Vilnius in Litauen — Auf dem Campingplatz

Gut ausgeschlafen verließen wir gegen 8.30 Uhr den Holcikovce-See nahe Svidnik. Unser Ziel ist das Baltikum. An der polnischen Grenze wurden wir von der Polizei angehalten. Unsere Ausweise wurden wegen einer Nato-Konferenz in Warschau kontrolliert und wegen der Flüchtlingsproblematik. Im Dauerregen ging's dann weiter nach Lublin. Die Städteplaner haben hier ganze Arbeit geleistet und eine neue Straße um die Stadt gebaut. Enorm! Seit Österreich sind wir keine Autobahn mehr gefahren, nicht etwa, weil wir nicht wollten, sondern weil es keine gibt. Dementsprechend kamen wir verhältnismäßig nur langsam voran, zumal die Straßen nicht deutschem Standard entsprechen. 100 Kilometer vor Biatvstok fanden wir nach längerer Suche einen Stellplatz an einer Imbissbude in Leszczka.

Der Starkregen flaute ab und wir wurden auf dem Platz mit einem Regenbogen belohnt. Aber dann passierte es. Ich fuhr an der Bude vorbei, sah allerdings nicht das Kabel, welches über dem Weg hing. Das Kabel riss ab und verfing sich unterhalb der Satelittenschüssel. Peng!! Kein Fernsehen mehr! In dieser Nacht regnete es wieder heftig und ich fand wenig Schlaf. Rosi allerdings schlief besser. Wir waren am Morgen beide ziemlich daneben, zumal der Besitzer, dem gerade frische Lebensmittel angeliefert wurden, uns unsanft vom Platz wies. Er hatte in diesem Moment noch nicht bemerkt, was ich angerichtet hatte. Ungewaschen verließen wir fluchtartig den Platz und fuhren weiter Richtung Litauen.

Fast die ganze Fahrt regnete es, zum Teil wieder mit Starkregen. Hier machten wir Rast und holten Luft. Gegen 19 Uhr kamen wir in Vilnius auf dem Campingplatz an.

Gerade regnete es mal nicht und ich lieh mir vom Platzwart eine Leiter aus. Das Kabelstück hatte sich tatsächlich in den Fuß der Schüssel eingeklemmt und war auch nicht mit massiver Gewalt zu entfernen. Ein freundlicher, sehr freundlicher Wohnmobilist aus Offenburg, dem ich mein Malleur erklärte, stieg aufs Dach, baute die Schüssel ab, entfernte die Reste des Kabels,

und..... der Fernseher funktionierte wieder. Wir bedanken uns sehr mit einem Bier und waren beide froh, dass kein größerer Schaden entstanden war. Ziemlich kaputt gingen wir schlafen. Trotzdem! Wir haben noch keinen einzigen Tag unserer Reise bereut und freuen uns schon sehr auf das Baltikum, bei hoffentlich besserem Wetter. Wir dankten Gott, dass er uns abermals wieder so auf unserer Reise bei diesem vielen Regen bewahrt hat. DANKE!