Eisenach — Hochwasser an der Ulster

21. Mai 2019

Jetzt sind wir schon fast 4 Wochen wieder zu Hause, ruhen aus, lesen, planen schon unsere nächste große Reise und stellen immer wieder fest, wie schön es auch hier in Deutschland ist. Es gibt noch vieles hier in unserer Umgebung zu entdecken, und so machten wir uns gestern bei schwülwarmem Wetter auf den Weg nach Eisenach. Wir stellten unseren Wagen im Parkhaus ab und schlenderten zum Marktplatz.

Die Georgenkirche befindet sich im Zentrum von Eisenach auf der Südseite des Marktes. Während der Reformation predigte hier Martin Luther in der Zeit der Reformation, wodurch das Gotteshaus zu einer der ältesten protestantischen Kirchen überhaupt wurde. Und der berühmte Komponist Johann Sebastian Bach wurde in ihr getauft. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Georgenkirche im Jahr 1196. Heute zeigt sie sich in der Grundform als eine gotische Hallenkirche, die ab 1515 aus dem Ursprungsgebäude entstand.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden an dem Gebäude mehrere Umbauten vorgenommen, sodass sich ihre Struktur aus Stilelementen verschiedener Epochen zusammensetzt. Der neobarocke Kirchturm wurde zwischen 1899 und 1902 dem bis dahin turmlosen Gotteshaus hinzugefügt. An dem um 1585 erbauten Glockenhaus nahm man in den 1970er Jahren umfassende Umgestaltungen vor. Mitterweile dient es als Wohnraum. Seit der Restaurierung von 1978 erstrahlt die Kirche wieder in ihrer ursprünglichen Farben- und Formenvielfalt. Zwischen 2011 und 2014 wurde ihr Innenraum ein weiteres Mal umfassend saniert.

Im Vorraum der Kirche steht auf einem Sockel Johann Sebastian Bach der in Eisenach 1685 geboren wurde.

Während des Dritten Reiches wurde der Platz 1933 in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. Um ausreichend Raum für Aufmärsche zu schaffen, versetzte man im Jahr 1938 den in der Mitte des Platzes stehenden Georgsbrunnen vor die Georgenkirche. Am 9. Februar 1945 wurde infolge eines Luftangriffs die Bebauung an Süd- und Ostseite des Platzes schwer beschädigt. Die an der Ostseite verbliebenen Überreste wurden bis auf das Rathaus und ein weiteres Gebäude abgetragen. Noch 1945 erhielt der Platz wieder den Namen "Markt". In den 1960er Jahren erfolgte dessen Asphaltierung. Zwischen 1999 und 2000 wurde der Platz grundlegend restauriert, unter anderem ersetzte man der Asphaltbelag durch Granitpflaster.

Des Weiteren wurde der Georgsbrunnen an seinen ursprünglichen Standort zurückversetzt.
Wir spazierten durch die Fußgängerzone und die Innenstadt.

Sämtliche Häuser rund um den Marktplatz stehen unter Denkmalschutz.

Das Lutherdenkmal auf dem Karlsplatz zeigt überlebensgroß den Reformator Martin Luther mit der Bibel in seinen Händen.
Thüringer Stadtschloss

Schwarze und dicke Wolken zogen auf und ein kräftiges Gewitter entlud sich über der Stadt.

Genau der richtige Zeitpunkt für uns, denn wir hatten Hunger und fanden auch schnell ein gemütliches Restaurant in der Fußgängerzone. Damit war auch schon unsere Besichtigung zu Ende, denn der Regen wollte nicht mehr enden. Auf der Rückfahrt durch den Thüringer Wald begleiteten uns weitere extrem kräftige Gewitter und wir waren dankbar und froh, als wir wieder zu Hause auf den Hof rollten.

Mittlerweile hatte sich die Ulster zu einem reißenden Strom entwickelt.

Mit etwas Sorge schauten wir auf den hohen Wasserstand; es hatte nicht viel gefehlt und das sonst niedrig wasserführende Gewässer wäre über die Ufer gelaufen.

Am späten Nachmittag hörte es dann auf zu regnen und heute zeigte sich die Natur rund um den Fluß wieder fast im normalen Zustand. Glück gehabt! GOTT SEI DANK.

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