4. Tag
18. Mai 2018
Unsere Reise führte uns weiter quer durch landwirtschaftliches Anbaugebiet bis kurz vor Argos.
Die grandiose Küstenstraße entlang rollten wir gestern weiter Richtung Süden auf den Campingplatz Semeli. Irgendwie hatte ich den Zufahrtsweg zu dem Platz am Meer zu früh gewählt und mußte das Womo durch extrem enge Gassen führen, unter anderm auch auf einem Sandweg durch einen ausgetrockneten Fluß. Das trieb uns beiden den Schweiß auf die Stirn.
Aber endlich bogen wir links auf den Platz ein und waren erleichert bei der Ankunft. Hier in Lakonien werden die Straßen durch die felsige Berglandschaft immer steiler und auch schmäler; wir sind gespannt, was in den nächsten Wochen diesbezüglich noch auf uns wartet.
Nur wenige Camper haben sich hier auf dem Platz eingefunden, dementsprechend einsam präsentiert sich uns der langgestreckte Kiesstrand.
Nach dem Frühstück plante ich heute morgen eine Radtour in die Berge zum Kloster Elonis.
Die Mauern des Klosters kleben wie ein Schwalbennest hoch oben in den Bergen an der Felswand und genau das war mein Ziel. Die mit vielen Serpentinen gebaute steile und schlechte Straße führte mich nach oben; eine totale Einsamkeit hier und schon fast eine unheimliche Stille. Außer den wenigen Autos, die sich in diese Gegend verirrt haben. Durch das gigantische Parnongebirge mit seinen tiefen Schluchten kam ich naßgeschwitzt oben an.
Es bot sich mir ein fantastischer Blick in die Weite der Bergwelt.
Die byzantinische Kirche des Klosters ist vollgehängt mit Weihrauchgefäßen; eine Nonne oder einen Geistlichen habe ich in diesen Gemäuern nicht entdecken können.
Fotografieren war verboten, daran habe ich mich, auch wenn es mir schwer fiel, gehalten.
Die Bilder können wieder einmal nicht das menschliche Auge wiedergeben; ich war jedenfalls überwältigt von dieser grandiosen Aussicht.
Hier sind die schroffen hohen Felsformationen ein Eldorade für Kletterfreunde; schon beim Hinschauen wurde mir schlecht.
Dann rollte ich die 15 Kilometer wieder bergab und erfreute mich an den tausenden wild wachsenden Oleandersträuchern, die diese Berglandschaft in dieser Jahreszeit in ein großes Farbenmeer verwandelt haben.
Rosi war froh, als ich am Spätnachmittag wieder unversehrt auf dem CP ankam. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.