Der dorische Tempel von Segesta (430 v. Chr.)

7. Februar 2017

In der Bucht in Scopello haben wir von Samstag auf Sonntag gut übernachtet. Am Abend hatte ein Carabinieri-Auto angehalten; ein Beamter stieg aus und notierte kommentarlos unser Kennzeichen. Sicher wollte er sich nur wichtig tun.

Sonntags gibt es immer ein gekochtes Ei zum Frühstück, man gönnt sich ja sonst nichts.

Weiter ging unsere Reise nach Segesta zu den dorischen Tempeln.

Direkt vor dieser Sehenswürdigkeit fanden wir einen Parkplatz. Um diese Jahreszeit gibt es hier wenig Touristen, aber immer wieder tauchen Japaner wie aus dem Nichts auf.

Die Tempelanlage hatte uns beide sehr beeindruckt.

Mit dem Bus ging es nochmals steil bergauf. Timmy ist schon in Danzig mit der Straßenbahn gefahren; das Busfahren war für ihn neben Rosi sitzend kein Problem.

Hoch oben hatten wir einen grandiosen Blick über die Landschaft.

Das Theater mit über 60 m Durchmesser zur 12 Kilometer entfernten Küste ausgelegt, damit die Zuschauer damals eine phantastische Aussicht genießen konnten.

Nach 2-stündiger Besichtigung waren wir erledigt. Eine freundliche Dame auf dem Parkplatz erzählte uns in gebrochenem Englisch, dass es nahe der Anlage ein Restaurant gäbe, wo wir, nur wenn wir auch dort essen, übernachten könnten. Eine gute Idee, dachten wir. Als wir dort ankamen hatte die Lokalität geschlossen und der versprochene Platz befand sind unmittelbar an der Straße. Mit etwas Enttäuschung fuhren wir weiter. Von dem Stellplatz, der unser Womo-Führer anbot, gab ich die GPS-Daten ins Navi ein. Dieser sollte etwa 15 Kilometer entfernt sein. Da es in dieser Gegend sehr bergig war, beschloss ich zunächst zu tanken, da sich die Tanknadel kurz vor der Reserve befand. Die Tankstelle erwies sich als Selbstbedienung mit Tankautomat. Wir fütterten diesen Automaten mit einem 20 EURO-Schein und es kam weder der ersehnte Diesel für unser Wohnmobil, noch gab uns das Scheißding unser Geld zurück. Sehr ärgerlich! Also machten wir uns auf den Weg zum besagten Stellplatz. Eine extrem schmale mit Schlaglöchern übersäte Straße führte uns hinauf in die menschenleeren Berge. Heftiger Sturm und Regen setzen ein und die zunächst asphaltierte Straße mündete in einen mit wassergefüllten Löchern steilen Feldweg. Fast war es zu spät, aber an dieser Stelle drehte ich mit der Hilfe von Rosi das Womo mitten auf dem Weg, und wir fuhren wieder zurück; das Navi und auch wir hatten mittlerweile komplett den Überblick verloren. Da es schon anfing zu Dämmern, der Pegel der Tankanzeige mir schon nur noch den wenigen Sprit anzeigte, parkten wir unser Gefährt hoch oben auf einer Kuppe in der Einfahrt vor einem verlassenen Haus.

Der Sonnenuntergang bescherte uns ein wenig Ruhe, obwohl wir in der verlassenen Gegend irgendwie ein mulmiges Gefühl hatten. Der Sturm nahm extrem zu, das Wohnmobil schaukelte die ganz Nacht im strömenden Regen hin und her. Rosi hatte eine ziemliche Angst. Am nächsten Morgen, der Starkregen hatte uns wenig Schlaf geschenkt, stürmte es immer noch, und als ich mit Timmy die morgendliche Pinkelrunde unternahm, blieb ich mit meinen Hausschuhen tief im Schlamm stecken. Die Schuhe waren versaut. Ein Auto hielt am Wegesrand und der Grundstückbesitzer begrüßte mich freundlich, als ich ihm erzählte, dass ich aus Germania komme. Nach dem Frühstück fuhr ich mit viel Schwung die Auffahrt wieder auf die schmale Straße, und wir fuhren wiederrum durch den zum Teil überschwemmten mit Schlaglöcher übersäten Weg nach Castellammare del Golfo, wo wir endlich unserem Womo die nötige Flüssigkeit zu Verfügung stellten. Ob man so etwas erlebt haben muß, weiß ich nicht, aber diese Nacht werden wir erstmal nicht vergessen.

Immernoch wolkenverhangen stellten wir unser Gefährt am Strand ab, erduldeten auch diese Nacht mit Starkregen, Sturm und Gewitter und legten uns bald schlafen. Rosi weckte mich heute morgen um 9.30 Uhr und wir freuten uns, als sich die Sonne etwas blicken ließ.

Immernoch kaputt von der letzten Nacht fuhren wir weiter bis Mondello und fanden diesen Platz am Meer. Rosi schrubbte meine Hausschuhe wieder auf Hochglanz und fegte den Dreck aus dem Womo.

Viele herrenlose Hunde begrüßten uns freundlich auf diesem mit Pfützen übersäten Platz. Hier wollen wir die kommende Nacht, mit Erlaubnis der Polizei, die sich hier auch schon blicken ließ, hoffentlich gut übernachten.

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