UNESCO-Weltkulturerbe - Caltagirone

5. Dezember 2018

Der Wettervorhersage für heute war eindeutig: 10 Stunden Sonne und Temperaturen von 19 Grad.

Der optimale Tag für unseren Ausflug in die 90 Kilometer entfernte Stadt Caltagirone, 600 m über dem Meeresspiegel, UNESCO-Welterbe. Zweifellos das Highlight von Caltagirone ist die berühmte Treppe mit ihren 142 Keramikstufen. Am 7. Januar 2017 waren Rosi und ich mit dem Wohnmobil schon einmal hier. Die eisige Kälte an diesem Tag zwang uns damals allerdings nur zu einem kurzen Aufenthalt. Heute konnten wir mit unseren Freunden Inge und Dietrich mit dem PKW einen zweiten Versuch starten. Um 6.30 Uhr heute morgen klingelte der Wecker. Puuuh, war das ein Schreck für mich; dieses Geräusch hatte ich schon lange nicht mehr gehört.

Aber nach einem starken Kaffee wurden wir allmählich wach und standen pünktlich zur Abreise um 8 Uhr am vereinbarten Startplatz.

Die Nationalstraße 115 führte uns an Ragusa vorbei und nach eineinhalbstündiger Fahrt durch den hügeligen Südwesten der Provinz Catania lag die Stadt vor uns. Caltagirone gilt als die Keramikhauptstadt Siziliens. Die mittelalterliche Altstadt wurde 1693 bei einem großen Erdbeben zerstört und im Barock neu aufgebaut.

In der Stadt gibt es heute noch über 80 Keramikwerkstätten, deren Produkte an Touristen, aber auch in die ganze Welt verkauft werden.

Dietrich fand schnell einen Parkplatz und wir marschierten an prachtvollen Bauten in die Altstadt Richtung Treppe.

Typisches Bild für Sizilien.

Es dauerte nicht lange und wir fanden dieses einmalige Bauwerk. Entworfen wurde die Treppe 1608 von Giuseppe Giacalone. 142 Stufen mit neuzeitlich geschmückten Keramikkacheln führen bis zur Kirche Santa Maria del Monte.

Jede Treppe hat zwischen 57 und 62 aneinanderegereihte Kacheln (ich habe sie gezählt) mit allen möglichen Motiven. Inge, Rosi und Dietrich ruhten sich in einem Café aus, während ich die vielen Stufen, natürlich mit kleinen Pausen hinaufstieg. Von hier oben hatte ich einen traumhaftig Blick über die Barockstadt.

Am Ende der Scala, wie sie auf italienisch heißt, schloß sich eine weitere kleinere Treppe mit diesem Bild an. Die Erklärung des Keramikbildes habe ich leider nicht entdecken können.

Auch ein Blick in die Chiesa Santa Maria del Monte war grandios.

Ich stieg die Stufen wieder hinunter und sah von weitem, wie Dietrich mir freudig zuwinkte.

Der Duomo di San Giuliano, die barocke Kathedrale San Giuliano wurde zuletzt im 20. Jahrhundert umgebaut: 1909 die Fassade, 1954 der Glockenturm.

Wir hatten den Eindruck, dass auch im Inneren des Domes kürzlich erst Renovierungen vorgenommen wurden.

Von hier oben hatten wir einen herrlichen Blick in die weitläufige Landschaft.

Dieser Hund, wie so viele andere Artgenossen auf Sizilien, fristet hier ein trauriges Dasein.

Bei näherem Hinschauen sah ich seine wirkliche Schönheit.

Auch den Katzen scheint es hier nicht viel besser zu ergehen. Eingesperrt und traurig schaut sich dieses Tier das Treiben aus sicherer Höhe von oben an.

In der Nähe des Parkplatzes packten wir unseren Picknickkorb aus; die vielen Eindrücke und Besichtigungen hatten uns hungrig gemacht. Langsam ging wieder ein Tag mit vielen Erlebnissen zu Ende. Gesund kamen wir am Spätnachmittag dank dem sicheren Fahrer aus Eutin wieder auf dem Campingplatz an, noch bevor die Sonne, die den ganzen Tag unser Begleiter war, im Meer versank.

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