Die Kirche Cattolica di Stilo in Kalabrien


     Mittwoch, 19. April 2023     




Am Sonntag dem 16. April beförderte uns die gelbe Fähre von Messina nach Villa Giovanni sicher auf das Festland von Kalabrien. Auch diesmal, wie schon so oft, hatten wir uns trotz Navi im Hafen verfahren und landeten zunächst an dem Porto, wo die Züge nach Sizilien verladen werden. Später mußten wir beide darüber lachen, weil dies nicht zum ersten Mal passierte. Man wird eben älter. 167 Tagen durften wir wieder einmal auf der Insel verbringen. Dankbar blickten wir auf diese schöne Zeit zurück, in der wir wieder viel erlebt hatten.
Jetzt führte uns die Weiterreise entlang der Küste durch Reggio Calabria, Bova Marina ganz im Süden bis nach Ardore Marina, wo wir nach 110 Kilometer unseren Übernachtungsplatz an der Promenade fanden.


 Der Himmel war wolkenverhangen und die kühle Meereluft wehte uns um die Nase. Dieser Platz wird von vielen Campern angesteuert, da er von der Kommune kostenlos, mit Wasser und Mülltonnen bereitgestellt wird.


Auch habe ich hier einige deutsche Überwinterer getroffen. Hier haben wir 2 Nächte ruhig und sicher übernachtet.
Gestern fuhren wir weiter am Meer entlang nach Monasterace, von wo aus wir ins Landesinnere abbogen. Jetzt schraubte sich unser Womo über steile Serpentinen hinauf nach Stilo.


In der Ortsmitte hatten wir uns schon zuvor einen Parkplatz ausgesucht, wo wir auch übernachten konnten. Es regnete in Strömen. Ein alter Mann gab uns mit groben Handzeichen eine ungefähre Richtung vor, wo sich das Ziel unserer Anstrengung befand: Die Kirche Cattolica di Stilo. Weiter ging es steil durch das Bergdorf hinauf, wo wir endlich vor der Kirche standen. Schnell beschlossen wir wieder zurück auf den Parkplatz zufahren, der Regen hatte unsere Besichtigung förmlich ins Wasser fallen gelassen.
Langsam klarte der Himmel auf und so konnte ich noch einen kleinen Spaziergang ins Dorf unternehmen.



Neben dem Parkplatz befand sich ein liebevoll mit Natursteinen gemauerter Wasserhahn, von dem wir heute morgen natürlich Gebrauch machten, um unseren Tank aufzufüllen.



Der fantastische Blick aus unserem Womofenster ins Tal war einfach nur gigantisch!



Unweit von unserem Parkplatz schaute ich mir zunächst diese Kirche an. In jedem auch noch so kleinen Dorf in Süditalien gibt es mindestens 5 uralte Kirchen.





Diese Dinger flitzen hier auch überall mit ohrenbetäubendem Lärm durch die engen Gassen.


Über diesen bunten Kollegen in der Kirche mußte ich doch etwas schmunzeln, wobei er sicher hier auch seine Daseinsberechtigung hat.


Drei Schritte weiter das nächste Bauwerk, vorgelagert ein riesiger Platz, wo ich alleine unterwegs bin.


Als ich nach oben schaue, sehe ich unter die Busse, die hier auf Kundschaft warten und mir wird etwas mulmig.




Ich marschiere in die Altstadt. Jeder auch noch so kleine Stelle wird als Parkplatz genutzt.


Auch eine Möglichkeit den Wohnraum zu heizen, für deutsche Verhältnisse undenkbar.



Diese Autos parken hier nicht. Die Straße, die keine Einbahnstraße ist führt durch die enge Altstadt. Mich wundert, dass hier nichts passiert. Mit enormem Tempo rasen die kleinen Flitzer an mir vorbei.


Bei einer Breite von nur 1,20 grenzt es fast an ein Wunder, dass  nichts passiert. Es wird kurz gehupt, wenn sich ein Auto vor einer der scharfen Kurven nähert. Das war's dann auch schon.


In einer Ecke parkt ein Wagen, der vermutlich doch zu schnell durch die engen Gassen unterwegs war.




Fast ist an jeder Ecke ist eine Madonna oder ein Heiligenbild sichtbar.



Ich gehe in eine noch engere Seitenstraße und stehe unvermittelt vor dieser Schlucht. Auch hier leben Menschen. Der Blick in die weite Felsenlandschaft ist atemberaubend.




Der Anblick der verkommenden Häuser und verwahrlosten Wohngehöfte macht mich irgendwie traurig.


Ich kaufe noch frische Pilze für das Abendbrot und schlendere zurück zum Wohnmobil.
Unter Gottes Schutz schlafen wir ruhig, sicher und sehr gut. In der Nachbarschaft kräht pünktlich um 6 Uhr in der Früh ein Hahn, aber wir haben ausgeschlafen. Mit diesem Blick aus unserem Fenster begrüßen wir den neuen Tag, den uns Gott wieder schenkt. Herrlich!



Wir trinken einen kurzen, aber heißen Kaffee, rüsten und fahren wieder steil nach oben auf den Parkplatz, den wir schon vom Vortag kennen.
Beim Eintritt gab es Probleme, da man ausschließlich mit QR-Quode und Kreditkarte zahlen konnte. Fast wären wir wieder abgereist. Aber dann erblickten wir die in den Felsen gebaute Kirche.




ie Kirche Cattolica di Stilo ist ein kleiner byzantinischer Sakralbau von quadratischem Grundriss. Sie befindet sich am Hang des Monte Consolino bei Stilo in der Metropolitanstadt Reggio Calabria (Kalabrien). Seit 2006 steht sie zusammen mit sieben weiteren basilianisch-byzantinischen Gebäuden auf einer Liste, um ins UNESCO-Welterbe aufgenommen zu werden. Hier kann der interessierte Leser alles Wissenswerte zu dieser Kirche nachlesen.







Der Besuch hat sich sehr gelohnt und wir waren froh, dass sich auch das Wetter von seiner besten Seite gezeigt hatte.


Weiter fuhren wir nach Badolato und fanden diesen tollen Platz direkt am Meer.



Dank sei Gott für diesen Tag!
Mittlerweile ist es schon stockdunkel und wir wissen, dass wir einen Gott haben, der uns sieht.


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