Dienstag, 10. August 2021
Als ich letzte Woche durch unseren Ort marschierte, kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus.
"Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu erretten". Mit diesem großen Plakat an einer Hauswand mitten in Unterbreizbach hätte ich niemals gerechnet. Jesus Christus lädt die Menschen auch hier in Thüringen ein die Ewigkeit mit IHM zu verbringen. Ich war total geflasht. Da können wir nur beten, dass viele Nachbarn diese großzügige Einladung annehmen. Gott ist gross.
Corona- und krankheitsbedingt starteten wir am Samstag unsere erste Womotour in diesem Jahr. Wir beiden haben uns nach so langer Abstinenz sehr darauf gefreut endlich wiedermal die Freiheit des Reisens zu erleben.
In Burghaun, unsere erste Zwischenstation mußte unser kleiner Freund erstmal zum Frisör. Den Termin hatte Rosi schon im Juni bei der Hundefrisörin eingeholt und somit bot sich dieser Stellplatz in unmittelbarer Nähe als günstig an.
Zuvor sah Timmy noch ziemlich zerzaust und verfilzt aus.
Als Rosi mit dem Fahrrad und dem kleinen Zwerg im Hundekorb wieder zurück auf den Stellplatz radelte, wirkte Timmy nach der Rasur etwas verstört und ängstlich.
Jetzt muß er sich erstmal an die kurze Sommerfrisur gewöhnen. ---
Unser Kühlschrank wollte sich nicht auf Gas umstellen lassen, und somit verbrachten wir eine weitere Nacht an gleicher Stelle, bis ich das Problem gelöst hatte.
Gleich nebenan in der Freizeitanlage konnten wir gemütlich zu Abend essen.
Auf zahlreichen Werbeschildern an der Außenwand der Gaststätte fiel mir dieser Spruch ins Auge: "Dem Himmel so nah." Und gleich daneben: "Nach benediktinischer Originalrezeptur mit Ettaler Kellerhefe gebraut in Lich für die Benediktiner Weissbräu GmbH Ettal." Das Hefeweizen wird sicher nicht der Weg ins Himmelreich sein. Aber vielleicht gibt es Menschen, die möglicherweise darauf hereinfallen. Wer weiß das schon so genau? ----
Am Montag fuhren wir gemütlich weiter in Richtung Steinau an der Straße. Dort fanden wir keinen Stellplatz, der unseren Vorstellungen entsprach. Weiter führte uns die Reise durch den Spessart und in Burgsinn wurden wir glücklicherweise fündig.
Ein ruhiger Stellplatz am Flüßchen Sinn außerhalb dem Städtchen und in unmittelbarer Nähe eines wunderschönen Radwegs. Was will man mehr?
Ein Stückchen weiter grasten Esel auf einer Weide.
Am Mittag radelte ich durch das ruhige Städtchen vorbei an einer Wasserburg.
Eine Bewohnerin erklärte mir, dass der Besitzer ein Franzose sei, der zum verarmten Adel gehört und auch in Frankreich wohne. Die Gemeinde hatte in den vergangenen Jahren auf eigene Kosten das Dach erneuert, um dem Verfall des alten Gebäudes Einhalt zu gebieten. Ein trauriger Anblick!
Heute, am Dienstag unternahmen wir eine Radtour nach Rieneck. Wir radelten durch grüne Auen, Wälder und verträumte Landschaften.
Auf der Anhöhe von Rieneck präsentierte sich ein Schloß, dass seit mehreren Jahren zun Privatbesitz eines Bildungs- und Erholungswerkes von Pfadfindern gehört.
Dies Haus aus dem Jahre 1746 beherbergt ein Café mit Außenterasse.
Vor der Stadt hat man Vorsorge für eventuelle Flutkatastrophen getroffen. Sofort dachte ich an das Drama im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit über 180 Toten. Bei kräftigem Wind mit bewölktem Himmel fuhren wir auf dem Radweg wieder zurück auf unseren Stellplatz.