3. Dezember 2018
Die Novelle von Ernest Hemingway veröffentliche er 1952 auf Kuba. Sie handelt auf Kuba im 20. Jahrhundert und zeigt das Leben der Menschen dort und die Gewalten der Natur.
Es handelt um einen sehr alten Fischer Namens Santiago. Das Problem ist, dass er schon seit einigen Monaten keinen Fisch mehr gefangen hat und seine Existenz gefährdet ist. Durch die schlechte Lage wurde sein Gehilfe Manolin einem anderen Fischer zugeordnet, so dass er nun alleine ist.
Die anderen Fischer haben allerdings nicht dieses Problem. Sie haben ausreichend Fänge und verdienen dadurch dementsprechend viel Geld. Dies liegt daran, dass die Fischer mit ihren Motorbooten zum Fischen fahren. Sie haben auch eine andere Meinung als Santiago – Santiago hat Respekt vor dem Meer und Natur und weiß sie zu schätzen, während die anderen Fischer nur negative Gefühle gegenüber dem Meer haben.
Santiago macht das Beste daraus
Also fährt er mit seinem Boot alleine hinaus – er wechselte vergebens die Köder. Doch nun machte er endlich den Fang seinen Lebens. Der Fisch war so riesig, dass er das Boot hinter sich herzieht. Santiago denkt gar nicht daran die Rute loszulassen, da er wusste, dass der Fisch seine weitere Zukunft sichern konnte. Einen ganzen langen Tag rang er mit dem Fisch und durchquerte mit seinem Boot das halbe Meer. Doch der Fisch gab nicht auf, so ging der Kampf noch einen ganzen weiteren Tag. Plötzlich merkt der Fischer, dass der Fisch um sein Leben kämpft und er hat Mitleid mit ihm. Es tut ihm furchtbar leid, dass er sein Leben für sein eigenes geben möchte. Doch er weiß, dass sein Leben nur durch den Fisch gerettet werden kann und dass das Leben fressen und gefressen werden bedeutet.
Soweit die Novelle mit Santiago. Aber es geht hier nicht um Santiago, sondern um Dietrich und sooo alt ist er auch noch nicht. Außerdem läßt er seine mitgebrachte Angel aus Eutin zunächst in seinem Reisemobil.
Trotzdem kommt dem interessierten Zeitgenossen bei diesem Anblick sofort dieser Titel von Ernest Hemingway in den Sinn. Denn der Mann will einfach alles alleine machen und zieht sein Boot über den Campingplatz in Richtung zum offenen Meer.
Dort angekommen überläßt er nichts dem Zufall. Mit Gummistiefeln an den Füßen und einem vollen Benzinkanister paddelt er sein Schlauchboot hinaus aufs offene Meer.
Wagemutig, wie er nun mal ist, schaut er auf die hohen Wellen, ohne noch einen Blick auf den hinter sich liegenden Strand zu werfen. Die Wellen werden höher, aber das stört den Anwalt aus dem Norden wenig.
Er will sich selbst beweisen, dass seine Kraft den Naturgewalten überlegen ist und startet nach kurzer Zeit den Motor am Heck des Gummibootes.
Vom Ufer aus beobachte ich weit draußen eine kleine Nußschale, die von hohen Wellen hin und her geschaukelt wird. Ich denke mir: Ob das mal gut geht?
Fliegen müßte man können, so wie diese Möwe, die über der weißen Gischt nach Futter sucht.
Nach einer gefühlten Stunde kehrt der Werwolf der Meere zurück an den Ausgangspunkt seiner Bootstour. Der Wind hat unterdessen massiv zugenommen, und ich erkenne aus der Ferne, dass sein Boot durch eine hohe Welle fast kentert. Auch diese unvorhersehbare brensliche Situation läßt den 74-jährigen völlig kalt und er erreicht nach kurzen Paddelschlägen das sicher Ufer.
Ein Blick in sein Boot läßt mich erkennen, dass das Wasser doch den Weg in sein Boot gefunden hat.
Freudestrahlend steigt der Kapitän von Bord mit dem Hinweis: Das war einfach nur Klasse! Sicher wird dies nicht das letzte Abenteuer gewesen sein, und bald will er wieder in See stechen. Vielleicht werde ich als Steuermann eingestellt und auch auf den Weltmeeren mit Dietrich unterwegs sein.