10. Januar 2017
Die Nacht gestern war kalt, aber wir hatten uns ein ruhiges Plätzchen am Meer ausgesucht und hatten gut geschlafen.
Nach dem Frühstück unternahmen wir noch einen Spaziergang an der menschenleeren Küste. Nach kurzer Pause fuhren wir ca. 30 Kilometer nach Agrigento, diesmal auf einer gut ausgebauten Straße ohne Schlaglöcher.
Wir steuerten gleich den Campingplatz Valle di Templi an und fanden schnell einen Platz, da um diese Jahreszeit kaum Camper in diese Gegend kommen. Unverständlich für uns, dass die Preise hier trotz der kalten Jahreszeit trotzdem sehr hoch sind. Gestern abend haben wir noch fast unter freiem Himmel geduscht. Puuuhhhh, war das kalt, bei lauwarmem Wasser. Auch in dieser Nacht fiel das Thermometer unter 0 Grad. Wir sind doch ziemlich überrascht, dass es hier auf Sizilien doch so kalt ist; wir hatten wärmere Temperaturen erwartet, aber nun ist es so, wie es ist. Wie so oft brauchen wir morgens unsere Zeit, bis wir mit dem Kulturprogramm beginnen.
Der Bus sollte uns um 11.00 Uhr zu den Tempelanlagen bringen. Wir warteten bei kalter Luft über 40 Minuten, bis der Bus endlich kam. Hier auf Sizilien nimmt man es, wie wir schon in Taormina erlebt haben, nicht so genau mit den Abfahrtszeiten.
Die Ankunft oben auf dem Berg war schon sehr imposant.
Zuerst besuchten wir die Reste des Herakres-Tempels, der etwa 500 v. Chr. erbaut wurde.
Leicht bergauf führte uns der Weg zum Prachtstück dieser Stadt: Der Concordia-Tempel, der nur 30 Jahre später erbaut wurde.
Im 6. Jh. nach Chr. wurde dieser Tempel als christliche Kirche benutzt und dafür entsprechend umgebaut, bis man Mitte des 18. Jh. wieder einen griechischen Tempel daraus restaurierte.
Eine liegende Statue von Ikarus hat hier auch ihren Platz gefunden.
Vorbei an bizarr geformten Felsen, die im Altertum eine Art Mauer dargestellten, gingen wir 700 m weiter hinauf zum Hera-Tempel, der hoch auf einem Felsen erbaut ist.
Die Aussicht von hier auf das hügelige Unterland, die Küste und das Meer ist einfach gigantisch!
Vermutlich eine Bachstelze ist an diesem Ort auch interessiert.
Inmitten einer kleinen Parkanlage bewunderten wir die ersten Mandelblüten.
Eine kleine Ziegenherde mit einem beeindruckenden Ziegenbock hat auch hier ein Zuhause.
Eine Privatvilla am unteren Ende des Parkes war leider nicht zu besichtigen.
Bezaubernde Pflanzen in der nahen Umgebung weisen auf wärmere Temperaturen hin.
Nach ca. 2 Stunden stehen wir wieder an der Bushaltestelle und staunen nicht schlecht, dass der Bus tatsächlich fast pünktlich ankommt. Wir sind dankbar und froh, als wir wieder im Wohnmobil ankommen und ein heftiges Gewitter mit Hagel niedergeht. Glück gehabt.