund heute zu einem anderen Tierarzt zu fahren, um eine zweite Meinung einzuholen. Von unserer Nachbarin Uschi hatten wir die Empfehlung zur Kleintierpraxis Dr. Simon & Dr. Weber nach Bad Salzungen zu fahren. Dort angekommen, waren wir im Wartezimmer natürlich nicht die Einzigen, die auf die notwenigige Hilfe von einem Fachmann warteten.
Weitere kranke Vierbeiner warteten schon auf Behandlung, so auch Lennox, der hörbar an Atemnot litt.
Als Timmy dann im Behandlungszimmer die Apparaturen und den Behandlungstisch
sah, zog er erst mal den Schwanz ein. So etwas hatte er in schlechter Erinnerung von Frau Dr. Josupeit aus Frauensee. Dann ging's los!
Frau Dr. Simon und Herr Dr. Weber stellten ihn vorsichtig auf diesen Tisch, und Rosi berichtete ausführlich über die vergangenen Tage und Timmy's Beschwerden. Herr Dr. Webe hörte aufmerksam zu, tasstete den ängstlichen Kerl vorsichtig ab.
Anschließend verpasste der kompetent erscheinende Hundedoktor dem schreienden Hund drei Spritzen ins Hinterteil und empfahl für heute am Dienstag auf weitere Nahrungsaufnahme zu verzichten. (Spritze 1: Beruhigung des Magens, Spritze 2: Antibiotika und Spritze 3: gegen irgendwelche Nierensäfte).
Timmy heulte fürchterlich, was sicher in der gesamten Praxis zu hören war und verkroch sich voller Angst unter dem in der Nähe stehenden Stuhl neben Rosi.
"Kommen Sie bitte am Donnerstag zur Nachkontrolle in unsere Praxis oder wenn keine Besserung eintritt gleich morgen", damit verabschiedete sich der Hundedoktor. Wir hatten beide einen positiven Eindruck von der Tierarztpraxis und seiner fachlichen Qualifikation und bedankten uns herzlich bei dem Ärzteteam für die Behandlung. Anschließend verließen wir mit einem angeschlagenen Hund die Praxis.
Ein kleiner Spaziergang tat uns gut und Timmy sollte damit von der Tortur abgelenkt werden. Vorbei ein einer herrschaftlich restaurierten Stadtvilla, die eine Zahnklinik beherbergt, gingen wir in den Park nahe der Thermen.
Rosi und ihr Hundchen ruhten sich aus; anschließend fuhren wir nach Hause.
Timmy legte sich mit Rosi's Hausschuhen nach diesem anstrengenden Tag total erledigt und erschöpft in sein Körbchen.