Von Osnabrück nach Bad Emstal


     Donnerstag, 13. Juli 2023     


Am Spätnachmittag schaue ich mir die Innenstadt von Osnabrück an. Die fahrradfreundliche Innenstadt erinnert mich an Münster, wo auch die Radler das Stadtbild prägen.



An jeder Ampel sind speziell Ampeln auch für Radfahrer angebracht.


Sogar für Linksabbieger sind besondere gelbe Straßenschilder aufgestellt und es gibt an dieser Stelle eine zweite Radspur auf der rechten Spur, um den Durchfahrtsverkehr der Radfahrer nicht zu behindern. Die Autofahrer sind meines Erachtens sehr vorsichtig und wissen um die drohenden Gefahren. Ich bin begeistert!



Mein Weg führt mich an einem christlichen Kinderhospital vorbei. Ich halte an und denke darüber nach, wieviele Eltern um ihre Kinder besorgt sind und wie sie mit diesen massiven und unvorhergesehenen Problemen zu recht kommen, auch wenn christliche Werte im Vordergrund stehen.




Neben dem Dom ist an einem Gebäude ein Bibelvers angebracht, der für uns alle wegführend sein sollte.



Natürlich besuche ich auch den Dom und staune immer wieder, wieviel Architekten und Bauherren an diesen Gotteshäusern jahrelang gearbeitet haben.


Auch im Domgarten werden diese Strukturen sichtbar. Ich komme mit einigen Besuchern ins Gespräch und stelle fest, dass der Glaube nur eine zweitrangige Rolle spielt. Das ist traurig!


Am Ausgang ist dieses Schild zu lesen. Ich denke an das Abendmahl, aber vielleicht hat diese Aufschrift eine völlig andere Bedeutung. Trotzdem: es erscheint mir unangebracht.


Das Theater steht in unmittelbarer Nachbarschaft.




Auch die Altstadt ist um diese Uhrzeit wenig besucht. Vielleicht hängt es mit der kühlen Abendluft zusammen.



Die Straßen leeren sich allmählich und ich fahre zurück zu dem Platz, wo ich drei Tage und Nächte völlig ruhig mitten in der Stadt gewohnt und geschlafen habe.
Heute morgen erfahre ich von der Firma Dometic, dass das Ersatzteil erst am 15. August geliefert wird, und ich verlasse Osnabrück gegen Mittag.
Die Autobahn ist rappelvoll. Schrecklich! Nach mehreren Staus habe ich keine Lust mehr und lande in dem Örtchen Bad Emstal auf einem abgelegenen Stellplatz, die die Gemeinde Campern wie mir zu einem Preis von 6€ zur Verfügung stellt. Alle kostenlose Plätze sind völlig ausgebucht. Neben einem freundlichen hölländischen Ehepaar, mit dem ich mich kurz vorstelle und unterhalte sind wir die einzigen Wohnmobilisten.



Ich schaue in den Himmel und staune, wie kreativ Gott immer wieder seine Schöpfung uns nahe bringen möchte.
Zeit habe ich noch, um mir das Städtchen mit dem Rad anzuschauen. Aber ich komme nicht weit. Kaum erreiche ich die kleine Wohnsiedlung, lege ich eine Vollbremsung hin. Dort sticht mir ein Wohnmobil der besonderen Art ins Auge. Wir Camper haben einen Blick dafür.


Ich lerne den netten Matthias kennen. Als stolzer Besitzer seines Wohnmobils erklärt er mir, dass er als Christ auch Zeugnis ablegen möchte und auf seinen Fahrten durch Europa, aber auch in seinem Wohnort die Frohe Botschaft weitergeben möchte. Auf jeder Seite seines Fahrzeugs hat er Bibelverse angebracht, die natürlich für Aufmerksamkeit sorgen. Er erzählt mir von vielen Begegnungen mit Menschen, die seine Botschaft annehmen, aber leider auch massiv ablehnen. Ich reagiere mit dem Satz: "Bei Gott gibt es nur Freiwillige, Gott zwingt keinen Menschen."
“Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.”
Psalm 139,5. So steht es in der Bibel. Und auf allen Seiten seines Wohnmobils gibt Matthias das Wort Gottes weiter.










Auch erzählt mir Matthias, dass sein Wohnmobil schon in der Zeitschrift Idea mit einem kurzen Bericht vorgestellt wurde.
Wir unterhalten uns sehr lange und verabschieden uns als Geschwister im Glauben an den Herrn Jesus Christus.
Meine Stadtbesichtigung konnte nicht mehr stattfinden, das ist mir nach dieser Begegnung auch egal. Aber dieses Treffen mit Matthias hat mich sehr bereichert, erfreut und ermutigt. Gut, dass viele Christen gemeinsam auf dem Weg sind.
Als ich auf meinen Übernachtungsplatz zurückkehre tanzen junge Leute auf der nahegelegenden Wiese nach rythmischen modernen Songs.


Ich schließe mich an, tanze auch mit und bin nach kurzer Zeit fix und fertig. Die Mädels lachen kurz über meine ungeübten Bewegungen, aber ich denke, alles hat seine Zeit, verkrieche mich dankbar in meine gemütliche Behausung und danke Gott für diesen schönen Tag!


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