Mit dem Bus nach Palermo zur Besichtigung

16. Februar 2017

Axel hatte sich riesig gefreut auf Timmy aufzupassen; wir wollten heute ohne den kleinen Kerl mit dem Bus nach Palermo fahren. Gesagt, getan! Um 10 Uhr fuhr der Bus an der Post in Sferracavallo ab. Einmal mußten wir noch umsteigen und schon, nach einer Stunde kamen wir in der Altstadt von Palermo an. Keine Wolke am Himmel, 16 Grad und strahlender Sonnenschein; ein optimales Wetter für unsere Stadtbesichtigung.

Am Brunnen Fontane Pretoria machten wir den ersten Stopp und staunten über die vielen antiken Figuren auf dem Piazza.

Durch die Stadt kamen wir an zahlreichen alten Gebäuden vorbei, die mit vielen Fresken ausgestattet waren.

Selbst ein Park mit Palmen mitten in der fantastischen Stadt lud uns zum Ausruhen ein.

Wir marschierten durch das 1761 erbaute Porta Nuova und erreichten kurz dahinter auf der linken Seite den Kaiserpalast aus dem 9. Jahrhundert.

Der saftige Eintritt für die Cappella Palatina hielt uns nicht von einer Besichtigung ab.

Es hatte sich wirklich gelohnt.

Die von 1130 bis 1140 durch Roger II. erbaute Hofkirche ist ein einziger Rausch an goldunterlegten Mosaiken.

Decken, Wände, Gewölbe und Säulen sind voll mit Heiligen und biblischen Bildgeschichten.

Die Kunstwerke wurden im Laufe der Jahrhunderte erweitert und verschönert und besonders in den letzten 65 Jahren fleißig renoviert. Der Eintritt glich einem Hochsicherheitstrakt wie an einem internationalen Flughafen. Rosi und ich kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Zufälligerweise erklärte ein deutscher Reiseführer die einzelnen Wandmosaike für eine deutsche Gruppe, und wir konnten dadurch einiges besser verstehen. Allein schon wegen dieser Kapelle sollte man nach Palermo fahren.

Weiter besuchten wir die Cattedrale di Palermo am Corso Vittorio Emanuele.

Seit ihrer Einweihung 1185 auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche aus dem 6. Jahrhundert, später einer moslemischen Moschee, haben sich hier unzählige Architekten ihrer jeweiligen Herrscher ausgetobt und eine wirklich kuriose Mischung an Baustilen fabriziert.

Trotzdem ist es ein gigantischer Bau mit einer eigenartigen Schönheit.

Leider hatte diese sehenswerte Chiesa geschlossen und wir traten ziemlich ermüdet von den Heimweg mit dem Bus an.

In einem kleinen Laden in der Altstadt kaufte mir Rosi eine neue Mütze in Erinnerung an diese außergewöhnlich schöne Insel. Ziemlich müde und voller neuer Eindrücke kamen wir am Campingplatz an und Axel und Timmy freuten sich über unsere Rückkehr.

Noch ein kurzer Nachtrag zum Zahnarztbesuch. Da hier in Sferracavallo niemand englisch spricht, bewaffnete ich mich vorgestern mit meinem Handy, sprach Passanten auf der Piazza an und hielt ihnen mein Handy mit diesem Text unter die Nase.

Hilfsbereit sind die Sizilianer alle. Der eine versuchte Bekannte anzurufen, ein anderer sprach seinerseits fremde Menschen an. Wieder ein anderer, ein älterer Herr gab mir ein Zeichen, ich solle in sein verbeultes Auto steigen. Er fuhr mit mir zu einem nahegelegenen Restaurant, stieg aus und verschwand hinter einer Haustür.

Nach kurzer Zeit kam Angelo aus der Türe, begrüße mich freundlich in deutscher Sprache und erzählte mir, dass er 3 Jahre in Bozen als Pizzabäcker gearbeitet hatte. Wir verabredeten uns für den darauffolgenden Tag, wo er bereitwillig einen Gesprächstermin bei meinem Zahnarzt als Übersetzer annahm. Der ältere Herr brachte mich mit seinem Wagen wieder zum Campingplatz zurück und Angelo war mir eine große Hilfe, die Kommunikationsschwierigkeiten aufzufangen.
Immerwieder erfahren wir Hilfe, wenn es angesichts der Sprache mal schwierig wird und wissen, dass Gott seine Boten auch für uns aussendet.

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