Santa Eulalia in der Sierra Espuña
Freitag, 9. Februar 2024
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Am Mittwochnachmittag verlassen wir nach vielen Wochen das Mar Menor, hier unser letzter Stellplatz und reisen weiter ins Landesinnere. Zunächst müssen wir in Los Alcázares unser Frischwasser auffüllen und Proviant für die Weiterreise einkaufen. Wir sind nicht auf der Flucht; deswegen übernachten wir hier am Rande der Stadt in einer Urbanisation. |
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Ursprünglich war unser Ziel das Hinterland von Murcia zu erkunden, aber wir finden keinen geeigneten Platz zur Übernachtung. Weiter südöstlich beginnt die Bergregion Sierra Espuña und genau dorthin fahren wir weiter.
Der Regionalpark Sierra Espuña liegt zentral in der Region Murcia zwischen den Gemeinden Alhama de Murcia, Totana und Mula. Der Naturraum bietet viele Gegensätze, von Wäldern über Steppen und Hochgebirgslandschaften bis hin zu Flüssen und Stauseen sowie bewässertem und unbewässertem Agrarland. Die mittlere Höhe über dem Meeresspiegel beträgt etwa 800 Meter und wir parken unser Fahrzeug auf 580 Meter auf einem Parkplatz neben dem Kloster Santa Eulalia de Mérida. |
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In luftiger Höhe haben wir gut geschlafen und schauen uns heute fußläufig die 100 Meter entfernte die Basilika an. Dieses Bauwerk wird hier "das Heiligtum" genannt, wo wir beide nicht so richtig etwas mit anfangen können. |
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Die Marienverehrung wird auch hier in den katholischen Gegenden sehr in den Mittelpunkt des Glaubens gestellt. Bei unserem Besuch wird von spanischen Putzfrauen der Boden und die wertvollen Bänke akribisch und bis auf jedes letzte Staubkorn gereinigt und gesäubert. |
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Im "Heiligtum" wird das Bild von Santa Eulalia de Mérida, der Schutzpatronin von Totana, verehrt. Sie wurde 1574 mit Almosen der Gläubigen erbaut. Die Kirche ist im toskanischen Stil gehalten, mit einem rechteckigen Mittelschiff, einer Holzdecke und einer Kassettendecke im Mudéjar-Stil. Die Holzdecke ist wirklich faszinierend, ebenso die Wände, deren Malereien ausschließlich aus dem Leben Jesus Christus besteht. |
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Auf dem Parkplatz gegenüber steht ein 2CV, den uns beide an die 70iger Jahre erinnern lässt. Gegenüber der Basilika auf einem hohen Berg steht eine große Jesus-Statue. Während Rosi sich im Womo ausruht, marschiere ich die extrem steile Straße nach oben. |
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Gegenüber der Basilika auf einem hohen Berg steht eine große Jesus-Statue. Während Rosi sich im Womo ausruht, marschiere ich die extrem steile Straße nach oben. An der kurvenreichen schmalen Straße stehen links und rechts, teilweise auf Felsformationen Skulpturen, die den Leidensweg Jesu darstellen. |
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Unten im Tal, deutlich sichtbar unser Wohnmobil neben dem Klostergelände. Dunkle Wolken ziehen sich am Himmel zusammen und es fängt an zu regnen; der erste Regen in diesem Jahr. |
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Weiter geht es steil bergauf und nach kurzer Zeit sehe ich den Herrn Jesus hinter einem großen Baum. Er breitet die Hände aus, als wollte er mich hier oben persönlich begrüßen, denn ich bin gerade der einzige Besucher. Ja, ich weiß: "Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist," so heißt es im 2. Mose. |
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Zunächst bringt mich dieser Pfeil zu einer Aussichtsplattform. Vor hier aus habe ich einen spektakulären Blick über die fast unendliche weite Landschaft Spaniens. Ich staune und schaue bedächtig in die grandiose Gegend. Es hat aufgehört zu regnen und ein kräftiger Wind weht mir um die Nase. |
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An dem Geländer hängen Hunderte der kleinen Schlösser von Menschen, die mir mitteilen wollen, dass sie zusammengehören und auch diesen Ort besucht haben. |
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2007 haben sich Petra und und Michael hier festgeschlossen. Mir geht durch den Kopf: Ob die beiden wohl nach 17 Jahren noch zusammen sind? Rosi würde jetzt einwerfen: Das geht dich doch garnichts an ... Aber ich denke trotzdem darüber nach. |
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Den schmalen Fußweg gehe ich zurück und sehe IHN schon von ferne. Als ich oben ankomme, wird es aufeinmal windstill. |
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Ich bekomme eine Genickstarre, wenn ich längere Zeit nach oben schaue. Nirgendwo wird mir verraten, noch nicht einmal bei Google, welche Höhe dieses Denkmal hat; ich schätze ca. 20 Meter. Menschenleer ist dieser Ort. Mir fällt der Losungsvers von 2023 ein: DU BIST EIN GOTT, DER MICH SIEHT. |
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Von hier oben schaue ich nochmals in die weite Landschaft, spreche ein Gebet zu meinem Papa und schlendere langsam zurück in die Welt.
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