4. Juni 2018
Tatsächlich kam Jolande mit ihrem Mann (Name haben wir vergessen) gestern Abend noch zu unserem Stellplatz und schenkten uns ein großes Glas Olivenöl. Sie hatte diese Überraschung gestern angekündigt und auch ihr Wort gehalten, obwohl beide sicher auf der Geburtstagsparty viel um die Ohren hatten um die Gäste zu bedienen.
Darüber hat sich Rosi sehr gefreut. Ich selbst bin ja nicht der große Olivenfuzzi. Anschließend tranken wir in ihrer Taverne noch ein Glas Wein, einen Mastiha-Likör, den uns Jolande besonders empfiehl und saßen bei angenehmen 25 Grad noch lange am Meer in der Dunkelheit.
Wir genossen das Ambiente, den sternenklaren Himmel und die griechische Stimmung bei freundlichen Menschen. Heute morgen frühstückten wir bei aufgehender Sonne, ein schwacher kühler Wind wehte uns seicht durch das noch verschlafene Gesicht, denn wir wollten zügig weiter, bevor die große Hitze meiner lieben Rosi wieder zu schaffen macht. Schnell war das Womo wieder startklar, füllten unseren Wassertank an der Taverne und weiter rollten wir an der Küste entlang Richtung Süden. Was für ein schönes Leben; wir danken Gott für seine Bewahrung und seinen Schutz, für den blauen Himmel und das türkisfarbene Meer, für die lieben Menschen und dass wir uns beide noch haben und vertrauensvoll unser Leben mit seiner Hilfe gestalten dürfen. Was für eine Freude!
Unser Ziel heute ist Koroni. Wieder durch enge Straßen aber diesmal ohne neue Beulen parken wir unser Gefährt direkt im kleinen Hafen vor einer Mole. Beim zweiten Frühstück planen wir den weiteren Tagesverlauf. Gemeinsam wollen wir auf das Castello hoch über dem kleinen griechischen Dörfchen. Nach ein paar Metern wird es Rosi zu beschwerlich, denn die heiße Sonne treibt uns beiden schnell den Schweiß nicht nur ins Gesicht. Rosi bleibt mit Timmy zurück im Womo und bei mir öffnen sich sehr schnell sämtlich Schweißporen. Mir ist dies ziemlich egal, ich marschiere weiter den braunen Kulturschildern hinterher.
Ein Rundweg führt mich nun durch das großflächige Areal und die verschiedenen Ausblicke hinunter auf das tiefblaue Meer lassen mir wieder einmal den Atem ins Stocken geraten.
Auch die Vielfalt an Blumen, Olivenbäumen und mir unbekannten Sträuchern ist der Wahnsinn. Hier oben bin ich ganz alleine, außer einer Handvoll Bauarbeiter, die hier ein Frauenkloster restaurieren und genieße die Ruhe dieses wunderschönen Fleckchen Erde. Über den Mauern auf dieser Landzunge der byzantinisch -venezianisch -türkischen Festung habe ich einen fantastischen Blick auf den Messenischen Golf und das offene ionische Meer.
Ganz nach oben zum Kreuz wird durch eine Beschilderung gewarnt. Das hält mich natürlich nicht davon ab, ein weiteres Mal den Blick von oben in den kleinen Hafen und die Umgebung zu geniessen. Traumhaft!
Steil geht es die Treppe wieder hinunter; auf dem Plateau allerdings gab es kein Geländer; jetzt bekam für mich das Hinweisschild auch einen Sinn.
Durch die farbenbunte Pflanzenwelt trat ich schweißnass den Rückweg an. Hier nochmals ein Blick zurück auf das Eingangstor.
Die Hitze macht selbst diesem Vierbeiner zu schaffen. Meine Ansprache ignorierte er völlig.
Im seichten Wasser des Hafens kann man den Fischen beim Schwimmen zuschauen; dieser präsentiert sich hier an dieser Stelle als ein einzig großes Aquarium. Zurück im Womo beschließen wir hier im Hafen diesen Ort als einen weiteren Übernachtungsplatz.