Écija - die Stadt der 11 Türme
Dienstag, 2. April 2024
Tatsächlich! Eine komplette Woche hat es geregnet. Starkregen trommelte auf unser Dach; es schien, dass es nicht mehr aufhören wollte. In zahlreichen Städten sind die Osterprozessionen, die unter anderem in Sevilla weltberühmt sind, ausgefallen. Flüsse traten über die Ufer. Im Norden von Spanien wurden Autos durch die Straßen geschwemmt. Somit war es eine sehr gute Entscheidung die Wasserduschen von oben in Lucena auszusitzen. Trotzdem haben wir im Wohnmobil ein schönes Osterfest mit Andacht, Lobpreis, Bibellesen und Abendmahl erleben dürfen; eben halt anders als sonst, aber trotzdem sehr ergreifend und dem Herrn nahe. Am Ostermontag kommt endlich die Sonne, die wir schon so vermißt haben, zum Vorschein. Was für eine Freude! Wir reisen durch eine lieblich hügelige und sehr einsame Landschaft mit viel Grün und bunten Blumen weiter nach Écija. Ganz im Osten der Provinz Sevilla, genau zwischen den Städten Córdoba und Sevilla, liegt Écija, das auch die Stadt der bunten Türme genannt wird. Écija hat gut 40.000 Einwohner und wird komplett von einer Stadtmauer umgeben. Die historische Stadt am Río Genil wurde bereits im 8. Jahrhundert vor Christus besiedelt. Zuvor haben wir uns schon diesen stadtnahen Stellplatz ausgesucht und als wir ankommen, beziehen wir einen (noch) ruhigen Platz. |
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Wir feiern den regenfreien schönen Tag am Abend mit einem guten Essen und Rotwein Reserva von 2017. Hm! Lecker! Noch lange sitzen wir in unserem Wohnzimmer, reden und genießen das gute Gesöff Schluck für Schluck. Gegen Mitternacht erlischt die italienische Lampe und wir schlafen nach einem Gebet fröhlich ein. Aber heute morgen. Um 8 Uhr falle ich noch im Tiefschlaf fast aus dem Bett. Der fürchterliche Krach von Laubbläsern, die um unser Wohnmobil kreisen, beenden unseren Schlaf auf das Übelste. Fast haben wir den Eindruck, dass die Mitarbeiter der Stadt uns bewußt wecken wollten. Ergebnis: Die Nacht war vorbei. Noch tief benommen radeln wir nach dem Frühstück in die Altstadt von Écija. Erstes Ziel ist der Palacio de Peñaflor. Auf Englisch spricht der Fremdenführer von der Entstehung und Restauration von1956. |
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Der Palast der Marqueses de Peñaflor, der zwischen 1700 und 1775 gebaut wurde, gehört zu den wichtigsten Gebäuden der zivilen Barockarchitektur von Écija. |
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Der Boden ist mit kleinen Steinen wie ein Mosaik angelegt. |
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Im Inneren befindet sich ein prächtiges Treppenhaus mit acht toskanischen Säulen und einem mit Stuck verzierten Halbkugelgewölbe. Der Palast hat mehrere Innenhöfe. Besondere Beachtung verdient der Haupthof mit Doppelbögen, die von Marmorsäulen getragen und von Kapitellen gekrönt werden, während die Wände der Galerie mit polychromen Sockeln verziert sind. Dieser Innenhof ist von Salons mit bemerkenswerten hölzernen Kassettendecken umgeben. Interessant sind auch die alten Stallungen, die ein Portal im dorischen Stil und drei Kreuzgewölbe auf kräftigen Säulen besitzen. Oberhalb des Portals befindet sich der hohe Aussichtspunkt, der einen beeindruckenden Blick auf die von Türmen und Monumenten geprägte Stadt bietet. |
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Beeindruckt von diesem alten Gebäude radeln wir weiter durch die Stadt an den Fluß Genil, der sich durch die starken Regenfälle der letzten Woche in eine braune Brühe verwandelt hat. |
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Am Fluss entlang gibt es hier einen grünen Fahrradweg, der mit 2 Spuren und Mittelstreifen zum Radeln einlädt. Über Kopfsteinpflaster zuckeln wir nach zwei Stunden durch die Stadt wieder zurück zum Wohnmobilplatz. Wieder geht ein schöner Tag zu Ende und wir danken Gott für seine Bewahrung. |