Mittwoch, 9. September 2020
Schon in der Aufwachphase hörten wir den heftigen Sturm über unserem Wohnmobil. Als ich aus der Tür ins Freie trat, wehte mir der kräftig kalte Wind um die Ohren. Auf der Wetterkarte für Deutschland gab es an diesem Tag und für das kommende Wochenende Sonnenschein und Temperaturen von knapp 30 Grad im Süden. Im Norden zeigte die Karte starke Bewölkung, Sturm und zeitweise Regen. Von unserem Platz nach Wismar sollten es laut GoggleMap 13 Kilometer sein. Nach längerer Diskussion hatten wir beide einstimmig entschieden die Stadtbesichtigung von Wismar zu streichen. Schade! Trotzdem waren wir guter Laune und fuhren durch Mecklenburg-Vorpommern in Richtung Parchim. Unterwegs füllten wir unsere Lebensmittel auf und weiter ging die Fahrt vorbei an vielen kleinen Seen, Wäldern und großen Ackerflächen durch eine dünnbesiedelte Landschaft.
Unser Ziel war Daschow. Der Stellplatzbesitzer ist der Bruder von Ulli Struck, die wir auf Sizilien kennengelernt hatten. Leider lernten wir nur seine Frau kennen und die Begrüßung war ziemlich zurückhaltend.
Trotzdem hat es uns gut gefallen, wenngleich die V und E eher mangelhaft ausgestattet waren. Wer unendlich viel Ruhe sucht ist auf diesem Platz gut aufgehoben.
Große Hunde bewachten den Platz und auch einige Katzen lagen bei den Besitzern vor der Haustüre.
Timmy war außer Rand und Band; deswegen mußte der Katzenjäger den ganzen Nachmittag an der Leine verbringen.
Das Schloss Daschow wurde als Gutshaus im 18. Jahrhundert errichtet, zeitweilig als Jagdschloss genutzt und steht heute unter Denkmalschutz. Im Moment wird es restauriert; den heutigen Besitzer konnte ich nicht ermitteln.
Es ist schon zur Selbstverständlichkeit geworden, dass wir seit vielen Monaten jeden Tag im Bibelleseplan immer mehr Gottes Wort kennenlernen dürfen. Im Moment ist das Thema der 2. Korintherbrief, wobei es um Vergebung und die Liebe Gottes zu uns Menschen geht. Sehr empfehlenswert!
Am nächsten Tag reisten wir weiter nach Rühstädt. Nirgendwo in Deutschland brüten so viele Störche in einem Ort wie in Rühstädt. Über 30 Storchenpaare - im Rekordjahr 1996 waren es 44 Paare - beziehen alljährlich Quartier auf den Hausdächern in Rühstädt. Als wir ankamen, hatten sich alle Störche schon in den Süden Europas davongemacht.
Hier: Das Besucherzentrum Rühstädt, gefördert vom Land Brandenburg, wird vom NABU betreut und bietet Ihnen vielfältige Informationen zur Natur des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Brandenburg.
In unmittelbarer Nähe parkten wir aus dem Wohnmobilstellplatz an einer Pferdekoppel. Das linke Tier wird bald ein Fohlen gebären. Welch' ein Wunder.
Das Gutshaus von Rühstädt. (Ähnlichkeit Schloss Daschow)
800 Meter hinter dem mecklenburgischen Storchenstädtchen fließt die Elbe naturbelassen durch die landschaftlich einsame Gegend.
Nur auf dem Radweg waren einige Fahrradfahrer unterwegs, der sich zum großen Teil entlang auf einem Deich parallel zum Fluß befindet.
Natürlich haben auch wir von diesem einmaligen Angebot gebraucht gemacht.
Am Abend gab es einen heftigen Schauer, aber wir verbrachten eine ruhige Nacht. Morgen wollen wir weiter in Richtung Süden nach Aschersleben fahren.