Auf dem Röntgenbild positive Diagnose

24. April 2018

Gott schickt immer wieder seine Engel aus; darüber sind wir beide uns sehr bewußt. Da unsere italienische Sprache sich nur auf wenige Wörter begrenzt, hat uns Gott wiedermal einen Engel namens Willfried geschickt. Willfried, aus der Nähe von Stuttgart wohnt mit seiner Frau seit 17 Jahren in Scicli und beherrscht die Landessprache perfekt. Wir lernten ihn vor ungefähr 14 Tagen kennen, und er bot sich von sich aus an, nochmal mit meiner nicht heilenden Wunde am Schienbein zu einem anderen Arzt in Donnalucata zu fahren. Ich berichtete bereits am 11. April über dieses leidige Thema. Auch nach diesem Termin war wieder keine Besserung in Sicht. Wieder war Willfried zur Stelle und fuhr mit mir nach Scicli ins Krankenhaus. Wenn der Hartmann aus Deutschland, wartet das Personal natürlich nicht auf den Patienten. Also warten! Der dortige Arzt begutartete die tiefe Wunde (ein Bild will ich hier bewußt nicht ins Netz stellen) mit dem Hinweis, das Bein röntgen zu lassen, um eventuelle Beschädigungen am Knochen auszuschließen.

Wir, bzw. Willfried fuhr mit mir weiter ins Krankenhaus nach Modica, da das Krankenhaus Scicli ohne Radiologie auskommen muß. In der Notaufnahme warteten wir über 3 Stunden bis kurz nach 1.30 Uhr. In diesem Moment erfuhren wir, dass 5 akute Notfälle im Rettungswagen angeliefert und vorrangig behandelt werden. Eine weitere Wartezeit bis in den Abend wollte Willfried nicht abwarten; ratlos fuhr er mich zurück auf den Campingplatz. Gestern morgen rief Willfried an, er habe einen Termin bei einer privaten Radiologie in Scicli mit mir vereinbart. Als wir am Nachmittag dort ankamen: Warten, warten!

Das Bein wurde geröntgt, HURRA, keine Verletzung am Knochen. Meine Befürchtungen einer Operation waren hinfällig. GOTT SEI DANK. Der Radiologe Dir. Sanitario gab mir Tipps, wie meine Beinwunde ohne zusätzliche Medikamente wieder zuwachsen wird. Außerdem gab er den Hinweis, dass bei älteren Menschen der Genesungsprozess gerade in den Beinen eben länger dauert, als bei jüngeren. Tja, ich bin eben schon ein alter Sack! Willfried fuhr mich wieder zum Campingplatz zurück, ich drückte ihm ein großzügiges Trinkgeld und ein Traktat in die Hand und weg war er. Nicht zum ersten Mal hat Gott seinen Engel zu uns ausgesendet; es gibt nämlich keine Zufälle. GOTT SEI LOB UND DANK.
Als wir in Modica im Wartezimmer saßen, auf einmal großer Menschenauflauf und es wurde diese Heiligenfigur mit San Giorgio, der Drachentöter durch das gesamte Krankenhaus getragen.

Willfried erklärte mir, dass die Kranken damit hier auf Sizilien Hilfe beim Heilungsprozess erfahren sollen. Für deutsche Krankenhäuser nicht vorstellbar! Das ist ein Irrweg der katholischen Kirche, 95 Prozent hier im Süden!
Räumfahrzeuge der Gemeindeverwaltung Donnalucata haben in den letzten Tagen den Strand für die kommende Saison auf Vordermann gebracht.

Der Dreck, Plastikflaschen, das ganze Bambusgestrüpp von den kräftigen Stürmen wurde nicht entfernt, sondern oberhalb neben die Dünen geschoben. Sizilianisch eben. Aber unten am Wasser sieht es jetzt aus wie in der Karibik. Timmy und ich genießen das warme Wetter, den blauen Himmel, den windstillen Strand und danken Gott jeden Tag, den er uns schenkt.