Im Hinterland von Donnalucata
Samstag, 5. März 2022
Seit dem letzten Donnerstag sind wir beide geknickt, wütend, traurig, zeitweise niedergeschlagen und nicht mehr so fröhlich, wie noch vor ein paar Wochen. Ja, Rosi's Bruder ist gestorben und ja, deswegen war sie 3 Wochen in Deutschland. Aber das ist nicht die Ursache. Schuld an dieser Situation ist eindeutig der Krieg in der Ukraine. Diese Zeitenwende hat uns beide, unabhängig von einander ganz schön zugesetzt. Wir haben uns gefragt, woran dieses Phänomen liegen mag. Nach einer kurzen Unterredung ist klargeworden: Unser ganzes Leben haben wir bisher in Europa in Frieden und Freiheit und vor allem ohne Krieg gelebt. Und jetzt ist er da: Der Krieg. Wladimir Putin, der russische Präsident hat am 24. Februar die Ukraine überfallen, das Völkerrecht gebrochen und einen Krieg angezettelt, dessen Verlauf bis heute viele Tote, Verwundete, Flüchtlinge und Zerstörung der Infrastrukur gebracht hat. Es ist eine sehr große Tragödie. |
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Diese Woche waren wir wiedermal auf dem Fischmarkt. |
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Zahlreiche Fische werden hier angeboten, dessen Namen wir garnicht kennen. Aber der Stand hier auf dem Platz mitten in Scicli ist immer gut besucht; auch von meiner Frau. |
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In der letzten Woche fuhr ein großer neuer Hymer auf den Campingplatz direkt hier am Meer. Die beiden sehr freundlichen Camper aus Sachsen-Anhalt stellten sich bei uns vor. Sie übergaben uns den Fahrzeugschlüssel mit folgender Bitte: Sollte uns auf der Fahrt mit Adriano's Auto etwas passieren, so hätten wir die Verantworten für Ihre riesigen Hunde im Fahrzeug. |
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Für Adriano waren diese großen Kerle sicher auch etwas Außergewöhnliches und er positionierte sich dazu. |
Für die beiden, Wolfgang und Gisela, war es eine Selbstverständlichkeit, den Wagen für eine Woche für sich selbst zu beanspruchen. Innerhalb kürzester Zeit wurden wir darüber informiert, dass die beiden vom Hunsrück nach Salzwedel umgezogen sind. Dort haben sie einen Gutshof erworben. Grund hierfür: In Sachsen-Anhalt sei der Boden für ihre vier Pferde weicher, als im Hunsrück. Aber seit einem Jahr würden sie nicht mehr reiten. Außerdem besitzen sie eine Ferienwohnung auf Rügen, haben Oldtimer auf ihrem Gutshof zur Reparatur auf der Rampe stehen, waren einen Monat mit ihrem Luxuswohnmobil in Frankreich, zuvor 2 Wochen auf Teneriffa und müssen zügig nach Hause, weil sie für 9 Tage nach Namibia reisen werden, um Tiere zu schauen, wie Gisela betonte. Wir haben schon viele Menschen kennengelernt, aber die beiden haben mit "Angeben" bisher alle übertroffen. Unser Leben im dem Wohnmobil wurde nicht kommuniziert. Aber..... sie waren sehr nett und schenkten uns zum Abschied zwei Flaschen Wein. Leute gibt's?? |
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Gestern radelte ich ins Hinterland von Donnalucata. Vorbei am Playa Grande führte mich die einsame Straße hoch hinauf, von wo ich in weiter Ferne immer wieder das Meer im Blick hatte. Die Apfelbüte zeigte mir ihre volle Pracht. |
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Unterhalb der Straße hat sich ein betuchter Sizilianer ein Refugium mit einem fantastischen Blick über die Hochebene geschaffen. An den vielen heißen Sommertagen bietet der Pool ganz sicher die nötige Abkühlung. |
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"Die Straßensperre ist bestimmt nur für PKW's gedacht" und sause die 3 Kilometer vorbei an Kuhweiden und Steinmauern hinunter ins Tal. |
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Dort erkenne ich aus der Ferne, dass tatsächlich eine Brücke erneuert wird. Immernoch nicht ist mir klar, dass es hier kein Durchkommen gibt. |
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Erst als ich ganz unter stehe, wird mir schnell klar, dass ich den ganzen Weg wieder nach oben ochsen muß. Bei einem E-Bike muß man nämlich auch treten. Und so radelte ich die gleiche Strecke wieder zurück. Schade! Eigentlich wollte ich eine Rundreise durch Scicli unternehmen; die Baustelle und Straßensperre hat mein Vorhaben zunichte gemacht. Egal! Trotzdem war die knapp 40 Kilometer lange Tour ein herrliches Erlebnis durch eine Landschaft, die ich bis jetzt noch nicht kennengelernt hatte. |
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Diese unfertige Villa hatte ich auf der Herfahrt garnicht bemerkt. Es gibt hier in der Gegend viele Gebäude, die leider nie komplett fertiggestellt sind und so langsam vor sich her gammeln. Wirklich schade! Denn diese runde Villa befindet sich auf einer kleinen Anhöhe ca. 5 Kilometer Luftlinie vom Meer entfernt. Gemütlich radelte ich zurück auf den Campingplatz. Mir tat ordentlich der Po weh! |
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