In der Vulkantherme in Herbstein

     Donnerstag, 12. September 2024     


Der offizielle Stellplatz in Bad Wildungen ist mit 20 Plätzen voll belegt. Deswegen weiche ich aus auf den Platz in Reinhardshausen. Hier wird der Camper nicht gerade freundlich begrüßt. Auf dem Anmeldeformular lese ich: Wer nicht kapieren will, dass die Serviceangebote freiwillig sind, hat hier nichts zu suchen und darf sich entfernen. Hier herrscht Recht und Ordnung. Dies ist keine Oase für asoziales Verhalten.



Der Besitzer hat bestimmt schlechte Erfahrungen gemacht. Trotzdem: Der Camper, der sich ordentlich benimmt, wird hier erstmal vor den Kopf gestoßen. Deswegen bleibe ich auch nur eine Nacht und reise weiter nach Oberaula, wo ich mich sowieso nach 5 Wochen mit Rosi treffe.


Timmy legt sich erstmal auf das Sofa und beobachtet uns aus der Ferne.


Große Freude kommt auf und vor lauter, lauter vergesse ich zum ersten Mal ein Bild vom Stellplatz nahe dem kleinen Ort zu machen. Egal, der Platz war ohnehin nicht gerade einladend. Immerhin, man konnte umsonst Wasser tanken. Das gibt es selten. Wiedermal hat es den ganzen Tag geregnet und wir verbringen eine schöne Zeit.
Wir fahren weiter, Rosi mit unserem PKW und ich im Womo nach Herbstein im Vogelsberg.



Auf dem Stellplatz neben der Therme haben sich schon andere Camper eingefunden. Heute Nacht sind die Temperaturen auf 5 Grad gefallen; auch über Tag ist es ziemlich kalt und wir können leider nicht draußen sitzen. Deswegen besuchen wir die Therme; das warme Wasser und die Bewegungen im Wasser sind sehr angenehm und tun uns so richtig gut.




Das Gelände um das Bad herum lädt für einen Spaziergang ein; aber nur bei schönen Wetter.




Hier gibt es eine Straße der Ehe. Nach einer kurzen Recherche lese ich folgenden Text, der erklärt, warum der Weg diesen Namen trägt.
Die alljährliche Pflanzaktion im Bereich "Straße der Ehe", im Jahre 1964 von Ehrenbürgermeister Lothar Wyrtki ins Leben gerufen, erfreut sich auch nach 60 Jahren noch großen Beliebtheit. Am Wochenende waren wiederum alle Ehepaare dazu aufgerufen, die sich in der "Stadt auf dem Berge" innerhalb des vergangenen Jahres das Ja-Wort gegeben hatten. Von den im vergangenen Jahr in Herbstein geschlossenen Ehen waren immerhin zwölf Paare gekommen, um sich mit dem Pflanzen ihres Lebensbaumes eine bleibende Erinnerung zu schaffen.

Mit Spaten, Pickel und Schaufel bewaffnet geht es in die angrenzende Gemarkung, wo bereits vor sechs Jahren die ersten Bäume gepflanzt wurden. Hier stellte Forstamtmann Dittmar Oefner den Jungverheirateten die Eberesche vor, die es gilt, ins Erdreich zu bringen. Der bis zu 15 Meter hoch werdende "Vogelbeerbaum" fand unter Anleitung und Hilfe der beiden Forstwirte Jürgen Korell und Bernd Geist denn auch einen idealen Standort, nachdem natürlich auch das "Angießen" vorgenommen war. Die jungen Ehepaare nehmen das Setzen ihres Lebensbaumes natürlich sorgfältig vor, schließlich wollen sie immer wieder an den Standort ihres Baumes zurückkommen, um Wachsen und Gedeihen ihrer "bleibenden Erinnerung" anzusehen.
Mein erster Gedanke: Hoffentlich haben die Ehepaare für ihr bevorstehendes gemeinsames Leben auch Gott nicht vergessen!

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