Freitag, 12. Mai 2023
Gerade hatten wir gestern Mittag gerüstet, da zogen schon wieder schwarze Wolken am Himmel auf. Es dauerte nicht lange und schon regnete es in Strömen. |
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Wir warteten das Unwetter ab und fuhren bei Sonnenschein weiter durch die hügelige Landschaft nach Montepulciano. Die Straße war sehr kurvig, schlecht ausgebaut und führte ständig steil bergauf und wieder steil bergrunter; eine Herausforderung für den Wohnmobilfahrer. Dort hatten wir uns unterhalb der sehenswürdigen Stadt ein Stellplatz ausgesucht, wo sich schon andere Wohnmobilisten eingefunden hatten. |
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Schnell stellten wir fest, dass wir unter den pilzförmigen Zypressen keinen Fernsehempfang hatten und so wechselten wir auf die andere Seite des großen Platzes. Kaum hatten wir uns ein zweites Mal eingerichtet, ergoß sich ein schweres Gewitter mit großen Hagelkörner über uns. |
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Es krachte und trommelte so laut auf unser Wohnmobil, dass wir uns fast nicht verständigen konnten. Nachdem wir ziemlich gefrustet über das unbeständige Wetter waren, leerten wir noch eine Flasche MONTEPULCIANO D'Abruzzo, Riserva und gingen früh schlafen. |
Heute morgen wechselte das Wetter zwischen Sonnenschein und dicken, zum Teil dunklen Wolken, und wir starteten mit Timmy unsere Startbesichtigung. Nach einigen Treppenstufen wurde es Rosi schwindelig und wir beschlossen, dass ich mich alleine auf den Weg mache; Rosi ging zum Womo zurück und war traurig über die gerade erlebte körperliche Schwäche. Auch ich hatte mich so auf die gemeinsame Zeit gefreut. Hilft ja nix: Ich marschiere nun alleine los. |
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Steil führt die gepflasterte enge Straße hinauf in die Altstadt. |
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Auch um mich von dem Aufstieg etwas auszuruhen, trete ich ein. |
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Wir haben uns in der Vergangenheit schon zahlreiche Kirchen hier in Italien angeschaut. Aber zum ersten Mal, soweit ich mich erinnere, steht ein großes Kreuz in der Mitte im Altarraum. In anderen Kirchen hatten immer Marien- und Heiligenstatuen Vorrang vor dem Gekreuzigten. Demütig warte ich einen Moment vor dem Kreuz und weiß, ER hat es auch für mich getan. Ich bekomme etwas Gänsehaut und mir wird klar, dass der Herr Jesus Christus in der Nähe ist. "Du bist ein Gott, der mich sieht", geht mir durch den Kopf. Hier wird das Wort Gottes lebendig. In Gedanken verlasse ich das Gotteshaus und bewundere vor der Tür die vielen in Stein gehauenen Blumensymbole. |
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Hier wird die Durchfahrt mit dem Wohnmobil schwierig. |
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Die Piazza Grande ist Montepulcianos großartigste Kulisse, in all ihrer historischen Pracht. Der Hauptplatz liegt am höchsten Punkt der Stadt, sowohl kulturell als auch geographisch. Vor mir befindet sich der Palazzo Comunale (Rathaus) aus dem 15. Jahrhundert mit dem Turm in der Mitte. |
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Daneben der Duomo, der leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. |
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Visavi der Palazzo Capitano del Popolo.

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Ich kann es mir, wie so oft, nicht verkneifen und steige über die schmalen und hohen Treppenstufen auf die obere Plattform des alten Turmes. |
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Mit einem spektakulären Blick über die Stadt und in die Toskana werde ich reichlich belohnt. Grandios! |
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Ich bin nicht der Einzige, der von hier oben Aufnahmen macht. |
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Ein große Glocke hängt hier oben und ich hoffe, dass sie jetzt bei meinem Besuch nicht beginnt zu schlagen. |
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Nach einer guten halben Stunde quäle ich mich wieder nach unten und bin froh, als ich wohlbehalten wieder festen Boden unter den Füßen habe. |
Durch eine Allee marschiere ich in einen nahegelegenen Park. |
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Links und rechts des Weges steht Kunst: Eine Kaffeetasse aus Kupfer und |
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einen Berg von alten Schlappen. Ich denke nach, was sich der Künstler dabei gedacht hat und finde keine Erklärung. |
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Im Innenhof der Festung befindet sich ein Restaurant für den dicken Geldbeutel. |
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Gut sieht er noch aus, der knallrote Fiat 500 aus den sechziger Jahren. Das waren noch Zeiten. Ich erinnere mich noch gut, als diese kleinen Flitzer Normalität im Straßenbild waren. |
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Ein derartiges Modell hatte ich allerdings noch nicht gesehen. Ein Kombi mit verlängertem Heck. Einmalig! |
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Vorbei an einer weiteren Kirche endet meine Stadtbesichtigung, leider ohne Rosi. Wir essen gemeinsam ein Rührei auf Brot und reisen weiter durch die Toskana nach Cortona. Auch hier finden wir einen kostenlosen Stellplatz nahe der Stadt. |
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In weiter Ferne beobachte ich einen Zug, der fast geräuschlos durch die Landschaft rauscht. |
Kaum haben wir uns eingerichtet, Stützen, Keile raus, etc. da braut sich wieder ein Gewitter am Himmel auf und es fängt kräftig an zu regnen. Es ist nicht zu fassen. Ja, wir brauchen den Regen, besonders die Italiener, aber irgendwann ist auch mal genug. |
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Nach einer halben Stunde klart sich in der Ferne der Himmel auf und teilt Himmel von dunklen Wolken. Die Luft ist feucht, aber angenehm. |
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Wir stehen hier alleine auf einem schönen Platz und wie immer bitten wir unseren Herrn für diese Nacht um seinen Schutz und seinen Segen.
Dennoch dankbar blicken wir auf den herrlichen Tag zurück und freuen uns auf eine hoffentlich gewitterlose Nacht.
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