"Soviele Stunden habe ich lange nicht mehr geschlafen", mit diesen Worten stand der Dietrich heute morgen auf. Ja, wirklich, wir waren dermaßen erschöpft von diesem ereignisreichen Tag von gestern. Am Frühstücksbuffett bedienten wir uns reichlich und staunten über diesen kreativ eingerichteten Raum vermutlich aus dem 17. Jhd.
Zahlreiche Porzellanfiguren schmückten ringsum die Wände und das Gewölbe verlieh dem Eingangsportal etwas Erwürdiges.
Für heute hatten wir uns bestimmt Ziele vorgenommen, die wir uns auf dem Stadtplan notiert hatten.
Sehr beeindruckt bestaunten wir Hausbezeichnungen, Geschäftsnamen und Straßenzüge.
Durch die engen Gassen bemerkten wir kaum die zahlreichen Kirchen und Kathedralen. In der St. Johns Cathedral fand zu diesem Zeitpunkt ein Gottesdienst statt und fotografieren war streng verboten. So beschlossen wir zu einem späteren Zeitpunkt diese außergewöhnliche Kirche zu besichtigen.
Mit unserem Stadtplan steuerten wir die St. Paul Skipwreck an.
Die Malteser nennen ihn "Vater": Der heilige Paulus ist Schutzpatron der Insel Malta. Drei Monate soll der Apostel nach einem Schiffbruch im Jahr 60 nach Christus auf der kleinen Mittelmeerinsel verbracht haben. In dieser Zeit soll er dort den christlichen Glauben verbreitet haben. Noch heute sind 97 Prozent der maltesischen Bevölkerung römisch-katholisch. Auf den 316 Quadratkilometern der Insel soll es 365 Kirchen und Kapellen geben. Auf die Gewissheit, vom heiligen Paulus selbst christianisiert worden zu sein, sind die Malteser besonders stolz. Der Apostel Paulus zählt zu den wichtigsten Heiligen auf Malta. Zahlreiche Kirchen, Denkmäler und bildliche Darstellungen sowie kirchliche und volkstümliche Feste zeugen von seiner Verehrung. Und von seinem Schiffbruch vor der kleinen Mittelmeerinsel berichtet die Apostelgeschichte. (Nachzulesen hier in der Bibel)
In dieser Kirche war es sehr dunkel, dementsprechend auch die Bilder.
Rings um die Kirche gab es zahlreiche Hinweisschilder, Wanddenkmäler und Souvenirläden im Zeichen vom Apostel Paulus.
An diesem Geschäft konnte man aussuchen zwischen Saulus und Paulus.
Unterhalb der Altstadt führte uns ein felsiger Weg am tosenden Meer entlang auf die andere Seite der Landzunge Valletta.
Hier im Hintergrund die St. Johns Cathedral, die von allen Seiten über der Stadt hinausragt.
Nach einem langen Fußmarsch stiegen wir erschöpft in diese Bimmelbahn und ließen uns zum Teil im Schritttempo durch die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten fahren.
Hier endete unsere kleine Rundreise.
Blick auf den großen Springbrunnen vor den Toren von Valletta.
In diesem Turm befindet sich ein Fahrtstuhl, der das Fußvolk von der Altstadt in das Hafengelände befördert.
Die Straßen sind teilweise so steil, dass die Bürgersteige mit Treppen ausgestattet sind.
Zwischendurch hatten wir wieder einmal Hunger und viel Durst.
Zur vorgerückten Stunde, es wurde allmählich dunkel, kehrten wir zur St. Johns Cathedral zurück. Der Gottesdienst war beendet, und ich hatte nur kurz Einlass, da man schon damit begonnen hatte, das Gotteshaus abzuschließen.Das strenge und eher schlichte Äußere der Kirche (1573 und 1578) steht in starkem Kontrast zum prunkvollen Inneren.
Am Südturm befindet sich eine Uhr mit drei Zifferblättern, von denen das eine die Uhrzeit anzeigt (jedoch ohne Minutenzeiger), eines das Datum (nur den Tag, nicht den Monat) und eines den Wochentag.
Das Innere aus der Zeit des Hochbarock ist sehr kunstvoll und reich dekoriert. Die Ausstattung erfolgte nach Plänen und unter Leitung des kalabrischen Künstlers und Malteserritters Mattia Preti. Er schuf die kompliziert geschnitzten Steinwände und bemalte die Gewölbe und Seitenaltäre mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Johannes. Bemerkenswert ist, dass die Schnitzereien an Ort und Stelle geschaffen wurden und nicht wie üblich unabhängig voneinander geschnitzt und dann an den Wänden angebracht wurden. Das Hauptschiff ist 53 Meter lang und mit Seitenkapellen 15 Meter breit. Die meisten Wände sind mit Wandteppichen behangen.
Ein langer Tag ging zu Ende und in der Dunkelheit erreichten wir unser Gästehaus.