3. Juni 2018
Zunächst führte uns die Straße serpentinenartig wieder hoch in die Berge. Von hier oben erlebten wir wieder einmal herrliche Aussichten auf das Meer und ins steile Gebirge. Schwierig wird es zeitweise, wenn die kurvenreichen Straßen in ein Bergdorf münden, wo es extrem eng werden kann. Manchmal mußten wir schon die Außenspiegel einklappen. Auch auf engen Nebenstraßen ragen die Blätter der Olivenbäume weit über die Straße; unser Dach hat auch durch mein langsames Fahrverhalten bestimmt schon einige Kratzer abbekommen.
Wieder geht es sehr kurvenreich an die Küste und wir machen einen Zwischenstopp in Agois Nikolaos.
Das kleine Fischerdörfchen am Meer lädt uns in brütender Hitze nur zu einem kleinen Spaziergang ein. Weiter fahren wir Richtung Kalamata, wo wir eigentlich eine kleine Stadtbesichtigung geplant hatten. Aber es kam dann anders. Zunächst suchten wir in Paralia Vergas nach einem Übernachtungsplatz, was sich an dem engen Küstenstreifen als sehr schwierig herausstellte.
Dann in einem kleinen Weiler, wo sich schon zwei weitere Wohnmobilisten aus den Niederlanden eingefunden hatten, fanden wir diesen etwas ungemütlichen Platz. Aber die Nacht wollten wir nun hier verbringen; andere Möglichkeiten ergaben sich eben nicht.
Kurz vor dem Schlafengehen unternahm ich einen kurzen Rundgang durch Paralia Vergas. Zeitig gingen wir schlafen; wir wollten früh los, um vor der Mittagshitze schon auf Tour zu sein. Am nächsten Morgen wachte Rosi mit extremen Schmerzen in der Schulter auf; sie konnte sich nur mühsam bewegen und schmierte die schmerzhafte Stelle zunächst mit der Voltarensalbe ein. Somit war schnell klar, dass der Stadtrundgang in Kalamata gestrichen wird. Wir kauften nur ein paar Lebensmittel und fuhren gleich weiter in Richtung Messini. Die Schmerzen ließen GOTT SEI DANK allmählich nach und wir steuerten das kleine Dorf Ag. Avgoustinos an.
An einer Taverne direkt am Meer durften wir unseren Camper auf dem Gästeparkplatz abstellen.
Das Meer wartete förmlich auf uns und zunächst kühlten wir uns lange in dem angenehm warmen Wasser ab. Am Abend trafen wir uns mit Jolande in der Taverne.
Bei kühlen Getränken erfuhren wir von ihr so manches über die griechische Lebensart und ihre Arbeit in der Taverne, die sie zusammen mit ihrem Ehemann betreibt. Als Hauptberuf ist sie Grundschullehrerin. Sie bot uns an, auf dem Parkplatz zu übernachten ohne zu verschweigen, dass gerade heute Abend eine Geburtstagsparty unter freiem Himmel in und um die Terverne herum stattfinden sollte. Das es allerdings so laut werden würde, hatten wir nicht gedacht. Ich lag schon im Bett und hatte das Gefühl, dass mit dem Bumsen der Bässe aus den Lautsprechern mit ständig jemand auf den Kopf kloppt. Um 12 Uhr packte ich die Stühle wieder in die Garage, und wir verließen fluchtartig das Gelände. Nach ca. 500 Meter fanden wir in einer Seitenstraße endlich einen Platz. Allerdings war das Bumsen der Bässe hier auch noch zu hören. Geschlafen haben wir dementsprechend nicht besonders. Dafür konnten wir uns heute morgen einen schönen evangelischen Gottesdienst aus Fürth im Fernsehen anschauen. Anschließend fuhren wir wieder zurück ein Stück weiter hinter die Taverne und hoffen, da morgen Montag ist auf eine ruhigere Nacht.
Jetzt stehen hier an diesem traumhaften Strand ganz alleine; baden waren wir selbstverständlich auch schon wieder.
Plötzlich:
Dieser Käfer hat sich in unserem Womo verirrt. Rosi legt ihn behutsam auf den Tisch und geht davon aus, dass es sich um einen griechischen Maikäfer handelt. Wer weiß das schon so genau? Nach dieser Aufnahme transportiere ich das kleine Geschöpf auf den felsig roten Boden, setze mich wieder und beobachte, wie eine hungrige Eidechse genau auf diesen Sonntagsbraten gewartet hatte.
Flux kommt sie angeflitzt, zack, und verschwindet fast genauso schnell wieder in einer kleinen Felsspalte, nicht ohne vorher eine Sekunde für mein Bild noch in Wartestellung zu verweilen. So schnell kann ein Leben, auch bei den Tieren ein jähes Ende finden. Die Eidechse liegt jetzt mit dickem Bauch sicher in ihrer Höhle und hält nach diesem Festmahl einen langen und ausgedehnten Mittagsschlaf. Das gleiche tun wir nach dieser letzten kurzen Nacht in unserem gemütlichen Wohnmobil gleich auch.