Murcia - am Ufer des Flusses Segura


     Mittwoch, 27. Dezember 2023     


Wir stehen mit unserem Wohnmobil noch auf dem großen Stellplatz vor IKEA.



Wir haben den Eindruck, dass viele Camper aus allen Herren Länder sich hier auf dem Platz für längere Zeit eingerichtet haben, weil der Platz kostenlos ist und auch Wasser und Abwasser zu bieten hat. Das ist nichts für uns und so bleiben wir noch eine weitere Nacht zur Stadtbesichtigung.
Leider ist der Accu von Rosi's E-Bike fast leer und so radel ich heute alleine in die acht Kilometer entfernte Innenstadt. Es geht ein kalter Fahrtwind, trotz Sonnenschein und blauem Himmel.




Hier komme ich am Casino vorbei, das ich mir später genauer anschauen möchte.
Murcia ist die siebtgrößte Stadt Spaniens mit 440. 000 Einwohnern und befindet sich im Südosten auf der Iberischen Halbinsel, etwa 50 Kilometer von der Küste entfernt und sie liegt an den Ufer des Flusses Segura. Mein erstes Ziel ist die Kathedrale der Stadt. Die Fußgängerzone um den Dom herum ist vermutlich nur zu Weihnachten mit einem roten Teppich ausgelegt.




Durch Die tiefstehende Sonne und die engen Gassen spenden hier viel Schatten, was sich um diese Jahreszeit eher unangenehm anfühlt, denn die Luft wird schnell kalt und ungemütlich. Der Plaza Cardenal Belluga vor der Kathedrale aus dem 15. Jahrhundert ist einem Bischof gewidmet, der 1968 gestorben ist.







Ich lasse meinen Drahtesel am Eingang stehen und marschiere einmal um das Gotteshaus herum. Den Eintritt in eine Kirche von diesmal 5 EURO bin ich nicht bereit zu zahlen; jeder hat eben so seine Prinzipien.



Dafür zahle ich lieber Eintritt für das Casino, welches in unmittelbarer Nähe seine Tore geöffnet hat. Umwerfend!



Das Real Casino von Murcia ist eines der bedeutensten Gebäude der Stadt.





Es wird von einem Privatclub betrieben und liegt in der Fußgängerzone der Altstadt. Früher war hier der Treffpunkt für die erlauchten Bürger. Die wohlhabende Gesellschaft ging hier essen, pflegte Kontakte und Geschäfte.




1847 wurde das eindrucksvolle Haus gebaut und ab 2003 drei Jahre lang renoviert. Der Eingangsbereicht versetzt die Touristen bereits in Staunen. Auf den Fotos sehen Sie die beeindruckende Inneneinrichtung, die verzierten Wände welche einem den Adel fühlen lassen. Die Galerie, das arabische Patio und die edle Bibliothek gehen vom noblen Innebereich ab. Das Prunkstück des Casinos ist eindeutig der große Ballsaal, wie Sie auf den Bildern unschwer erkennen.






Auch die Bibliothek ist ein Kunstwerk für sich.


Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus und verewige mich im Spiegel zwischen den beiden mit Rundbögen verzierten Fenstern.



Noch überwältigt von dem außergewöhnlichen Gebäude mit seinen kunstvoll getäfelten Wänden und Decken schlendere ich zum Fluss Segura, der sich am Rande der Altstadt durch die Landschaft schlängelt.




Sicher hat die Stadt noch vieles mehr zu bieten, aber es wird allmählich kalt und ich habe noch eine längere Wegstrecke vor mir. Fahrradwege sind außerhalb der Stadt Mangelware, und so radel ich entlang an viespurigen Schnellstraße und bin froh, als ich wieder zu Hause ankomme, wo Rosi mit einem leckeren Essen auf mich wartet.

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