Rosi fliegt von Catania nach Frankfurt

   Montag, 24. Januar 2022   


Die letzten Tage waren etwas aufregend. Von unserer Nachbarin in Unterbreizbach wurden wir telefonisch informiert, dass die Polizei bei uns zu Hause war. Über viele Umwege erfuhren wir, dass Rosi's Bruder am 10. Januar verstorben ist. Da ihr Bruder alleinstehend ist, konnte Rosi einige Formalitäten telefonisch erledigen. Aber nach kurzer Überlegung war klar, dass Rosi nach Deutschland reisen muss. Heute morgen war es soweit. Der Flieger startete um 9 Uhr in Catania. Halb fünf Aufstehen, halb sechs mit PKW von Adriano Abfahrt nach Catania. Ich starte den Motor. Nix. Die Kiste springt nicht an. Ich starte nochmal den Motor. Wieder Nix. Nochmal. Nix. Nochmal. Wieder nix. Ich steige aus. Rosi ist in Schockstarre. Ich irgendwie auch. Sollen wir anschieben? Rosi steigt auch aus. Schlaftrunken kommt unser Nachbar Karl aus seinem Wohnmobil. Er ist durch den Krach aufgewacht. Mir fällt das Herz in die Hose. Irgendetwas brummelt er vor sich her und setzt sich in den Kleinwagen. Einmal KLACK, nochmal KLICK und KLACK und schon springt der Motor an. Karl steigt aus, wankt zurück zu seinem Wohnmobil, wir bedanken uns und fahren los. Oft, sehr oft haben wir es schon erlebt. Es gibt irgendwelche Probleme, wenn wir unterwegs sind und der Herr Jesus schickt uns immer wieder Menschen zu Hilfe. Das ist kein Witz! Wie oft haben wir das Gleiche schon erlebt. Deswegen ist es einfach nur verbindlich und wahr, wenn wir in der Bibel lesen: "Fürchte dich nicht und habe keine Angst; denn ich, der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wo du unterwegs bist." Josua 1.9. Und so war es auch in diesem Fall wieder gewesen. Wir sind nun auf dem Weg nach Catania und kommen pünktlich am Flughafen an.





Wir verabschieden uns, Kuss und Drück und Rosi verschwindet im Flughafengebäude. (Diese blöden Masken. Meine Frau sehe ich lieber ohne Maske). Ich verfahre mich fürchterlich und finde nach vielen Umwegen doch die Zufahrt zur Autobahn in Richtung Gela. Kurz hinter Sampieri parke ich den Wagen; ich muss mal. Ich treffe Markus in diesem Haus.

Er ist vor 20 Jahren hier auf Sizilien gestrandet und möchte kein Foto von sich. Ich nehme ihn im Auto mit nach Arizza, wo er im EuroSpin einkaufen möchte; eine Wegstrecke von ca. 8 Kilometer, die er sonst zu Fuß zurücklegt. --- Als ich wieder auf dem Campingplatz ankomme, erklärt mir Karl, wie er am Morgen den Wagen zum Laufen gekriegt hat. Ich schäme mich, weil ich es nicht verstehe. Jeder Mensch hat eben so seine Qualitäten; und so auch Karl. Dankbar blicke ich auf den Tag zurück. Per WhatsApp erhalte ich von Rosi die Info, dass sie gut und gesund im kalten Deutschland gelandet ist.


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