Die letzten Tage der Wohnmobiltour


     Sonntag, 15. September 2024     


Die Temperaturen bleiben weiterhin im Keller; tagsüber höchstens 12 und in der Nacht um 5 Grad. Puuuhhh ist das kalt geworden. Noch vor einer Woche über 30 Grad und nun dieser Absturz. Das haben wir selten so krass erlebt.



Wir fahren weiter nach Gedern, wo wir neben einem Wohnmobilhändler einen Platz zum übernachten finden. Dort wollen wir uns neue Campingstühle kaufen, da die alten leider nach über 8 Jahren unbrauchbar geworden sind.



Nachdem wir uns für neue Stühle entschieden haben, bezahlen wir und wollen die alten Stühle beim Händler entsorgen. Das wird uns nicht erlaubt und wir sind ziemlich angesäuert. Kulanz sieht anders aus.

Praktisch, das wir unseren PKW dabei haben und so fahren wir zum Schloss nach Gedern.





Das barocke Schloss Gedern, mit Ursprüngen aus der Renaissance, wechselte zahlreiche Besitzer, wie so oft in unserer Zeit.
Der später unter Bismarck tätige deutsche Vizekanzler Otto Graf zu Stolberg-Wernigerode wurde 1837 im Gederner Schloss geboren.
Nachdem die Stadt Gedern das Schloss von Fürst Christian Heinrich zu Stolberg-Wernigerode gekauft hat, wurde es nach erheblichen Modernisierungsarbeiten, die etwa 10 Jahre dauerten, seit 1997 als Rathaus von der Stadtverwaltung Gedern und einer Anwaltskanzlei genutzt.




Das gesamte Schlossareal umfasst heute noch einige historische Gebäude wie Marstall, Remise, Schmiede und verfügt über einen idyllischen, kleinen Schlosspark.
Zwar ist das Schlossgebäude nicht zu besichtigen, jedoch werden ganzjährig unterschiedliche Schlossbergführungen angeboten, die Aufschluss über die Schlossgeschichte, die ehemaligen fürstlichen Bewohner und die einzelnen Gebäude geben.


Weiter fahren wir zum Gedern See. Ein kalter, unangenehmer und bissiger Wind lädt uns auch hier nicht zu einem Spaziergang ein. Schade!



Wir fahren zurück zum Stellplatz, schmeißen die Heizung an, Kochen, Essen und machen es uns gemütlich!
Felicitas kommt mit ihrem Womo auf den Platz gefahren. Sie nimmt an einem Seminar für Phytologie teil. Habe ich noch nie gehört; irgendwie hat es mit Pflanzen zu tun. ( Bei google finde ich die Erklärung: Phytologie ist die westliche Kräuterkunde. Krankheiten werden mit Arzneimitteln aus Pflanzen, Pflanzenteilen oder pflanzlichen Wirkstoffen behandelt.) Wir reden über das Wohnmobil und über den Glauben. Sie ist auch Christ. Ein schönes Gespräch am Abend.


Heute um 10 Uhr besuchen wir in der Freien Gemeinde Gedern den Gottesdienst.


Wie in allen Gemeinden, die ich auf meiner Reise besucht habe, singen wir Lieder, beten zusammen und feiern gemeinsam das Abendmahl. In der Predigt geht es um Toleranz und wie wir Christen damit umgehen. "Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt," ist der dazugehörige Bibeltext.


Mit dieser deutlichen Botschaft und nach guten Gesprächen mit den Gemeindemitglieder fahren wir zurück zum Wohnmobil. Felicitas treffen wir leider nicht mehr; ich klemme ihr ein Traktat zum Abschied an den Scheibenwischer (roter Keis, rechts).


Bevor ich meine Reise durch Ostdeutschland begonnen habe, machten mir Schwindelgefühle zu schaffen. Eine knappe Woche lag ich deswegen im Krankenhaus. Jetzt, auf der Weiterfahrt treten diese Probleme erstmalig wieder extrem auf, sodass ich auf einer kurzen Strecke mehrmals anhalten muss. Ich bete im Vertrauen zu Gott und ER signalisiert mir, die Reise zu beenden. Ein kurzes Telefonat mit Rosi, die schon vorausgefahren ist. Noch 50 Kilometer bis zu Hause. Als ich ankomme, danke ich meinem Herrn, dass nichts passiert ist und er andere und mich beschützt hat. Immer noch ist mir schubweise schwindelig. Morgen werde ich einen Arzt aufsuchen.

Trotzdem: Ich danke Gott für die letzten 6 Wochen für seinen Schutz, seine Bewahrung und die vielen Erlebnisse und Begegnungen, in die er mich geführt und geleitet hat. Für mich ist der Satz keine Floskel: GOTT SEI DANK!

zurück       vor