Freitag, 26. Januar 2024     

Gemütlich sitzen wir vor dem über 30 Jahre alten Wohnmobil zusammen. Die tiefstehende Sonne spendet uns ihre letzten warmen Strahlen und wieder geht ein schöner Tag dem Ende entgegen.. Birgit, Jürgen mit Jack, Delia mit Günter und Rosi mit Timmy. Jürgen ist stolz auf sein Mobil, dass mit 5,35m Länge in jede Parklücke passt. Seit knapp 3 Wochen wohnen die beiden in einem kleinen Ferienhaus in der Nähe. Jürgen gönnt sich als Rentner mit seinem kleinen Wohnmobil eine Auszeit hier im Süden Spaniens, während Birgit in Lambsborn in Rheinland-Pfalz das gemeinsame Haus hütet, für drei Wochen ihren Mann besucht, da ihr Eintritt ins Rentnerleben erst in einem Jahr Wirklichkeit wird. Heute hat sie von Alicante aus den Heimflug angetreten. Oft haben wir in der letzten Zeit auch in unserem Wohnmobil gesessen, geredet und hatten eine angenehme Gemeinschaft.

In diesem Restaurant haben wir zusammen gegessen. Am Eingang versprach die abgelegeneTaverne durch den Schinken an der Wand ein leckeres Essen. Leider hat sich das nicht bestätigt, der Fleisch war zäh und die Pommes kalt. Aber wir hatten Hunger. Rosi und Jürgen gaben trotzdem das Essen zur Hälfte zurück; es war ungenießbar. Sehr schade!

Aber unserer guten Laune hat es nicht geschadet und wir hatten einen interessanten Nachmittag.

Vor einigen Tagen erlebten wir am Meer einen heftigen Sturm. Das Wohnmobil schaukelte hin und her und bei jedem drohenden Windstoß, der von allen Seiten herankam, schauten wir uns beide ängstlich ins Gesicht. Nach langen Überlegungungen verließen wir den Stellplatz und flüchteten ins Landesinnere. Auch hier tobte der Sturm, aber wir hatten gefühlt den Eindruck, dass sich hier im Schutz von einigen hohen Büschen der Sturm in einen starken Wind verwandelte. Es war immer noch sehr heftig. Das Umfeld allerdings hat uns sehr schockiert.

Hier wurden schätzungsweise vor 20 Jahren neue Straßen mit Zebrastreifen, Verkehrschildern, gepflasterten Bürgersteigen und Straßenlaternen gebaut. Heute ist alles verwildert. Die Straßen enden im Nirwana und die geplante Urbanisation ist aus welchen Gründen auch immer nie gebaut worden.

Nachdem sich am Abend der Sturm etwas gelegt hat, verbrachten wir hier zwei ruhige Nächte. Fast kein Auto verirrte sich in diese einsame Gegend.

Vor einigen Tagen berichtete uns Günter von seinen Wohnmobilfahrten nach Marokko. Im Oktober 2022 ist seine Frau gestorben und seitdem ist er alleine unterwegs. Sehr interessiert schauten wir uns die zahlreichen Bilder auf seinem Tablet an, wo er noch zusammen mit seiner Frau durch die Wüstenlandschaft unterwegs war.

Ein marokkanischer Künstler hat ihm als Erinnerung dieses Foto auf die Rückseite seines Luxusmobil gemalt, auf das er auch heute noch sehr stolz ist.

Heute morgen lädt er seinen Kleinwagen auf seinen Anhänger, Delia springt wiederwillig in sein Fahrzeug und verabschiedet sich freundlich bei uns.