Beim Zahnarzt in Golfo di Sferracavallo

11. Februar 2017

Meine Zahnprobleme, die mir schon kurz nach Weihnachten in Alessio Probleme bereiteten, nahmen wieder ransant zu. Was tun; wir mußten etwas unternehmen. Mitten in Palermo einen geeigneten Parkplatz möglichst direkt vor einer Zahnarztpraxis zu finden, war uns zu unsicher. Diese Möglichkeit kam nicht in Frage, zumal wir der italienischen Sprache nicht mächtig sind und auch hier auf der Insel kaum jemand Englisch spricht.

Von Mondello aus fuhren wir auf den Campingplatz Degli Ulivi nahe Palermo; es waren nur knapp 10 Kilometer. Von Pasquale, dem Besitzer erfuhr ich, dass er einen Freund hat, der Zahnarzt ist und in der Nähe eine Praxis betreibt. GOTT SEI DANK. Er vereinbarte mit Dr. Marcello Garofalo noch am Mittwoch einen Termin. Bei der kurzen Untersuchung stellte sich schnell heraus, dass zwei vereiterte Zähne gezogen werden müssen.

Mir war ganz schlecht. Dr. Garofalo war mir sehr sympatisch, obwohl wir mit Händen und Füßen uns verständigten, denn er sprach kein Wort Deutsch und in der englischen Sprache verlief das Gespräch auch sehr schleppend. Da ich täglich Blutverdünnungsmedikamente einnehmen muss, riet er, die Medikation abzusetzen und vereinbarte mit mir einen neuen Termin für gestern, am Freitag um 18.30 Uhr. Dann sollten die Zähne gezogen werden. Mit Paracetamol versuchte ich in der Zwischenzeit die extremen Zahnschmerzen einzudämmen; mit mehr oder weniger Erfolg. Dankbar war ich meiner lieben Rosi, dass sie mich zum vereinbarten Termin begleitete; auch weil ihr Englisch um einiges besser ist.

Als ich auf dem Feuerstuhl Platz genommen hatte, stellten wir mit Bewunderung für seine Bemühungen fest, dass der Arzt ein Laptop mit einem Übersetzungsprogramm vorbereitet hatte. So konnten wir die Kommunikationshilfe Italienisch - Deutsch etwas verbessern. Er werkelte mit aller Rücksicht an meinen Zähnen herum, Spritze, noch eine Spritze, dann Zange..... der Zahn wollte nicht raus. Ich schrie vor Schmerzen, der Arzt und Rosi verabreichten mir Streicheleinheiten zur Beruhigung. Zwischenzeitlich schickte seine Assistentin die anderen Patienten, die noch im Wartezimmer saßen, nach Hause. Kurzum, mir war schon schwindelig, der erste Zahn war draußen. Viel Blut schoss bei jedem Herzschlag aus meinem schmerzenden Mund und Dr. Garofalo hatte große Mühe, den Blutfluss zu stoppen. Nach einiger Zeit gelang dies mit besonderen Tampons. Mir ging es richtig schlecht. Nach kurzer Überlegung brach der wirklich freundliche Doktor die Behandlung ab und verwies auf einen neuen Termin für den kommenden Montag, den 13.2. um 16 Uhr. Dann soll mich der zweite Zahn erlösen. Zu unserem großen Erstaunen kam der Arzt gestern Abend auf den Campingplatz, erkundigte sich nach meinem Befinden und schlug vor, einen Röntgentermin heute in Palermo wahrzunehmen. Er würde uns auch in seinem Wagen dorthin begleiten. Pünktlich um 14 Uhr stand er heute mit seinem Kleinwagen auf dem Platz.

Wir fuhren gemeinsam nach Palermo in eine hochmoderne Praxis eines befreundeten Kollegen. Lange sprachen die beiden miteinander über das Röntgenergebnis; wir verstanden kein Wort. Nach diesem Termin brachte er uns wieder auf den Campingplatz zurück und ich sehe den Montag mit Grauen entgegen.

Dank Paracetamol unternahmen wir gestern bei Temperaturen um 16 Grad einen Spaziergang durch das quirlige Städtchen direkt am Meer.

Rosi kaufte frischen Fisch direkt am Hafen, den sie leider alleine verspeisen muß.

In der unmittelbaren Nähe vom Fischstand wurden Seeigel gesäubert und für den Verzehr mit Nudeln vorbereitet.

Viele Geschäfte weisen mit diesen kreativen Kachelbildern auf ihr Sortiment hin. Hier eine Bäckerei

und ein Fischgeschäft.

Die Dorfkirche in der Mitte des Ortes ist mit außerwöhnlichen Malereien ausgestattet, die wir in dieser Form noch nicht zu Gesicht bekommen hatten. Auf den Balkonen und in der Stadt bellten uns extrem viele Hunde entgegen, als sie den Timmy erblickten.

Selbst dieser freundliche Hundeverkäufer begrüßte uns im Tabakladen.

Viele dieser kleinen Vehikel sausen mit Gemüse und anderen Lebensmittel durch die engen Straßen.

Axel, den wir auf dem Campingplatz kennengelernt haben, hält sich schon seit 3 Monaten hier auf. Er kommt aus Wiesbaden und ist mit seinen 2 Katzen alleine unterwegs. Er ist sehr hilfsbereit und aufgeschlossen.
Heute, am Samstag ist der Himmel sehr bedeckt, es ist kühler geworden und wir verbringen die Zeit in unserem gemütlichen Wohnmobil.

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