5. März 2018
In der Nacht gab es schwere Gewitter und Sturmböen, die das Meer mit großflächig weißer Gischt und hohen Wellen in sehr lautes Rauschen verwandelte; mit Worten kaum auszudrücken.
Vor unserer Weiterreise unternahmen wir noch einen Strandspaziergang. Im Hintergrund das Cape Bianco. In den Dünen oberhalb stand ein Fischrestaurant, dass natürlich noch um diese Jahreszeit geschlossen hatte.
Hinter dem Restaurant führte ein kleiner Weg zurück auf die Straße.
Der Dauerregen dieser Nacht hinterließ nicht nur einen matschigen Waldboden mit großen Pfützen, sondern auch unsere Schuhe waren schwer gekennzeichnet von unserem kleinen Ausflug. Als wir ans Womo zurückkamen, machte sich Rosi gleich ans Werk und befreite unsere Schuhe von der Schlammwanderung.
Das schöne Wetter ließ diesen Ärger dann wieder schnell vergessen.
Erst am frühen Nachmittag fuhren wir weiter westlich nach Menfi. Eigentlich wollten wir uns diese kleine Stadt auf einem Hügel am Meer anschauen, aber bei der Durchfahrt mit unserem Reisemobil gefiel uns diese Stadt überhaupt nicht, und wir steuerten sofort Porto Palo an, ein Feriendörfchen direkt am Meer. Hier wirkt alles wie ausgestorben; ab und zu fährt ein Auto des Weges, Fußgänger sehen wir überhaupt keine.
Im Hafen stand für uns sofort fest, dass wir hier übernachten wollen.
Vor dem Essen machten wir noch einen kurzen Spaziergang im Hafen, entdeckten tatsächlich doch zwei Angler und blickten von der Mole gegenüber auf das romantische Städtchen, wo in der Hochsaison sicher viele Touristen und auch Einheimische die Sonne genießen. Nach dem Essen ruhte sich Rosi aus, und ich unternahm nochmals eine kurze Wanderung durch das menschenleere Dörfchen.
Am Meer entlang marschiere ich auf einem langen, mit Holzbohlen belegten Steg und bin auch hier alleine unterwegs. Das hat richtig Geld gekostet und ich wunderte mich auf meinem Heimweg noch mehr.
Weit vor dem Ortseingang steht diese große Tafel. Hier gibt es einen Fahrradweg der besonderen Art. Im Internet gibt es dazu das folgende zu lesen: "Radfahren in Menfi wo einst Züge fuhren
RADFAHREN IN MENFI. In der Region um Menfi, ein Paradies aus mit Weinbergen bedeckten Hügeln, die in von kristallklarem Wasser umspülten Sandstränden münden, geraten Sie nicht aufs falsche Gleis. Dort, wo früher ein Schmalspurgüterverkehr Sciacca, Menfi und Porto Palo miteinander verband, liegt jetzt ein 20 Kilometer langer Fahrradweg, auf dem Einwohner und Besucher gleichermaßen durch die Landschaften radeln (oder laufen) können, ohne sich Gedanken um den Verkehr machen zu müssen. Es gibt keine bessere Art, die Gegend zu erkunden, und Sie können sogar einen Halt einlegen, um sich im Mittelmeer abzukühlen.
Von Menfi nach Porto Palo
Die erste Strecke beginnt am südlichen Stadtrand von Menfi, in der Nähe des Weinguts Cantina Settesoli, und bringt Sie zum Küstendorf Porto Palo. Der gesamte Weg ist asphaltiert und geht auf 6 Kilometer angenehm bergab. Bei Ihrer Ankunft können Sie nicht nur an den wunderschönen Sandstränden entspannen und schwimmen, Sie können zum Mittagessen auch in einem unserer Lieblingsrestaurants für Meeresfrüchte, Da Vittorio, einkehren."
Auf mich wirkte die Radstrecke an dieser Stelle ziemlich heruntergekommen, so wie wir das schon an vielen Plätzen in Sizilien gesehen haben.
Es wurde sicher einmalig viel Geld in die Hand genommen, die Pflege dann doch sehr vernachlässigt.
Oft haben wir schöne alte leider verlassene Häuser hier auf Sizilien sehen können, so auch hier an dieser Radstrecke.
Als ich zurückkomme ans Meer, staune ich nicht schlecht, denn der gesamte Holzsteg ist im Abstand von ca. 2 Metern mit Lichtquellen bestückt, die in dieser Jahreszeit kein Mensch nötig hat, denn es ist keiner da, außer mir an dem heutigen Abend. Vielleicht sollte ich mich über eine solche Begrüßung des Bürgermeisters sehr freuen.
Als ich fast in der Dunkelheit zurück bin, leuchet über unserem Wohnmobil die Hafenlampe in einem hellen Gelb und der Wohnhügel im Hintergrund hat sich auch für die Nacht vorbereitet. In keinem der vielen Häuser brennt ein Licht. Es ist hier einfach nur schön, aber menschenleer!