11. November 2017
Gefesselt von ihrem schwedischen Krimi blieb Rosi heute "zu Hause". Der starke Fahrtwind machte mir trotz Elektroantrieb ziemlich zu schaffen, dennoch wolllte ich mir diesen 10 Kilometer entfernten Naturpark an der Küste nicht entgehen lassen. Vor 3 Wochen hatte ich dieses Gelände entdeckt und war mir zunächst nicht sicher, ob es sich hierbei um ein privates Grundstück handelte, da es mit einem Zaun und einem großen Tor abgesperrt war.
Aber dann entdeckte ich einen Durchgang für Fußgänger. Gegen 12 Uhr fuhr ich hier vom Campingplatz los. Es blies ein kräftiger Wind und der Himmel war wolkenverhangen; keine Sonne in Sicht.
Mein Bike stellte ich vor dem Platz ab und marschierte diesen Weg hinab Richtung Meer. Von hier aus ahnte ich noch nicht, dass mich unterhalb eine felsige Steilküste erwartete. (Standort).
Auf dem weitläufigen Gelände gab es überdurchschnittlich viele Palmen und Kakteen zu bestaunen. Ich kam mir vor, wie im Frankfurter Palmengarten nur dem Unterschied, dass ich der einzige Besucher war. Keine Menschenseele hatte sich heute hierher verirrt.
Etwas weiter westlich stand dieses halbfertige Gebäude, welches von der salzigen Meeresluft einen ziemlichen maroden Eindruck machte. Die Wellen schlugen mit kräftiger Gewalt gegen die Felsen, der Krach war ohrenbetäubend.
Auf den Klippen oberhalb saßen zwei Kameraden, die bestimmt nach einem Mittagessen Ausschau hielten. Durch die feuchte und schwülwarme Luft ärgerten mich die ekeligen Fliegen, die über mich als einzigen Besucher herfielen.
Trotzdem war ich begeistert von der vielfältigen Natur und dem Brausen des Meeres.
Einige Wege konnte ich nicht benutzen, da sich durch die starken Gewitter der letzten Tage große Pfützen gebildet hatten; ein Nährboden für Mücken und anderes Getier.
Nach zwei Stunden ging ich wieder zum Fahrrad zurück und beobachtete noch diesen Raubvogel, der am Eingang den gesamten Überblick über das Gelände genoss.
Das ist Salvatore. Ihn haben wir hier in Donnalucata kennengelernt. Er spricht fließend deutsch und italienisch, was für uns sehr hilfreich war. Er versorgt uns unter anderem mit frischen Eiern von seinen Hühnern und sehr süßen sizilianischen Apfelsinen.
Heute ist der 11.11. und in einigen deutschen Städten beginnt die "fünfte Jahreszeit". Was für ein Quatsch. Obwohl ich über 20 Jahre in Mainz gelebt habe, bin ich nie ein echter Fastnachter geworden und so wird es sicher auch bleiben. Außer: Mainz bleibt Mainz. Die Sendung sehen wir beide immer gerne. Also: ein donnerndes, dreifaches HELAU, HELAU, HELAU. Schön, dass es hier auf Sizilien so ruhig ist.