21. April 2018
Schon mehrfach waren wir entweder mit Salvatore oder Dietrich mit dem Auto in Scicli.
Bei herrlichem T-Shirt-und-kurze-Hosen-Wetter bin ich heute zum ersten Mal mit dem Rad durch Scicli gefahren und weiter auf der Hauptstraße Richtung Modica steil hoch in die felsige Berglandschaft.
Von hier oben hatte ich einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt. (Rosi hat meine Digitalkamera mit nach Deutschland genommen und mittlerweile auch schon gegen eine neue bei Foto Daniel in Hünfeld ausgetauscht. Der Geschäftsinhaber hatte demnach sein Wort gehalten. Somit kann ich im Moment nur ein paar wenige Bilder mit meinem Handy machen; übrigens: telefonieren kann ich mit diesem Gerät auch. Prima!)
Hier oben wachsen Bäume, dessen Früchte ich noch nie gesehen habe.
Von meinem Campernachbar Mauro erfuhr ich später, dass diese Frucht Limonen seien, die der Sizilianer zum Würzen von Salaten verwendet.
Scicli ist eine Gemeinde in der Provinz Ragusa in der Region Sizilien in Italien mit 27.196 Einwohnern. und eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden.
Der kleine Kanal, der das Regenwasser aus den Bergen ins Tal transportiert ist um diese Jahreszeit ausgetrocknet.
Auf beiden Seiten wird er durch eine kleine Mauer gesichert. Diese Mauer wird an einigen Stellen unterbrochen, um durch ein kleines Geländer zum Kanalinneren den Fußweg zu verbreitern. Manchesmal sind die Sizilianer doch ganz schön pfiffig.
Ich nehme mir Zeit und bewundere die Fresken an den mit Blumen geschmückten Balkonen.
Der einzige Radfahrerbin ich nicht, der heute an dem schönen Tag unterwegs ist. Aber dieser Kollege hier absolviert sicher schwierigere Herausforderungen als ich.
Zufälligerweise schaue ich auf die Anzeige der hiesigen Benzinpreise und mir fällt wieder ein, dass hier der Diesel im Verhältnis zu Deutschland ganz schön teuer ist.
Beruhigend ist allerdings, dass Griechenland preislich so etwa in der Mitte liegt. Ich radele langsam durch die wunderschöne Stadt, die mir einen besonderen sizilianischen Flair zu schenken scheint. Durch die engen Gassen steigen mir Gerüche von Knoblauch, Oliven, gebackene Pane und vieles andere mehr in die Nase, was ich mit dem Foto nicht festhalten kann.
Die Stadt liegt auf einer Höhe von 106 m und 25 km südlich von Ragusa. Die Ortsteile sind Donnalucata, Scicli, Sampieri und Cava d’Aliga. Die Nachbargemeinden sind Modica und Ragusa. Als ich Scicli hinter mir lasse, begrüßt mich in der Ferne das blaue Meer.
Nun brauche ich nicht mehr in die Pedale zu treten, denn es geht nur noch bergab. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft. Es werden in großem Umfang Obst und Gemüse, auch in Treibhäusern, angebaut. In Scicli gibt es auch chemische Industriebetriebe, die Kunststoffe und Insektenvertilgungsmittel produzieren.
Ich rolle bis auf den Euro-Spin-Parkplatz und erkenne an dem weißen BMW aus OA, dass sich der Michael, der jetzt fest auf Sizilien wohnt, schon an die sizilianischen Unarten gewöhnt hat; Parken direkt vor dem Eingang. Schnell kaufe ich zur Versorgung meines Schienbeines Kompressen ein, da sich mein Verbandsmaterial dem Ende neigt.
Da ich nicht weiß, ob auch drin ist, was drauf steht, kaufe ich gleich mal 3 verschiedene. Zu Hause stelle ich zu meiner Überraschung fest, dass alle Kompressen für meine Wunde zu verwenden sind. Sauber! Dann mache ich mich auf den Heimweg und Timmy freut sich riesig, als ich nach etwa 3 Stunden wieder vor der Womotüre stehe und mit ihm eine Strand- und Kackrunde drehe; natürlich mit dem gleichnamigen Beutel in der Hosentasche.
Am Abend gönne ich mir noch eine Zeit am menschenleeren Strand: diesmal ohne Hund.