Samstag, 9. Mai 2020
Sicher und gesund sind die beiden Österreicher wieder in ihrer Heimat angekommen. Schon fast drei Wochen ist es her, als sich Karl und Luise auf den Heimweg machten.
Da auch hier die Camper durch Corona in ihren Bewegungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind, wollten auch diese beiden so schnell wie möglich wieder nach Hause fahren. Wir verbrachten schöne und interessante Stunden miteinander und denken gerne an diese Zeit zurück.
Die Versorgung mit Lebensmittel hier auf der Insel ist einmalig; es fehlt uns an nichts. Fast täglich kommen die großen LKW's an die Supermärkte und laden ihre Waren ab.
Unser Hauptlieferant ist EUROSpin, der auch frisches Obst und Gemüse im Angebot hat.
Das freundliche Lachen der Sizilianer ist Vergangenheit.
Jeder Kunde trägt diese fürchterliche Maske, unter der keine freundlichen Gesichtszüge mehr zu erkennen sind. Als wir das Bild von mir aufnehmen, sagt Rosi: Lach doch mal!
In den letzten Wochen hat es kaum geregnet. Der starke Wind und die immer wärmer werdenden Sonnenstrahlen haben das Gras mittlerweile gelb werden lassen. — Jeden Tag dürfen wir an einem wunderschönen Konzert teilnehmen. Kostenlos! Zahlreiche Singvögel geben hier ihr Bestes und erfreuen uns mit wohlklingenden Melodien, wie wir sie in Deutschland noch nicht kennengelernt haben.
Ein paar wenige Tauben gibt es auch; aber auf deren Gegrummel könnten wir liebend gerne verzichten.
Seit gestern hat der Platz einen neuen Mitbewohner. Adriano hat sein Pferd namens Suggar nahe dem Eingang auf einem schattig eingezäunten Plätzchen untergebracht.
Als ich mich dem Gatter nähere, kommt Sugar neugierig an den Zaun, um mich zu begrüßen.
Mit seiner warmen Nase schubbert er an meinem T-Shirt, als wollte er sagen: Schön, dass du da bist. Mir erscheint das Plätzchen sehr klein, aber zumindestens bekommt das Tier an dieser Stelle viel Schatten.
Heute morgen haben zwei weitere Camper den Platz verlassen. Jetzt sind wir nur noch sechs Wohnmobilisten, die die Ruhe hier am Meer geniesen dürfen.
Ein herrenloses Boot liegt schon seit mehreren Wochen ganz in der Nähe am einsamen Strand. Ein trauriges Bild! Corona hinterlässt überall seine Spuren. Der Tourismus gehört seit Jahrzehnten zu den bedeutenden Einnahmequellen Siziliens. In diesem Jahr wird es viele finanzielle Einbrüche geben; auch Adriano sieht mit großen Sorgen den kommenden Monaten entgegen.