Der Fahrradweg endete in eine Sackgasse

6. März 2018

Es kommt auch manchmal vor, dass wir nachts nicht besonders gut schlafen; so wie die vergangene Nacht. Kräftige Regenfälle und starker Sturm schaukelten unser Womo hin und her. Die Abdeckplane von unseren Fahrrädern raschelte die ganze Nacht durch den starken Sturm an der Rückfront und bescherte uns keinen angenehmen durchgängigen Schlaf. Dennoch beschütze uns unser Herr, denn in der Nacht waren keine Rabauken unterwegs.

Heute morgen schien wieder die Sonne, jedoch der starken Wind hatte sich noch immer nicht gelegt. Nach einigem Zögern machten wir uns trotzdem mit den Rädern auf den Weg, um den Radweg durch die schöne Natur kennenzulernen. Zunächst ging es in Richtung Selinunte leicht bergauf, aber der starke Gegenwind machte uns trotz Elektroantrieb sehr zu schaffen.

Der Ausblick in die weite Landschaft war überwältigend.

Aber dann kam die Überraschung: Nach ca. 4 Kilometer endete der asphaltierte Weg in einer Sackgasse; hier war Schluß. Das Holzgeländer stand an dieser Stelle quer über der Radstrecke.

In der Wiese liegen noch die Bahnschienen; die Trasse wird vielleicht irgendwann fertiggestellt. Wir hatten jedoch den Eindruck, dass dies für die Zukunft ein Wunschtraum bleiben wird.

Auch wir müssen noch einiges lernen, um ein Foto mit Selbstauslöser zielgerecht auszurichten. Was haben wir an dieser Stelle gelacht!

Wir radelten wieder bergab, den Sturm im Rücken und kamen an dem alten Haus vorbei, dass ich am Vortag schon zu Fuß erwandert hatte.

An dem verrosteten Schild waren wir uns schnell einig, dass dieses alte Gebäude einmal der Bahnhof gewesen sein mußte.

Ein Blick ins Untergeschoß; hier hatte schon so mancher Zeitgenosse sein Nachtlager aufgeschlagen, obwohl die Tür mit einem großen Schloss abgeriegelt war.
Wir fuhren wieder zurück und dann ging es auf der Landstraße steil bergauf in den Ort Porto Palo.

Von hier oben hatten wir einen fantastischen Blick über den Hafen und das türkisfarbene Meer.

Kurz vor dem Hafen wieder angekommen, trafen wir auf ein nettes Ehepaar aus dem Allgäu. Als Wohnmobilist kommen wir immer gerne mit Artgenossen ins Gespräch, und wir tauschten lange Erlebtes und Begebenheiten aus. Dieter wies uns daraufhin, dass man hier auf der Insel hin und wieder die Solarpanell auf dem Dach säubern müsse, damit die Sonnenstrahlen die optimale Wärme ins Stromnetz einspeisen kann. Das war uns in der Form nicht klar. Er bot uns an, bei Gelegenheit mit seiner Leiter an unseren Platz im Hafen die nötige Säuberung vorzunehmen.

Kaum waren wir wieder zu Hause, da kam Dieter mit der Leiter, um seine Arbeit aufzunehmen. Wir luden beide, Susi und Dieter als Dankeschön auf einen Kaffee in unser Womo ein und verbrachten einen unterhaltsamen Nachmittag.

Sicher werden wir uns morgen oder in den nächsten Tagen wieder sehen und unsere erste sehr angenehme Begegnung fortsetzen.
Zum Schuß für heute noch etwas sehr Lustiges. Hier im menschenleeren Hafen gibt es viele Katzen. Timmy, der große Held ist es gewohnt, dass er der Chef ist, wenn es um diese Tiere geht.

Mit lautem Gebell und total unter Schock muß der kleine Kerl hier erstmal verstehen, dass die Katzen ihn jagen und keine Angst vor ihm haben. Vielleicht bringt diese Begebenheit in der Zukunft Timmy dazu, sich mit mehr Respekt vor den Katzen zu verhalten, denn er ist ja auch nur Gast hier auf der Insel, so wie wir auch! Wiedermal geht ein schöner Tag zu Ende, der Sturm hat sich auch gelegt, und wir sind nach wie vor so dankbar, dass wir hier so viel Schönes erleben dürfen!

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