Mittwoch, 6. November 2019
Mittlerweile wissen wir mehr über das Missionswerk hier in Petrosino. Barbara und Tommaso haben sich vor über 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, hier auf Sizilien das Evangelium weiterzugeben, Flüchtlingen und Bedürftigen zu helfen und Zeugnis zu geben für Ihre Arbeit. Jedes Jahr werden durch Spenden über 50.000 Traktate und Kalender gedruckt und verteilt. Tommaso engagiert sich durch Evangelisationen im ganzen Land und mittlerweile sind hier auf der Insel schon einige neue Brüdergemeinden entstanden. Die Hauptaufgabe besteht darin, eigene landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie Orangen, Granatäpfel, Wein, Olivenöl und vieles mehr vor allem nach Deutschland und Österreich zu verkaufen. Diese Einnahmen werden ausschließlich für die Mission, Druckkosten und Lebensmittel für Flüchtlinge verwendet. Mit LKW's wird die Ware nach Deutschland gebracht. Es gibt schon über 20 Entladungsstationen und es sollen mehr werden. Jedes halbe Jahr werden Rundbriefe an die Gemeinden in Deutschland und Österreich verschickt. Den aktuellen möchte ich hier veröffentlichen.
Für uns eine Selbstverständlichkeit bei dem Verpacken von Olivenöl mitzuhelfen.
Am Sonntagabend waren wir zu Abendessen eingeladen und es gab viele interessante Gespräche bei gutem Essen und fruchtigem Wein. In Castelvetrano gibt es neben dem Gemeindehaus eine Kleiderkammer, wo sich jeden Samstag Flüchtlinge und Bedürftige Kleidungsstücke abholen können. Mit einem Transporter konnte ich am Montag und Dienstag nach Castelvetrano fahren. Dort gab es viel zu tun. Hilfsgüter vor allem aus Deutschland mußten in den jeweiligen Räumen sortiert werden.
Eine ganze Ladung von Rollatoren waren auf einer Palette angeliefert worden und lagen kreuz und quer auf dem Boden verteilt.
Mit Hilfe von Phepper, einem Flüchtling auf Nigeria, der kaum Englisch sprach, konnten wir die Geräte aufstellen und abholbereit ordnen. Vieles mußte ich zum Müll geben, weil ich den Eindruck hatte, dass auch defekte Gegenstände, die in Deutschland keinen Wert mehr haben, auf die Reise als Spende abgegeben werden. Nach der körperlich anstrengenden Arbeit fuhr ich zum Euronics, zwecks einer neuen Kamera. Leider erfolglos!
Auf dem Parkplatz lagen sieben herrenlose Hunde. Mit großem Respekt und auch Angst vor Angriffen war ich froh, als ich wieder ins Auto stieg und durch die engen Gassen Richtung unserem Stellplatz fuhr. Heute wurden die ersten Pakete mit Olivenöl verpackt. Ein Ehepaar aus dem Erzgebirge war gestern angekommen und hatten ebenfalls den Transporter voller Kleidungsstücke aus Spenden mitgebracht. 220 5l-Kanister wurden heute verpackt, nochmals 400 stehen zum Einpacken bereit.
Christine und Jens, beides Christen aus Altenburg wollen einen Monat bleiben und tatkräftig mithelfen. Das Wetter ist hier sehr viel schlechter geworden und heute hat es den ganzen Tag geregnet. Rosi's Fuß hat trotz Einnahme von Tabletten noch keine große Verbesserung gebracht. Heute wissen wir noch nicht, wie lange wir noch bleiben werden. Es gibt genügend Arbeit und wir sind froh, dass das nette Ehepaar aus Ostdeutschland mit viel Energie und Kraft mithilft.