Das Leben auf der Waagschale?

Montag, 10. August 2020

Schaue ich mir diese Hinweise über das Endgericht an, wird klar: Gott ist vollkommen gerecht. Aber das Urteil wird deswegen nicht unbedingt zu meinen Gunsten ausfallen. Denn Gott zieht nicht einfach die schlechten von den guten Taten ab und schaut, was unterm Strich herauskommt. Meine Taten werden nicht abgewogen. Das funktioniert in einem weltlichen Gericht auch nicht. Ein Täter bleibt schuldig, auch wenn er noch so viel Gutes getan hat. Allein Gottes Gnade kann mich also noch freisprechen und von aller Schuld befreien. Denn Gott selbst hat in seinem Sohn Jesus die Strafe auf sich genommen, als er am Kreuz starb.

Dadurch ist es jedem Menschen möglich, Vergebung von seiner Schuld zu erlangen und vor Gott als gerecht zu stehen. Gottes Eingreifen im Leben des Menschen will ihn wachrütteln und ihn zu sich ziehen. Gleichzeitig macht die Bibel aber auch unmissverständlich klar, dass Gottes Geduld nicht ewig währt. Auch sein Werben um den Menschen hat irgendwann ein Ende. Deshalb können die unmissverständlichen Hinweise der Bibel auf das Endgericht für mich ein Warnsignal sein, das mich auffordert, mein Leben zu hinterfragen und zu dem Gott umzukehren, für dessen Gemeinschaft ich eigentlich bestimmt bin. Gottes Strafen in der Bibel sind ein Warnzeichen für jeden Menschen. Es soll Augen öffnen und zur Umkehr bewegen. Es macht deutlich, dass Gott an jeder einzelnen Person interessiert ist und ihn für sich gewinnen möchte.
 
Ein liebender und ein strafender Gott zugleich

Lässt sich das Bild eines liebenden Gottes mit dem eines strafenden vereinen? Ja. Denn Gottes Eingreifen ist die Folge seiner Liebe und seines Interesses am Menschen. Liebe und Strafe Gottes gehen immer Hand in Hand: Wahre Liebe muss sich in einem gerechten Handeln auswirken, sonst ist die Liebe wertlos.

Genauso muss ein gerechter Gott aber auch strafen, sonst wäre er nicht gerecht. Gottes Liebe zeigt sich also gerade dadurch, dass er nicht unbeteiligt ist, sondern am Leben des Einzelnen interessiert ist.

Er sieht nicht gleichgültig zu, sondern fühlt und leidet mit, greift aktiv ein. Er weiß, dass seine Gemeinschaft für den Menschen das Beste ist. Deswegen wird er traurig und zornig, wenn jemand sein Leben durch Sünde zerstört und kein Interesse an ihm hat. Solch starke Gefühle hat nur ein Vater, der sein Kind wirklich liebt.

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