3. Januar 2019
Hoch über Scicli auf einem Felshügel thront das von Mönchen des Franziskanerordens gegründete Nonnenkloster Chiesa di Santa Maria della Croce e Convento aus dem Jahr 1530. Das Kloster ist sehr charakteristisch für diese Landschaft, und wir hatten von hier oben eine atemberaubende Aussicht.
Der gesamte Komplex von Santa Maria della Croce ist eine religiöse Stätte, die aus einem Kloster, einer Kirche, einem Oratorium und zwei Innenhöfen besteht. Es ist eines der ältesten Gebäude der Stadt.
Kirche und Kloster haben restliche spätgotische Elemente, die durch das Erdbeben von 1693 verschont geblieben sind und die sich aus dem Barockpanorama von Scicli abheben, das durch die Restaurierungsaktivitäten (Kosten ca. 3 Mill. EUR) nach dem Erdbeben bestimmt wird.
Die Kirche hat ein einziges Kirchenschiff mit einer halbrunden Apsis. Die Akustik war außergewöhnlich und wir sangen laut: "Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte". Das Lied hallte noch lange nach. Irgendwie war dies ein sehr besonderer Moment, wobei wir die einzigen Besucher waren. Herrlich!
Der Blick von hier oben war einfach nur spektakulär. Auch konnten wir im Hintergrund die Höhlen von Chiafura und San Matteo deutlich erkennen.
Dietrich bewegte das Fahrzeug die Serpentinen, garniert mit tiefen Schlaglöchern hinunter wieder sicher ins Tal, und wir fuhren weiter in die Barockstadt Modica. Diese kleine enge und einsame Straße führte uns durch eine wunderschöne und fruchtbare Landschaft.
Kurz vor Modica stellten wir den Wagen auf einem Parkplatz ab und ließen uns vom Treiben der Menschen durch die Innenstadt anziehen.
Vor fast drei Jahren waren wir das erste Mal hier; seitdem hatte sich in der belebten Stadt nichts verändert.
Anschließend fuhren wir durch extrem enge und steile Straßen in die Altstadt hinauf, wo wir wiederholt den traumhaften Blick auf die Stadt bestaunten.
Langsam zogen Wolken auf, es wurde kühler und der kleine Opel steuerte wieder in Richtung Meer, wo wir seit über 2 Monaten nun schon fast wie zu Hause sind.
Es ist heute der dritte Tag im Februar und viele Mandelbäumen stehen schon in voller Blüte.
Hier im Süden freut sich die Natur und natürlich auch die Menschen auf den Frühling, der wärmere Temperaturen im Gepäck hat.
Ein herrenloser Hund lief ziellos auf der Straße oberhalb der Berglandschaft. Als ich die Kamera auf ihn richtete, fing er ängstlich an zu fiepsen und trottete davon. Sicher hatte er schon viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Das tut uns immer noch leid, denn der prachtvolle Vierbeiner ist nicht der einzige, den wir in seinem erbärmlichen Leben in dieser Verfassung bisher begegnet sind.
Zum Schluß unserer kleinen Rundfahrt heute tranken wir hier, unmittelbar am Meer noch einen Kaffee und schauten auf die hohen Wellen, bevor wir wieder auf Piccadilly zurückkehrten.