Weg der Hoffnung — Point Alpha

 Samstag, 24. Juli 2021

Corona hat die Welt verändert. Über das ganze Thema ist viel geschrieben und in den Medien berichtet worden. Eine zweite Welle hat ganz Europa Anfang 2021 mit einem heftigen Lockdown in die Knie gezwungen. Dadurch sind auch unsere Reisepläne völlig aus dem Ruder gelaufen. Das Wohnmobil steht seit Ende 2020 abgemeldet in der Scheune. Jetzt steigen die Inzidenzzahlen wieder; wir hoffen dennoch, dass wir den kommenden Winter wieder in Italien verbringen werden. Wir stehen in den Startlöchern, hoffen, dass sich die Pandemie nicht wieder ausbreiten wird und sind gespannt, wie sich die nächsten Wochen entwickeln werden.


Heute, am 24. Juli war ich mit dem Fahrrad nach Point Alpha unterwegs. 



Am Donnerstag hatten uns Katrin und Rüdiger zum Essen nach Geisa-Spahl ( heile-schern.de ) eingeladen. Anschließend besuchten wir kurz den Kreuzweg auf der Gedenkstätte von Point Alpha. Die Skulpturen der Kreuzigung Jesu interessierten mich doch sehr und so radelte ich heute nochmals zu der gleichen Stelle durch die Rhön.
Kurz vor Geisa führt mich Frau Google rechts von der Straße ab Richtung Point Alpha, was sich später als Fehler herausstellte. Zunächst war der Weg asphaltiert, mündete nach steilem Anstieg in einen Schotterweg und letztendlich landete ich schließlich auf dem Kolonnenweg.

Und hier ging es steil bergauf, wobei selbst mein E-Bike an seine Grenzen kam, von mir rede ich an dieser Stelle erst garnicht.

An diesem Hinweisschild musste ich zwangsläufig eine längere Pause einlegen. Der Text machte mich sehr nachdenklich und ich genoss die Stille. Aber dann war ich endlich auf dem Gipfel angekommen und las in der Ferne eines der vielen braunen Schilder, die mittlerweile an der ehemaligen DDR-Grenze in ganz Deutschland aufgestellt sind mit dem Hinweis:

 "Hier waren Deutschland und Europa bis zum 22. Dezember 1989 um 
11 Uhr getrennt."

Vor dem 1,4 Kilometer langen "Weg der Hoffnung" auf dem ehemaligen Kolonnenweg steht ein Schild mit Erklärungen der einzelnen Skulpturen. Leider sind keine Schilder an den weit auseinanderliegenden Stahlfiguren angebracht. Der interessierte Besucher hat spätestens nach 100 Meter die Erklärung der Darstellung vergessen. Die 14 monumentalen Skulpturen, angelehnt an den biblischen Kreuzweg, sind Kunstwerk und Mahnmal zur Erinnerung an den Widerstand gegen die kommunistischen Diktaturen in Mittel- und Osteuropa.

Hier hat der Künstler Dr. Ulrich Barnickel, Jahrgang 1955, die entscheidende Möglichkeit versäumt, das Leben und Sterben von Jesus Christus darzustellen. Die Bezugnahme auf die kommunistische Diktatur ist sicher sehr wichtig, aber nicht vergleichbar mit dem Retter der Welt, der für ALLE Menschen gestorben und damit von jedem einzelnen Menschen die Schuld auf sich genommen hat. Diese verrosteten Kunstobjekte stellen nicht ansatzweise eine Verbindung her. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass das Gelände ausschließlich einem Künstler viel Geld in die eigene Tasche eingebracht hat und mit dem Leidensweg Jesu Christi nichts zu tun hat. 







Außerdem haben nicht alle Stationen einen biblischen Ursprung: Dass Veronika Jesus ein Tuch reicht, um Schweiß und Blut abzuwischen steht nicht in der Bibel, ebenso wenig, dass der Gepeinigte dreimal fällt. 









Trotzdem verliess ich mit betroffenen Gedanken diese Gedenkstätte. Da erfreute ich mich auf dem Heimweg lieber an Gottes schöner Natur. 









Oftmals gehen wir Menschen völlig achtlos an den unzähligen Geschöpfen und wunderschönen Pflanzen vorbei, obwohl Gott sich hierdurch uns immer wieder offenbart, wie es im Römerbrief in Vers 20  heißt: "Weil Gott die Welt geschaffen hat, können die Menschen sein unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und göttliche Majestät mit ihrem Verstand an seinen Schöpfungswerken wahrnehmen. Sie haben also keine Entschuldigung."

Auf der Landstraße radelte ich wieder nach Hause.